Geistiger Mittagstisch zu Loy Hering

Am 25. April beginnt die Reihe "Geistiger Mittagstisch" und befasst sich mit Loy Hering.

Eichstätt. (pde) - Die Reihe „Geistiger Mittagstisch“ startet am 25. April in eine neue Saison. Bei mehreren Veranstaltungen bietet sie Gelegenheit, sich für etwa zwanzig Minuten in der Mittagspause mit kulturellen Besonderheiten Eichstätts vertraut zu machen. Wahrscheinlich im Jahre 1512 und damit vor 500 Jahren ließ sich der Bildhauer Loy Hering in Eichstätt nieder und zählte schon wenige Jahre später zu den angesehensten Bürgern der Stadt. Dieses Jubiläum ist Anlass, den diesjährigen „Geistigen Mittagstisch“ des Domschatz- und Diözesanmuseums ganz dem Schaffen Loy Herings zu widmen. Die erste Kurzführung von Dr. Claudia Grund beschäftigt sich mit dem Willibaldsdenkmal im Dom, einem singulären Werk der deutschen Renaissance, dessen Zuschreibung an den damals etwa 29-jährigen Loy Hering bis heute umstritten ist. Treffpunkt ist um 12.15 Uhr am Hauptportal des Domes.

Am dritten Montag nach Ostern, den 15. April 1499, stellte der Bildhauer Hans Beierlein der Augsburger Zunft der Schmiede „Leome Hering von Kauffpeuren“ als Lehrjungen vor. Es ist dies der erste urkundliche Beleg für Loy Hering, dessen Geburtsjahr um 1485 anzunehmen ist. Am 1. Juni 1554 verfasste Loy Hering in „obern vordern stuben“ seines Hauses in der Pfahlstraße 6 zu Eichstätt sein Testament und dürfte bald danach verstorben sein. Dazwischen lag ein äußerst fruchtbares bildhauerisches Schaffen, das vor allem seit seiner Übersiedelung nach Eichstätt zahlreiche beachtliche Bildwerke der Renaissance hervorbrachte. So ließ nicht nur eine Vielzahl der damals im Dom bestatteten Kanoniker ihre Grabdenkmäler von Loy Hering anfertigen, auch weit über Eichstätt hinaus haben sich bis heute etwa 150 Werke erhalten, die seiner Hand bzw. Werkstatt zugewiesen werden.