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14.04.2005

Erwachsenenbildung kommt mit den Menschen ins Gespräch - Klausurtagung im Kloster Plankstetten

Eichstätt/Berching. (pde) – In einer Zeit, in der es offensichtlich schwieriger ist, über die eigene Religiosität zu sprechen als über sexuelle Fragen, sei das Gesprächsangebot der Katholischen Erwachsenenbildung wichtiger denn je. Mit dieser Feststellung eröffnete Studiendirektor Dr. Johannes Novotny, Schwabach, im Rahmen einer zweitägigen Klausurtagung die Mitgliederversammlung der Diözesanarbeitsgemeinschaft der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) im Bistum Eichstätt. Zusammen mit Dr. Bertram Blum, dem für Erwachsenenbildung Verantwortlichen in der Diözese, begrüßte er die Vertreter sämtlicher Bildungswerke und Bildungseinrichtungen des Bistums zur traditionellen Frühjahrstagung im Kloster Plankstetten bei Berching.

Beide betonten die Wichtigkeit des neuen „Grundkurses des christlichen Glaubens“, der mit seinen acht Seminareinheiten in einigen Bildungswerken bereits gut gestartet sei. Mit diesem Kurs und mit vielen ihrer anderen Angebote könne, so Novotny, die katholische Erwachsenenbildung auch mit Menschen ins Gespräch kommen, welche die Kirche mit ihren Gottesdiensten oft nicht mehr erreicht. Sie biete mit überzeugenden Referenten eine heute vielfach vermisste „Glaubwürdigkeit des Glaubens“, die in der pluralen Gesellschaft erforderlich sei und auch gesucht werde. Katholische Erwachsenenbildung sehe sich verpflichtet, die unterschiedlichen Lebensentwürfe und Glaubensanschauungen von Veranstaltungsteilnehmern zu Wort kommen zu lassen und in einem respektvollen Miteinander die christlichen Wertmaßstäbe ins Gespräch zu bringen.

Damit dies in den Bildungswerken weiterhin gelingt, müsse man auch für die im nächsten Jahr beginnende neue Periode der Pfarrgemeinderäte wieder geeignete ehrenamtliche Mitarbeiter gewinnen. Dies sei nicht unproblematisch, da nach Meinung Novotnys 40 Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wieder Abschottungs- und Rückzugstendenzen in der Kirche zu beobachten seien und die notwendigen „Querdenker“ und kritischen Mitarbeiter sich oftmals resigniert aus pfarrlichen Gremien zurückgezogen hätten. Erwachsenenbildung verstehe sich als im Sinne dieses Konzils von Laien getragener Weltdienst der Kirche, der unverzichtbar sei, wolle die Kirche, wie es Dr. Blum zum Ausdruck brachte, nicht zur „Großsekte“ werden. So sollen in einer konzertierten Aktion zusammen mit dem Diözesanrat der Katholiken im Bistum Eichstätt im Herbst dieses Jahres die Pfarreien auf die Notwendigkeit kontinuierlicher Erwachsenenbildung hingewiesen werden, neue Mitarbeiter schon im Vorfeld der Pfarrgemeinderatswahlen vom März 2006 gewonnen und bisherige Mitarbeiter zu weiterem Engagement motiviert werden. Richard Ulrich, der Geschäftsführer des Diözesanrates, will diese Aktion unterstützen.

Zum Forum Erwachsenenbildung begrüßte Dr. Blum am Samstag nicht nur die Vorstände der Stadt-, Kreis- und Verbandsbildungswerke, sondern auch eine Reihe von Mitgliedern aus den Verwaltungsräten. Unter dem Thema „Herausforderung kooperative Pastoral – Erwachsenenbildung in den neuen Gemeindestrukturen“ gab er zunächst einen inhaltlichen Impuls aus einem gleichlautenden Perspektivenpapier der Bundesebene. Im Folgenden versuchten die Geschäftsführer der Bildungswerke eine erste Bestandsaufnahme von Erwachsenenbildungsmaßnahmen auf der Ebene der neuen Seelsorgeeinheiten des Bistums. Diese hatten jüngst in einer Umfrage zum Ausdruck gebracht, dass sie für diese Neustruktur gerade die Erwachsenenbildung als eine zentrale Aufgabe sehen. Es zeigte sich, dass bereits einige gut besuchte Veranstaltungen mit zum Teil herausragenden Referenten stattgefunden haben.

In Arbeitskreisen machten die Teilnehmer deutlich, dass sich in der Zusammenarbeit von mehreren Pfarreien in einer Seelsorgeeinheit in Sachen Erwachsenenbildung die Chance für ein qualifiziertes Angebot ergibt, das die örtlichen Veranstaltungen sinnvoll ergänzen kann. Bei der Frage, wie die Bildungswerke dies unterstützen können, reichte die Palette der Vorschläge von einer diesbezüglichen Schulung der Ehrenamtlichen über das Informieren der Sprecher der neuen Pastoralteams bis hin zur Förderung des Aufbaues von Sachausschüssen für Erwachsenenbildung in den Seelsorgeeinheiten und zur Beauftragung von Ansprechpartnern für die neue Struktur in den Gremien der Bildungswerke. Erwachsenenbildung stelle sich damit, so Dr. Blum die Forumsveranstaltung beschließend, den neuen Herausforderungen auch und gerade in finanziell schwierigeren Zeiten.

 

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