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02.10.2006

Heilige Walburga von Ferdinand Lammeyer - Exponat des Monats Oktober

Eichstätt. (pde) - Das Exponat des Monats Oktober im Eichstätter Domschatz- und Diözesanmuseum zeigt, dass sich auch Künstler der Moderne mit religiösen Themen beschäftigt haben. Das Bildnis der heiligen Walburga von Ferdinand Lammeyer ist in der Zeit um 1925 bis 1930 entstanden.

Die Bistumspatronin erscheint vor einem unruhig flackernden Hintergrund aus Violett und Ocker. In strengen klaren Formen ist die Gestalt der Benediktinerin aufgebaut. Als Insignie ihrer Würde als Äbtissin erkennt man den Stab. Als traditionelles Attribut hält sie mit ihrer linken Hand das Buch und drei Ölfläschchen. Mit der rechten Hand zeigt sie drei Getreideähren. In einem großen Radius umfängt der Nimbus die Gestalt, der sich am Gewand in zwei konzentrischen Kreisen abzeichnet. Vom linken Bildrand tritt eine Engelsgestalt im Profil hinzu, die ebenfalls ein Ölfläschchen vorweist. Erkennbar sind einige Abweichungen von der traditionellen Walburga-Ikonographie, etwa das weiße Ordensgewand, die Dreizahl der Fläschchen und die Ähren.

Ferdinand Lammeyer wurde 1899 in Fulda geboren. Er studierte Malerei und Graphik an der Städel-Schule in Frankfurt am Main mit Auslandsaufenthalten in Paris, Italien und im Tessin. Sein wichtigster akademischer Lehrer war Professor Kurt Wehlte. Weitere Studienreisen führten ihn nach Holland, Griechenland und auf den Balkan. 1944 übersiedelte er nach Bischofsheim in der Rhön. Im Jahr 1950 wurde er zum Professor an die Städel-Schule berufen. Wichtige Werke Lammeyers befinden sich im Folkwang-Museum in Essen, in Breslau, in der Städtischen Galerie Frankfurt, in Mannheim und in Trier. Die Marienkirche in Bad Homburg vor der Höhe birgt monumentale Glasmalereien. Seine Lehrtätigkeit drückte sich auch in entsprechenden Publikationen zur Maltechnik aus. Im Jahr 1995 starb Lammeyer in Bischofsheim. Er gilt als der wichtigste Maler des 20. Jahrhunderts in der Rhön.

Das Walburga-Bild (Maße 75 cm x 60 cm) war die Auftragsarbeit eines Fuldaer Bürgers, der mit dem Künstler bekannt war und dessen Ehefrau Walburga hieß. Im Jahr 2001 kam es aus Familienbesitz in das Domschatz- und Diözesanmuseum.

 

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