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09.10.2006

„Gottesdienst ist Mitte ihres Dienstes“ - Mesnerverband der Diözese feiert 30-jähriges Bestehen

Eichstätt. (pde) - Ihren Dienst verrichten sie meist im Hintergrund, aber dennoch ist er unverzichtbar für die Gotteshäuser: Mesner und Mesnerinnen. 1976 gab Pfarrer Peter Waller den Anstoß, einen eigenen Verein zu gründen und die Berufsgruppe so auch im Bistum Eichstätt zu organisieren. Am Samstag feierte der Mesnerverband der Diözese sein 30-jähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst, einem Festakt und einem gemeinsamen Mittagessen.

Diözesanadministrator Dompropst Johann Limbacher stand zusammen mit Domkapitular Rainer Brummer, dem geistlichen Beirat der Mesner, und Pfarrer Martin Fuchs der Messe in der Schutzengelkirche vor. Sie wurde von den Möckenloher Turmbläsern musikalisch gestaltet. Viele Mesnerinnen und Mesner aus der Diözese waren gekommen, um diesen Tag gemeinsam mit einer Eucharistiefeier zu beginnen: „Der Gottesdienst ist die Mitte ihres Dienstes“, sagte Domkapitular Brummer zu Beginn des Gottesdienstes.

Diözesanadministrator Limbacher rief in seiner Predigt dazu auf, sich „für den Glauben, für die Kirche, für unseren Herrn Jesus Christus“ zu engagieren. Er betonte, dass der Dienst der Mesner nicht nur eine schöne äußerliche Aufgabe sei, sondern „ein Dienst an der Praxis des Glaubens, ein Dienst zur Feier der Liturgie“. Die Eucharistie sei letztlich der Höhepunkt des gemeinsamen Glaubens. „Wir alle feiern miteinander den Gottesdienst als das große Geheimnis unseres Lebens, unserer Berufung.“

Am Ende der Messfeier segnete Domkapitular Brummer die neue Standarte des Mesnerverbandes und einen Tischwimpel. Beide tragen das Logo des Mesnerverbandes: das grüne Christuszeichen, verbunden mit einer Schale aus der Weihrauch aufsteigt und drei Kreuzen. Auf der Rückseite der Standarte ist die Sitzfigur des Heiligen Willibald abgebildet.

Beim anschließenden Festakt im Priesterseminar sprachen Gäste aus anderen Bistümern Grußworte. Aus Würzburg war der stellvertretende Diözesanleiter Anton Dill gekommen, aus der Erzdiözese München der Leiter der überdiözesanen Mesnerschule Freising, Martin Trullner. Der Diözesanleiter von Augsburg, Domchormesner Karl Müller überbrachte die Grüße und Glückwünsche des ehemaligen Eichstätter Bischofs Walter Mixa.

Domkapitular Rainer Brummer zitierte Franz Josef Strauß: „Dankbar rückwärts, gläubig aufwärts, mutig vorwärts“. Er sprach seinen Dank seitens der Bistumsleitung und ganz persönlich aus: „Wir wissen alle, wie wichtig ihr Dienst ist“. Für einen Mesner sei es selbstverständlich, gläubig aufwärts zu schauen. Brummer wünschte den Mesnern, ihre Aufgabe in der Zukunft weiterhin mit innerer Bereitschaft und großer Freude zu tun. Der geistliche Beirat entfaltete die verschiedenen Bezeichnungen, die für ein und denselben Dienst üblich sind: „Küster, Sakristan und Mesner“. Jede von ihnen gebe Auskunft über die Aufgaben, als Wächter des Gotteshauses und als Hüter der Sakristei. Ein Mesner solle sich in seiner Kirche wohlfühlen, solle in ihr zu Hause sein: „Das heißt für sie ganz konkret auch in Kontakt mit allen lebendigen Steinen der Gemeinde, also den Gläubigen, zu stehen“. Brummer rief die Anwesenden auf, mit ihrem Herzen bei der Sache zu sein. Der Vorbildcharakter, den die Mesner für die Gemeinde haben, sei äußerst wichtig.

Erkertshofener Mesner seit 60 Jahren im Dienst

Als im Juni 1976 der damalige geistliche Beirat der Mesner, der langjährige bischöfliche Sekretär und spätere Pfarrer von Böhmfeld, Peter Waller, den Anstoß zur Gründung des Mesnerverbandes gab, wurde auch eine Diözesanleitung bestimmt. Bis zur ersten Generalversammlung ein Jahr später beauftragten die Dekanatsleiter den Mesner der Ingolstädter Moritzkirche, Albert Mayer, mit dieser Aufgabe. Er wurde 1977 offiziell in dieses Amt gewählt. Aufgrund seiner Verdienste um den Mesnerverband als erster Vorsitzender bis 1999 wurde er bei der Festfeier zum 30-jährigen Bestehen am Samstag zum Ehrenmitglied ernannt. Ebenso wurden Albert Hiereth aus Neumarkt für 28 Jahre, Josef Weißmüller aus Mönig und Maria Neumayer aus Ingolstadt für 20 Jahre Engagement im Vorstand zu Ehrenmitgliedern ernannt. Besonders hervorgehoben wurde Egid Schweiger aus Erkertshofen. Er ist der dienstälteste Mesner des Bistums und versieht seinen Dienst seit nunmehr 60 Jahren. Für seinen langjährigen Dienst sprachen ihm Domkapitular Rainer Brummer und der jetzige erste Vorsitzende des Mesnerverbandes, Reinhard Brock, ihren Dank aus und überreichten ihm die Ehrenmitgliedsurkunde. Domkapitular Rainer Brummer wurde eine Dankesurkunde für die geistliche Begleitung der Mesner überreicht.

Bei der ersten Generalversammlung 1977 wurde der 1993 verstorbene Domkapitelmesner Joseph Helmstreit zum Kassier gewählt, der Mitgliedsbeitrag auf 7,50 DM für nebenamtliche und 15 DM für hauptamtliche Mesner festgesetzt. 1999 wurde Albert Meyer durch Franz-Josef Linz im Vorsitz abgelöst, seit 2004 führt Reinhard Brock den Verband, dem 210 Mitglieder angehören. Die Aktivitätenliste des Vereins ist lang: Jährlich finden auf Schloss Hirschberg am Faschingswochenende Einkehrtage mit wechselnden Themen und Referenten statt. Wallfahrten und Ausflüge wie auf den Bogenberg, nach Vierzehnheiligen, Assisi, in die Wachau oder heuer nach Rom runden das Angebot ab.

 

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