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04.09.2010

Dompropst em. Professor Dr. Josef Lederer verstorben - Beisetzung am 10. September in Eichstätt

Josef Lederer

Eichstätt. (pde) - Prof. Dr. Josef Lederer, emeritierter Eichstätter Dompropst und langjähriger Offizial des Bistums, ist am Abend des 3. September im Ingolstädter Klinikum im Alter von 88 Jahren verstorben. Josef Lederer war Hochschulprofessor und Rektor der früheren Philosophisch-Theologischen Hochschule Eichstätt, Mitglied des Bayerischen Senats, Domdekan, Dompropst und während der Sedisvakanz 1995/1996 Diözesanadministrator in Eichstätt. Im Juni hatte er sein sechzigjähriges Priesterjubiläum begangen. Seinen Einsatz für die Diözese und die Hochschule, sein Wirken als Seelsorger und als Wissenschaftler hatte Papst Johannes Paul II. mit dem nur sehr selten verliehenen Titel „Apostolischer Protonotar“ geehrt. Der Staat würdigte sein Wirken mit dem Verdienstkreuz am Band des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und mit dem Bayerischen Verdienstorden. Die Stadt Eichstätt verlieh ihm die Bürgermedaille.

Josef Lederer wurde 1922 in Großenried (Lkr. Ansbach) geboren. In Eichstätt besuchte er das Humanistische Gymnasium. Unmittelbar nach seinem Abitur 1941 wurde Lederer zur Wehrmacht eingezogen. In Russland wurde er dreimal verwundet. Kurz nach Kriegsende nahm Josef Lederer das Studium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Eichstätt auf und wurde 1950 zum Priester geweiht. Er wirkte zunächst als Kaplan in der Neumarkter Pfarrei St. Johannes und in Fünfstetten. Bischof Joseph Schröffer stellte ihn anschließend zu weiterführenden Studien an der Universität München frei, die er mit der Promotion zum Doktor des kanonischen Rechts abschloss. Während dieser Zeit war er zugleich Kooperator in Gungolding.

1955 übernahm Josef Lederer die Aufgabe eines Sekretärs am Eichstätter Generalvikariat. 1959 wurde er auf den Lehrstuhl für Kirchenrecht an der Bischöflichen Philosophisch-Theologischen Hochschule in Eichstätt berufen. Diese Aufgabe nahm er bis 1973 wahr. Von 1968 bis 1970 war Prof. Lederer zugleich Rektor der Eichstätter Hochschule. Als Ständiger Stellvertreter des Bischofs im Stiftungsrat (1972 – 1983) war er von Anfang an maßgeblich am Ausbau der Kirchlichen Gesamthochschule zur Katholischen Universität Eichstätt beteiligt. An der Würzburger Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland (1971 – 1975) wirkte der Verstorbene als Berater der Sachkommission „Formen der Mitverantwortung in der Kirche“ mit. Von 1964 bis 1992 war er Schriftleiter des vom Klerusverband in München herausgegebenen „Pfarramtsblattes“.

Seit 1966 war Josef Lederer für die Rechtspflege im Diözesanbereich zuständig – als Offizial und von 1988 bis 1997 als Vizeoffizial des Diözesangerichts. Zwei Jahre nachdem Bischof Alois Brems ihn in das Domkapitel berufen hatte, wählte ihn dieses 1973 zu seinem Domdekan. In dieser Aufgabe wirkte Lederer auch maßgeblich an den Beratungen über die Innenrenovierung des Doms mit, die 1975 abgeschlossen wurde. Ab 1984 war Josef Lederer Stellvertreter des Generalvikars. 1989 wurde er Dompropst in Eichstätt. Von Beginn des Jahres 1988 an bis zu dessen Auflösung gehörte Professor Lederer dem Bayerischen Senat an, wo er auch im Ausschuss für Kulturpolitik sowie im Rechts- und Verfassungsausschuss mitarbeitete.

Neben seinen vielfältigen Aufgaben in der Bistumsleitung, in Wissenschaft und Politik engagierte sich der Verstorbene stets auch in der Seelsorge vor Ort: bei Aushilfen in Pfarrgemeinden, als Beichtvater und nicht zuletzt über viele Jahre als Firmspender im Auftrag des Bischofs. Auch nach seinem offiziellen Eintritt 1997 in den Ruhestand arbeitete Prof. Lederer noch im Generalvikariat mit und brachte so seine fachliche Kompetenz und seine langjährige Erfahrung in die Leitung der Diözese ein. Während der Sedisvakanz 2005/2006 übernahm er die Aufgabe eines Vertreters des Diözesanadministrators.

Die Trauerfeier für den Verstorbenen ist am Freitag, 10. September, in Eichstätt. Um 14 Uhr beginnt das Requiem im Dom; Hauptzelebrant der Eucharistiefeier ist Domdekan Klaus Schimmöller. Anschließend ist die Beisetzung auf dem Kapitelsfriedhof im Kreuzgang des Doms. Bereits am Mittwoch wird um 18 Uhr der Totenrosenkranz im Dom gebetet, am Donnerstag um 18 Uhr ist die Totenvesper im Dom


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