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18.10.2005

Glaube und Kirche ins öffentliche Gespräch bringen - Fünfter Grundkurs Erwachsenenbildung erfolgreich abgeschlossen

Eichstätt/Beilngries. (pde) - 18 Absolventen des Grundkurses Erwachsenenbildung konnte Dr. Bertram Blum, Leiter der Abteilung Weiterbildung im Bischöflichen Ordinariat Eichstätt, ihr Zertifikat überreichen. Unter dem Thema „Zukunftswerkstatt Erwachsenenbildung“ wurde im fünften und letzten Teil des Grundkurses Erwachsenenbildung auf Schloss Hirschberg die örtliche Bildungsarbeit zum Abschluss der Amtsperiode der Pfarrgemeinderäte noch einmal gründlich reflektiert.

Ist die Erwachsenenbildung für die Kirche wichtig? Dass diese Frage keineswegs überflüssig ist, erklärte Dr. Blum in seinem Einführungsreferat. Einerseits falle es derzeit schwer, die Bedeutung der Erwachsenenbildung der Kirchenleitung plausibel zu machen, andererseits wurde vor kurzem bei einer Umfrage unter Pfarreiverantwortlichen die Erwachsenenbildung als einer der wichtigsten Dienste im Gemeindeleben bewertet. Aufgrund jahrzehntelanger und immer schnellerer Veränderungen in Gesellschaft und Kirche sei die Erwachsenenbildung notwendiger geworden, je mehr sich die Kirche auf die ständig neuen Herausforderungen der Gegenwart einstellen musste. Katholische Erwachsenenbildung, so Blum, „versteht sich als Teil des kirchlichen Weltauftrages und macht somit Kirche in einem wichtigen gesellschaftlichen Feld präsent. Sie ist im Sinne des II. Vaticanums Forum und Instrument des Dialoges und bringt Glaube und Kirche ins öffentliche Gespräch“. Schließlich ziele Erwachsenenbildung auf entschiedenes Christsein, mache die Sorgen und Nöte der Menschen zum Thema und stehe auch für eine vitale Kirche.

Dass Erwachsenenbildung auch spielerisch vermittelt werden kann, bewies ein auf der Bundesebene von Bertram Blum mit entwickeltes Spiel, in dem die Teilnehmer anhand der Spielkarten sich zu kritischen Fragen gegenseitig testen konnten.

Der Samstagvormittag war im Sinn einer zukunftsfähigen Bildungsarbeit der Reflexion der bisherigen Erfahrungen in der Erwachsenenbildung vorbehalten, was die 30 Teilnehmer des fünften Kursteils in Arbeitskreisen ausführlich zur Sprache brachten: Einerseits genießen Erwachsenenbildung und die Bildungsverantwortlichen in der Pfarrei einen hohen Stellenwert, andererseits fühlen sich Mitarbeiter vom Pfarrgemeinderat oft allein gelassen und zu wenig unterstützt. Wenn dort das Ressort Erwachsenenbildung am Beginn der Amtsperiode neu besetzt werden soll, geschieht dies meist nach dem Zufallsprinzip. Bei der Programmerstellung ist der Pfarrgemeinderat oft nur Nischenfüller im Gesamtangebot der Verbände und sonstigen Kreise. Im Pfarrgemeinderat herrscht allenfalls „wohlwollendes Desinteresse“ gegenüber der Erwachsenenbildung, er müsste auch bei den Veranstaltungen mehr Präsenz zeigen.

Überaus zufrieden waren die örtlichen Mitarbeiter mit den Hilfestellungen der Bildungswerke und der Diözese. Vor allem Grundkurs Erwachsenenbildung, Themenverzeichnis und das halbjährlich erscheinende INFO-Erwachsenenbildung wurden als sehr wichtig für die Motivation eingeschätzt. Als die größten Schwierigkeiten betrachtete man, genügend Teilnehmer für die Veranstaltungen zu gewinnen, den Pfarrgemeinderat für die Erwachsenenbildung zu motivieren und die „richtigen“ Themen für das örtliche Programm auszuwählen.

An Verbesserungsvorschlägen wurde von den Bildungsbeauftragten genannt: regelmäßiger Erfahrungsaustausch, gezielte Imagepflege, die Bildungswerke und Erwachsenenbildung mehr ins öffentliche Bewusstsein bringt, Stärkung der Stellung der Bildungsbeauftragten im Pfarrgemeinderat und stärkere Kooperation mit Nachbargemeinden und weltlichen Einrichtungen. Ermutigend war für alle Beteiligten, dass fast alle Bildungsbeauftragten in der nächsten Amtsperiode ihre Arbeit fortsetzen wollen.

Zum Schluss informierte Dr. Blum über die Gesamtsituation der Erwachsenenbildung, die von großer Unsicherheit gekennzeichnet sei. Erfreulich sei das Ergebnis der Jahresstatistik, die eine leistungsfähige Bildungsarbeit in der Diözese belege, welche zu zwei Dritteln durch wertorientierte Themen geprägt ist.

 

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