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09.06.2025

Erste Reaktionen auf den Rücktritt von Bischof em. Gregor Maria Hanke

Immer ein offenes Ohr für die Anliegen der KU: Bischof Hanke im Gespräch mit KU-Präsidentin Gien (Aufnahme von 2024) Foto: Christian Klenk

Eichstätt. (pde) – Vertreter aus Kirche, Hochschule und dem internationalen Partnerbistum Poona äußeren Respekt, Dankbarkeit und persönliche Wertschätzung für den emeritierten Bischof. Mit der Annahme seines Rücktrittsgesuchs durch Papst Franziskus endet eine über 18-jährige Amtszeit von Bischof Gregor Maria Hanke an der Spitze des Bistums Eichstätt. Der Rückzug des 70-jährigen Benediktiners, den er mit dem Wunsch zur Rückkehr in die Seelsorge begründete, hat im Bistum und darüber hinaus große Resonanz ausgelöst.

Benediktinische Verbundenheit: Dankbarkeit aus St. Walburg

Mutter Elisabeth Hartwig OSB, Äbtissin von St. Walburg, erinnert sich an eine 35-jährige geistliche Verbundenheit mit Bischof em. Gregor Maria Hanke, der nun Pater Gregor genannt werden möchte. Die beiden verbindet eine besondere Freundschaft, berichtet Mutter Elisabeth. „Ein benediktinischer Oberhirte war für uns als Benediktinerinnen natürlich ein echter Glücksfall. Er begleitete unsere Anliegen mit großer Fürsorge, Verständnis und Umsicht. Ich erinnere mich an Besuche und geistliche Ansprachen für unseren Konvent. Zur jährlichen Feier des Walburgafestes war seine Nähe stets besonders erfahrbar.“ Der Rücktritt erscheine ihr aus monastischer Perspektive als ein folgerichtiger Schritt, getragen von der Ausgewogenheit zwischen pastoraler Aufgabe und klösterlichem Fundament: „Ora et labora et lege“.

In tiefer Dankbarkeit für seine Fürsorge und geistliche Nähe wünschen die Benediktinerinnen dem emeritierten Bischof Gottes reichen Segen für seinen neuen Lebensabschnitt.

Diözesanrat: Rücktritt als Ausdruck konsequenter Bescheidenheit

Christian Gärtner, Vorsitzender des Diözesanrats, zeigte sich überrascht und zugleich tief betroffen vom Rücktritt Hankes. Über fast zwei Jahrzehnte habe er eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Bischof erlebt – auch in schwierigen Phasen: „Alle die Entwicklungen und Konflikte, die er in seinem Schreiben anspricht, die zu seiner Entscheidung zum Rücktritt geführt haben, haben wir im Vorstand des Diözesanrats bei den regelmäßigen Gesprächen mit ihm in großer Offenheit mitverfolgen können.“ Besonders hob Gärtner Hankes Engagement für Nachhaltigkeit und die Bewahrung der Schöpfung hervor.

Bemerkenswert sei auch, dass Hanke bereits früh für eine zeitliche Begrenzung der Bischofsamtszeiten plädiert habe: „Er hat sein Bischofsamt als einen Dienst auf Zeit an der Gemeinschaft der Glaubenden verstanden. Insofern sind sein Rücktritt und seine Absicht, wie er schreibt, künftig ‚als Pater Gregor in der zweiten Reihe‘ als Seelsorger zu wirken, konsequent getragen von derselben Bescheidenheit, die ihn auch immer in seinem Wirken als Bischof ausgezeichnet hat“, schreibt Gärtner.

Hochschulpartnerschaft: Die KU Eichstätt-Ingolstadt würdigt seinen Einsatz

Als „Anwalt der Universität hebt Gabriele Gien, Präsidentin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, die bedeutende Rolle von Bischof Gregor Maria Hanke hervor. Als Mitglied des Stiftungsrats habe er selbst in komplexen Gremiensituationen verlässlich zur Seite gestanden. Sein Einsatz für die Theologische Fakultät und insbesondere für die Gründung des Zentrums „Religion, Kirche, Gesellschaft im Wandel“ sei zukunftsweisend gewesen.

In besonderer Erinnerung bleiben ihr die regelmäßigen persönlichen Begegnungen: „Bischof Gregor Maria und ich haben einen engen und regelmäßigen Austausch gepflegt – ich konnte ihn bei Anliegen auch kurzfristig erreichen und er stand der Hochschulleitung mit Rat und Tat zur Seite. In Erinnerung bleiben mir vor allem unsere gemeinsamen „Walk and talk“-Spaziergänge im Hofgarten und an der Altmühl. Sein Engagement für Geflüchtete, als er Ende 2014 spontan die leerstehende Maria-Ward-Schule als Erstaufnahmeeinrichtung zur Verfügung stellte, hat mich tief beeindruckt.“ Gien würdigte auch seine klare Haltung zur Nachhaltigkeit, die er bereits als Abt in Plankstetten lebte und als Bischof fortführte.

Internationale Anerkennung: Dank aus der Partnerdiözese Poona

Auch über die Grenzen Deutschlands hinaus wird der Rücktritt mit Dankbarkeit und Respekt begleitet. Roque Alphonso, Administrator der Diözese Poona in Indien, erinnerte an die langjährige Partnerschaft mit Eichstätt, die bis ins Jahr 1955 zurückreicht. Besonders hob er Hankes Engagement für den gegenseitigen Austausch hervor etwa beim Delegationsbesuch 2019.

Die Diözese Poona würdigt die spirituelle und materielle Unterstützung aus Eichstätt als Zeichen tiefer Solidarität und betont das gemeinsame Gebet um gute neue Hirten für beide Diözesen.

Malteser bedauern Rücktritt von Bischof Gregor Maria Hanke

„Menschlichkeit und kirchliches Engagement“

„Mit Bedauern nehmen wir den Rücktritt von Bischof Gregor Maria Hanke zur Kenntnis und danken ihm herzlich für die langjährige, vertrauensvolle und engagierte Zusammenarbeit“, sagt Malteser-Diözesangeschäftsführer Christian Alberter. Er werde vor allem den Einsatz des Eichstätter Bischofs für geflüchtete Menschen in Erinnerung behalten. Der Malteser Hilfsdienst hat Hankes Initiative zur Erstaufnahmeeinrichtung Maria Ward in Eichstätt aktiv begleitet. Auf seine Initiative hin wurde 2016 das Referat Flüchtlingshilfe beim Malteser Hilfsdienst in Eichstätt eingerichtet – „ein starkes Zeichen für Menschlichkeit und kirchliches Engagement“.  

Alberter betont: „Bischof Hanke war über all die Jahre ein verlässlicher Unterstützer unserer Arbeit. Zuletzt hat er auch den Aufbau des Seelsorgebegleitdienstes mit großem Interesse und persönlichem Engagement begleitet und gefördert. Wir wünschen ihm für die kommende Zeit alles Gute und Gottes Segen.“
 
Auch der ehrenamtliche Diözesanleiter der Malteser im Bistum Eichstätt, Guy Graf von Moy, sagt: „Den Eichstätter Maltesern war Bischof Gregor Maria stets ein großer Freund. Ich persönlich habe ihn immer als einen sehr höflichen, liebenswürdigen und dem Dienst an der Kirche und an seinem Gläubigen zutiefst verbundenen Menschen erlebt. Mit seiner Hilfe und seiner Unterstützung konnten wir Malteser im Bistum viel erreichen.“

Ausblick: Ein neuer Lebensabschnitt in der Stille

Mit dem Rücktritt von Bischof Gregor Maria Hanke endet eine Zeit, die geprägt war von benediktinischer Spiritualität, Bescheidenheit, ökologischer Verantwortung und ökumenischer Offenheit. Die Stimmen aus Kirche, Universität und dem weltkirchlichen Kontext zeichnen das Bild eines Menschen, der seinen Dienst als Bischof im tiefen Bewusstsein geistlicher Verantwortung gelebt hat – und sich nun in die Stille und pastorale Nähe zurückzieht.

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