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31.01.2013

„Gesund führen“: Kurs für Caritasverantwortliche gestartet

Eichstätt/Beilngries. (pde) - Einen Qualifizierungskurs „Gesund führen“ haben rund 20 Führungskräfte des Diözesan-Caritasverbandes Eichstätt und aus einigen anderen sozialen Organisationen im Bildungshaus Schloss Hirschberg begonnen. An insgesamt fünf Veranstaltungstagen bis zum Herbst dieses Jahres geht es um den Umgang mit psychischen Erkrankungen und Problemen bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im sozialen Bereich. Die Qualifizierung ist Teil eines Projektes, das der Landes-Caritasverband Bayern im Freistaat gestartet hat. Die Kurse werden vom EU-Programm „rückenwind – Für die Beschäftigten der Sozialwirtschaft“ finanziert. Landes-Caritasdirektor Bernhard Piendl hält sie für wichtig, um „alles zu versuchen, belastende Faktoren am Arbeitsplatz zu verringern“. Der Eichstätter Caritasdirektor Franz Mattes begründet das Engagement des Diözesanverbandes mit den Worten: „Man kann nur gut helfen, wenn man selbst gesund ist.“

Führungskräfte in den Caritaseinrichtungen lernen in dem Kurs, wie sie bei sich selbst und bei ihren Mitarbeitern rechtzeitig gesundheitliche Probleme erkennen und auch differenzieren können: „Nicht jeder mit einer Erschöpfung oder Lustlosigkeit hat gleich ,Burnout´, aber man muss frühzeitig hinschauen, wenn jemand öfters krank ist“, weiß Irene Stiegler, die das Caritas-Altenheim in Gaimersheim leitet. Sie hält es für wichtig, sich in dem Kurs mit Entlastungsmöglichkeiten wie Coaching, Supervision oder Selbsthilfegruppen zu beschäftigen.

„Für mich ist es wichtig, die Symptome, die Stress verursachen, zu erkennen. Dann kann ich auch unterstützend tätig werden“, so Ludwig Wittmann, Verwaltungsleiter des Caritas-Zentrums St. Vinzenz Ingolstadt. In der ersten Kurseinheit seien ihm bereits einige Warnsymptome deutlicher geworden: „Ich möchte künftig mit einem Mitarbeiter ein Gespräch führen, wenn ich bei ihm Verhaltensänderungen feststelle: zum Beispiel wenn er oft gereizt ist, unzufrieden wirkt, viele Fehler macht.“ Und ein absolutes Warnsignal ist, „wenn jemand zunehmend zerstreut und vergesslich sowie ständig nervös ist und er häufig über Arbeitsüberlastung klagt, obwohl keine zusätzlichen Arbeitsaufgaben auszuführen sind. Dann geht es in Richtung Burnout.“

Josef Bogner, Leiter der Caritas-Sozialstation Neumarkt, hält den Kurs vor allem für den Bereich ambulante Pflege für wichtig, in dem er Verantwortung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trägt: „Ich finde, für eine Sozialstation ist es viel schwieriger, psychische Fehlentwicklungen beim Personal festzustellen, da dieses ja permanent außer Haus ist und man daher mit den Kolleginnen und Kollegen seltener Kontakt hat als in einer stationären Einrichtung“, so Bogner. Für ihn ist es daher wichtig, „dass man in diesem Lehrgang Mittel und Wege aufzeigt, wie dieses Manko am besten kompensiert werden kann.“

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