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05.10.2021

Ein Jahr Mobile Reisehilfen der Bahnhofsmission Ingolstadt

Reisebegleitung Bahnhofsmission Ingolstadt. Foto: Anette Bieber/Bahnhofsmission

Wer reisen möchte, aber es allein nicht kann oder es sich nicht zutraut, kann die Mobilen Reisehilfen der Ingolstädter Bahnhofsmission in Anspruch nehmen. Foto: Annette Bieber/IN VIA München

Eichstätt/Ingolstadt - „Corona hat einen guten Start unmöglich gemacht, aber wir sind trotzdem froh, unser Angebot begonnen zu haben und angesichts der schwierigen Umstände mit dem bisher Erreichten zufrieden.“ Dieses positive Fazit zieht Heike Bergmann, hauptamtliche Mitarbeiterin der von der Caritas und Diakonie gemeinsam getragenen Bahnhofsmission Ingolstadt, nach einem Jahr „Mobile Reisebegleitung“. Denn obwohl von November 2020 bis März 2021 keinerlei Reisen möglich gewesen seien, haben fünf erblindete Frauen und Männer den neuen Dienst seit dem 15. Oktober 2020 genutzt: eine Frau davon mehrmals, die zu einem Facharzt musste.

Für diese Personen war es eine enorme Hilfe, dass Ehrenamtliche sie im Zug bis zu anderen Bahnhöfen begleiteten: vor allem nach Nürnberg, aber auch nach Regensburg, München und Augsburg. Von sieben ehrenamtlichen Reisebegleitern – drei Frauen und vier Männern – waren Heike Bergmann zufolge drei im Einsatz. Sowohl bei den Reisenden als auch bei den freiwilligen Helfern – vor allem fitte Ruheständler, aber auch einige Berufstätige – fand das Angebot eine positive Resonanz. „Für die begleiteten Menschen war es so wesentlich einfacher, an ihr Ziel zu kommen, und für die Ehrenamtlichen, von denen vier auch allgemein bei der Bahnhofsmission engagiert sind, war das eine neue schöne Erfahrung“, meint Kurt Göttling, der die Mobilen Reisehilfen ehrenamtlich koordiniert. Einige Reisende hätten zu ihren Begleiterinnen oder Begleitern ein durchaus enges Vertrauensverhältnis entwickelt und ihnen von eigenen Familienangelegenheiten und Krankheiten erzählt.

Die beiden Mitarbeitenden der Bahnhofsmission machen darauf aufmerksam, dass nicht nur blinde Menschen die Mobilen Reisehilfen in Anspruch nehmen können, sondern auch andere Personen mit Behinderung sowie Seniorinnen und Senioren, die sich eine Reise selbstständig nicht mehr zutrauen. „Auch Mütter oder Väter, die mit mehreren Kindern und Koffern verreisen wollen und bei denen sich das als kompliziert erweist, stehen unsere Helferinnen und Helfer gerne zur Seite“, erklärt Heike Bergmann. Kurt Göttling ergänzt: „Wir wollen nur nicht, dass jemand unser Angebot zur reinen Unterhaltung nutzt.“

Um auf individuelle Bedürfnisse von Reisenden mit Handicap noch besser einzugehen, möchten die Verantwortlichen der Bahnhofsmission das Angebot in Zukunft nicht mehr nur auf die Strecken von Ingolstadt nach Nürnberg, Regensburg, Augsburg und  München ausrichten. Sie wollen es auf alle Fahrten im Regionalverkehr bis zu einem Zielbahnhof bis zu 120 Kilometer von Ingolstadt entfernt ausweiten. „Und wir bieten nicht nur Hinfahrten an, sondern ermöglichen es auch, Betroffene von anderen Bahnhöfen abzuholen und mit ihnen nach Ingolstadt zu fahren“, informiert Heike Bergmann. Sie und Kurt Göttling sind zuversichtlich, dass das Angebot an Bedeutung gewinnen wird, sobald die Angst Reisender vor Ansteckungen durch Corona abnimmt. Der Service ist kostenlos, Nutzer müssen 18 Jahre alt sein und ihr eigenes Bahnticket gelöst haben. Um eine reibungslose Organisation zu gewährleisten, sollte die Reise eine Woche vorher angemeldet werden.

Über die Mobilen Reisehilfen wird die Bahnhofsmission näher an den beiden Samstagen, 9. und 23. Oktober an einem Infostand am Wochenmarkt in Ingolstadt informieren. Sie tut dies auch im Internet unter https://dw-in.de/bahnhofsmission-mobil. Wer lieber persönliche Auskünfte hat, erhält diese bei der Koordinationsstelle der Bahnhofsmission unter der Telefonnummer 0151 28174118 oder per Mail an bahnhofsmission-mobil-ingolstadt@dw-in.de.

Quelle: Esser/Caritas

 

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