Mut und viel Engagement für Neues
Entstanden ist „Tragwerk 7“ aus Überlegungen nach der Coranapandemie, einer Zeit in der die Pfarrei viel ausprobiert hatte. „Wir hatten nun Mut für etwas wirklich Neues“, erzählt der Pfarrer. Das Bonifatiuswerk der Katholiken gewährte im Rahmen seines Förderprogramms „Space für Grace“ eine Anschubfinanzierung in Höhe von 45.000 Euro. Das Diözesanbildungswerk steuerte einen vierstelligen Betrag bei. Hinzu kommt viel ehrenamtliches Engagement. Es gibt zwei Arbeitskreise, die gut vernetzt sind: einen um Christoph Härtl für das Programm, den zweiten um Jonas Hink für die Technik. „Ich staune darüber und habe einen Riesenrespekt vor den vielen tausend ehrenamtlichen Stunden, die die beiden Teams leisten“, sagt Pfarrer Fiedler. Dieses Engagement wird auch von der politischen Gemeinde anerkannt. Beim Neujahrsempfang 2025 hat die Kommune „Tragwerk 7“ ausdrücklich gewürdigt und geehrt.
Das Projekt sorgt für Aufbruchsstimmung in der Pfarrei St. Elisabeth. „Tragwerk 7 lebt und lernt nun laufen“, freuen sich der Pfarrer und sein Team. Das zweite Halbjahresprogramm ist gerade gestartet. Ein Höhepunkt wird der Aschermittwoch der Künstler der Diözese Eichstätt sein. Ab dem 5. März wird das Kunstprojekt „No Jute Cloth for the Bones“ der Vietnamesin Thao Nguyen Phan in der Postbauer-Henger Kirche zu sehen sein. Es geht um Fragen der Gerechtigkeit und der Verantwortung in der Einen Welt.
Bei „Tragwerk 7“ geht es darum, Kirche vor Ort offen, einladend und lebendig zu gestalten. Das Projekt lebt vom Ehrenamt und der Vernetzung, es öffnet Freiraum für Mitgestaltung. Pfarrgruppen, Pastoralteam und Gemeinderat ziehen an einem Strang, Kunstschaffende aus der Region bringen sich ein. Sie kommen gerne. „Bei euch kann man das machen“, hört das Projektteam immer wieder. „Wir probieren einfach aus und lernen, und sind bereit, unsere Erfahrungen zu teilen, eben zu netzwerken“, sagt Markus Fiedler. So geschehen beim Tag der Mitarbeitenden der Diözese Eichstätt in der Willibaldswoche 2024 in Eichstätt. Vor wenigen Wochen konnten er und die stellvertretende Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ulrike Frank Impulse zu „Improtheater“ und „Storytelling“ aus einem „Space-for-Grace“-Vernetzungstreffen auf Dekanatsebene weitergeben. „So viel Freude und Spaß auf einer kirchlichen Veranstaltung hab ich selten erlebt“, erzählt der Pfarrer. „Tragwerk 7“ ist in den Augen der Beteiligten ein „Balanceakt“, weiterhin in Postbauer-Heng eine Pfarrei und eine Gemeinde zu sein und gleichzeitig ein Zentrum des offenen Glaubens für Menschen aus einem größeren Umkreis. Die bisherigen Erfahrungen geben Grund zur Hoffnung, dass es gelingen kann.
Text: Geraldo Hoffmann