Zum Inhalt springen
13.05.2015

Für „eine Pflege mit Leib und Seele“: Caritas bei Demonstration in Nürnberg

Caritas bei Demonstration in Nürnberg

Für eine bessere Pflege demonstrierten in Nürnberg auch 25 Mitarbeitende aus Caritas-Seniorenheimen und -Sozialstationen im Bistum Eichstätt. Foto: Caritasverband Eichstätt (Foto: caritas)

Eichstätt/Nürnberg. (pde) – Rund 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Caritas-Seniorenheimen und –Sozialstationen des Bistums Eichstätt sowie der Abteilung Altenhilfe des Diözesan-Caritasverbandes haben an der Demonstration für eine bessere Pflege in Nürnberg teilgenommen. Gemeinsam mit ihren rund 800 Kolleginnen und Kollegen aus allen Teilen Bayerns zogen sie in einem Demonstrationszug von der Lorenzkirche durch die Innenstadt zur Kirche St. Elisabeth. Gemeinsam forderten sie insbesondere eine bessere Finanzierung der Altenpflege, mehr Engagement gegen den Fachkräftemangel und für ein besseres Image der Pflegebranche. Dass nicht noch mehr Pflegekräfte demonstrierten, bedauert Eva-Maria Schork, Referentin für Altenpflege des Caritasverbandes Eichstätt. „Personelle Engpässe in den Pflegeeinrichtungen haben auch dieses Mal viele davon abgehalten, hier zu protestieren. Andere Berufsgruppen haben damit weniger Probleme.“

Bezüglich der inhaltlichen Anliegen des Tages meint Eva-Maria Schork: „Die Pflegeversicherung, die heuer ihren 20. Geburtstag feiert, war und ist grundsätzlich eine segensreiche Gesetzesinitiative, doch ihre Einnahmen müssen steigen, und zwar im Sinne einer solidarischen Bürgerversicherung, in der Lohn- wie auch Kapital-Einkommen Bemessungsgrundlage sind.“ Denn allein aufgrund der demographischen Entwicklung zu immer mehr älteren Menschen sinke das familiäre Pflegepotenzial und seien immer mehr Bürgerinnen und Bürger auf professionelle Pflege angewiesen. „Wie wir mit Pflegebedürftigen künftig umgehen, wird zum Prüfstein der humanitären Qualität unserer Gesellschaft“, so die Caritasreferentin.

Doch auch der Umgang der Gesellschaft mit Pflegenden wird aus Schorks Sicht die Versorgungsqualität prägen. Schon jetzt zeichne sich ein eklatanter Fachkräftemangel ab. Altenpflege gelte nicht als ein wirklich attraktiver Beruf, bedauert sie. „Die Pflegenden haben bei der Demonstration immer wieder betont, dass sie eine Pflege mit Leib und Seele wollen und keine starren Zeitvorgaben im Alltag.“ Nur dann, so die Caritasreferentin, kann Pflege als etwas Wertvolles geachtet und erlebt – sowie auch als etwas Vertrauensvolles erfahren werden. „Durch manche Medienberichte über sicherlich beängstigende Einzelschicksale wird eine ganze Branche diskreditiert. Als Konsequenz werden enorme finanzielle Ressourcen für die Überprüfung von Pflegeeinrichtungen aufgewendet, die weitaus sinnvoller eingesetzt werden könnten“, erklärt die Caritasreferentin. „Vom außergewöhnlichen Engagement der Pflegenden, aber auch der Leitungskräfte und Trägerverantwortlichen wird hingegen wenig gesprochen.“ Positiv sieht Eva-Maria Schork aber die politischen Initiativen für die neue Hospiz- und Palliativ Care-Gesetzgebung und das in Aussicht stehende zweite Pflegestärkungsgesetz.

Weitere Meldungen

Die Stabsstelle Medien und Öffentlichkeitsarbeit veröffentlicht kontinuierlich aktuelle Nachrichten aus dem Bistum. Zur Übersicht.

Videos

Videos zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.

Audios

Audios zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.