Zum Inhalt springen
09.12.2011

Felix Prinz zu Löwenstein: „Wir werden uns ökologisch ernähren oder gar nicht mehr“

Diese provokante These, die zugleich Titel seines vor kurzem erschienenen Buches ist, stellte Felix Prinz zu Löwenstein am Donnerstagabend, 8. Dezember, bei einem Vortrag im Rahmen der 11. Umweltringvorlesung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt vor.

Eichstätt. (pde) - „Food Crash – Wir werden uns ökologisch ernähren oder gar nicht mehr“. Diese provokante These, die zugleich Titel seines vor kurzem erschienenen Buches ist, stellte Felix Prinz zu Löwenstein am Donnerstagabend, 8. Dezember, bei einem Vortrag im Rahmen der 11. Umweltringvorlesung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt vor. Zu Beginn der Veranstaltung, die vom Umweltreferat des Bistums Eichstätt mitorganisiert wurde, schockte der promovierte Agrarwissenschaftler und Präsident des Dachverbandes der deutschen Biolebensmittelwirtschaft (BÖLW) mit harten Fakten, die das Dilemma beschreiben sollen, in dem sich die Menschheit derzeit befindet: steigende Weltbevölkerung, steigende Anzahl der Hungernden, Artensterben, Klimawandel, Bodendegradation. „Und dazu kommt eine fehlende Wertschätzung von Nahrungsmitteln, was sich in der Wegwerfmentalität äußert, dem übermäßigen Fleischkonsum und dem Vorrang des Tanks vor dem Teller“, so Löwenstein.

Doch steigende Produktivität löse die Probleme nicht, sondern führe vielmehr zu einem unverantwortlichen Eingriff in die Natur durch Stickstoff- und Pestizideinsatz. Auch der Einsatz von Agrogentechnik könne nicht als Lösung für den Welthunger angesehen werden, sondern eher als Verstärkung der Umweltproblematik und Konzernabhängigkeiten. „Effiziente Lösungen müssen her“, sagte Löwenstein, der einen Biobauernhof in Habitzheim (Südhessen) betreibt.

Und so zeigte er Alternativen auf, die unter dem Überbegriff „ökologische Intensivierung“ standen. Es gehe darum, kleinbäuerliche Strukturen zu stärken, ressourcenschonend zu arbeiten, eine Unabhängigkeit der Landwirte zu gewähren sowie mit der Natur „intelligent umzugehen“. Doch wie kann dieser positive Weg eingeschlagen werden? Für Löwenstein gibt es dazu vier Ansätze: Kosteninternalisierung („Preise müssen die ökologische Wahrheit sprechen“), Bildung, Forschung im Agrarbereich sowie Pionierarbeit. So lautete seine Empfehlung an das Publikum: „Werdet Pioniere. Gebt als Konsumenten oder Produzenten den richtigen Weg vor und seid Vorbilder für kommende Generationen. Denn die Verantwortung liegt jetzt bei jedem Einzelnen von uns“.

Weitere Meldungen

Die Stabsstelle Medien und Öffentlichkeitsarbeit veröffentlicht kontinuierlich aktuelle Nachrichten aus dem Bistum. Zur Übersicht.

Videos

Videos zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.

Audios

Audios zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.