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12.06.2007

Gott, Sex und der Sinn des Lebens - Zur Theologie des Leibes nach Papst Johannes Paul II.

Bildhinweis: Corbin Gams (Mitte) zusammen mit seiner Frau Birgit (rechts) und Teresa Loichen, Referentin für Netzwerk Leben im Bistum Eichstätt (links).

Bildhinweis: Corbin Gams (Mitte) zusammen mit seiner Frau Birgit (rechts) und Teresa Loichen, Referentin für Netzwerk Leben im Bistum Eichstätt (links).

Eichstätt. (pde) - Gott, Sex und der Sinn des Lebens: Diesen sehr speziellen Themen widmete sich ein Vortrags- und Diskussionsabend zu dem das „Netzwerk Leben“ des Bistums Eichstätt eingeladen hatte. Referenten waren der Theologe Corbin Gams und seine Frau, die Pädagogin Birgit Gams.

Papst Johannes Paul II. hat sich in seiner Studie mit dem Arbeitstitel „Die Theologie des Leibes“ mit dem Thema der sexuellen Liebe umfassend beschäftigt. Von September 1979 bis November 1984 fokussierte der frühere Papst in kurzen Ansprachen anhand der Bibel die Bedeutung der Leiblichkeit des Menschen, mit besonderem Augenmerk auf seine Sexualität und sein erotisches Verlangen. Ausgehend von diesen Betrachtungen und den Auslegungen des Theologen Christopher West erarbeitete das Ehepaar Gams ein Seminar-Konzept, um Frauen und Männern diese zum Teil revolutionären Gedanken über die Sexualität näher zu bringen.

„Ich hörte einen Vortrag über die Theologie des Leibes von Christopher West“, erinnert sich Corbin Gams, „ich bin einfach neugierig gewesen, weil ich mir nicht so richtig etwas darunter vorstellen konnte“. Ein Erlebnis, das ihn “verändert hat“, wie er berichtet. „Aus dem anfänglichen Interesse wurde bald ein wichtiges Anliegen, dem sich der Mitarbeiter der katholischen Jugend zusammen mit seiner Ehefrau Birgit leidenschaftlich widmet. „Menschen haben tiefe Sehnsüchte, auch sexuelle“, erklärt Corbin Gams. „Wir leben in einer gebrochenen Welt mit Scheidungen und kurzlebigen Beziehungen, in einer Gesellschaft, die die christliche Sexualmoral abschaffen möchte“. Eine „neue Kultur des Lebens aufzubauen“, darin sieht der Theologe die Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Dazu muss „die Sexualität aus der tabuisierten und schmuddeligen Ecke“ geholt werden und ihre Grenzenlosigkeit aufgezeigt werden. „Der Stellenwert von Sex wird nicht richtig bewertet“, fügt er fort und setzt dabei bewusst auf eine gewisse Provokation. „Das Problem ist nicht die Überbewertung des Sex, sondern wir sehen nicht, wie wertvoll die Sexualität tatsächlich ist.“

Um dieses Ziel anzusteuern brauche es „eine neue Sprache“, die die Sprache des Leibes zu deuten wisse. Das wirklich Neue an der Theologie des Leibes sei die innovative Art, wie Johannes Paul an das Thema heranging. Dem modernen Menschen würde es aus Sicht der Referenten nicht liegen, von Grundsätzen auszugehen, um dann sein Handeln danach auszurichten. Der Mensch neige eher dazu, die Informationen aus seinen menschlichen Erfahrungen zu sammeln und selbst seine Schlussfolgerungen zu ziehen. So ging auch Johannes Paul II. vor und das sei auch der entscheidende Grund, warum die „Theologie des Leibes“ so einleuchtend sei.

Das Netzwerk Leben des Bistums Eichstätt plant, bei genügend Interesse die Thematik im Rahmen einer Themengruppe oder eines Wochenendes fortzuführen. Nähere Informationen sind erhältlich beim Referat „Netzwerk Leben“, Luitpoldstraße 2, 85072 Eichstätt, Tel. (08421) 50-617, E-Mail: netzwerk-leben@bistum-eichstaett.de.

 

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