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10.03.2014

„Grenzenloses Leid in der Ukraine“: Vizerektor des Collegium Orientale Eichstätt bloggt über die Krise in seiner Heimat

Dr. Oleksandr Petrynko (rechts) und der Rektor des Collegium Orientalle Eichstätt, Domkapitular Msgr. Paul Schmidt (Mitte,) nahmen im Priesterseminar Ivano-Frankivsk in der Westukraine an einem Gottesdient für Maidan-Opfer teil. pde-Foto: Collegium Orie

Dr. Oleksandr Petrynko (rechts) und der Rektor des Collegium Orientalle Eichstätt, Domkapitular Msgr. Paul Schmidt (Mitte,) nahmen im Priesterseminar Ivano-Frankivsk in der Westukraine an einem Gottesdient für Maidan-Opfer teil. pde-Foto: Collegium Orientale

Eichstätt. (pde) – „Mit Empörung und einem totalen Unverständnis, was das Verhalten Russlands gegenüber der Ukraine angeht, nehme ich persönlich die Ereignisse wahr“. Das schreibt der Vizerektor des Collegium Orientale Eichstätt, Dr. Oleksandr Petrynko, im Blog „weitblick“ der Diözese Eichtätt über die Ukraine-Russland-Krise. Der russische Präsident zeige durch diesen von ihm schon lange vorbereiteten und verursachten Konflikt sein wahres Gesicht. Besonders entpuppe sich dadurch Vladimir Putins autoritärer und rücksichtsloser Regierungsstil und seine „imperialistischen“ Absichten und Visionen von Großrussland beziehungsweise der Wiederbelebung der UdSSR, mit denen er 1999 in Tschetschenien und 2008 im Krieg gegen die Georgier vorgegangen sei. Die Ukraine und ihre Armee würden jedoch große Geduld zeigen und ihre prowestlichen Werte unter Beweis stellen, was die Erfüllung der Pläne Moskaus erschwere. Und doch sei die Situation sehr schlimm, so dass der russische Nachbar sein Ziel wahrscheinlich erreichen werde, „zunächst die Halbinsel Krim und dann möglicherweise noch weitere Teile der Südostukraine zu übernehmen“, befürchtet Petrynko.

Der im westukrainischen Ternopil geborene Petrynko war in der blutigen Maidan-Woche Mitte Februar mit einer Reisegruppe auf Heimatbesuch. Die Ukraine sei ein „Grenzland“, das derzeit in „grenzenlosem Leid“ versinke. „Alle waren von der Situation und von der blutigen Machtgier der Janukowitsch-Oligarchen und der antiukrainischen und somit antidemokratischen russischen Politik gegenüber der Ukraine schockiert und betroffen“, berichtet Petrynko. Die ganze Situation habe schon schlimme wirtschaftliche und psychische Folgen. „Männer arbeiten nicht, sondern fahren wochenweise zum Demonstrieren. Die Frauen und die Kinder haben traurige und unsichere Gesichter“. In vielen Städten würde noch um die Opfer der gewaltsamen Auseinandersetzungen getrauert. Momentan ließen sich viele junge Männer freiwillig zum Militärdienst einziehen.

Der Maidan-Aufstand und der Regierungswechsel in Kiew wirken nach Petrynkos Worten tief in die ukrainische Gesellschaft hinein. „Keiner der Politiker, auch nicht Frau Timoschenko, wird sich ab sofort trauen können, kurz- oder langfristig krumme Wege zu gehen und nicht transparent zu handeln.“ Für den Vizerektor des Collegium Orientale ist das, was heute in der Ukraine passiert, „der eindeutige und öffentliche Ausdruck für die innere Reife für demokratische Prozesse und westeuropäische Entwicklung. Wichtig ist, dass die westliche Demokratie und die Europäische Union uns heute unterstützen und uns helfen.“
Der ausführliche Beitrag ist im Internet unter „weitblick.bistum-eichstaett.de“ abrufbar.

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