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15.12.2020

Diözese Eichstätt beteiligt sich an Mentoring-Programm für Frauen in der Kirche

Die Mentees Stephanie Bernreuther (vorne links) und Cordula Klenk (vorne rechts) mit ihren Mentorinnen Barbara Staudigl (hinten links) und Bettina-Sophia Karwath (hinten Mitte). Im Bild auch Barbara Bagorski (hinten rechts) und Gleichstellungbeauftragte Claudia Grund (Bildmitte). Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Eichstätt. (pde) – „Kirche im Mentoring“ heißt ein Programm zur Steigerung des Anteils von Frauen in Führungspositionen in der katholischen Kirche, bei dem auch zwei Mitarbeiterinnen  der Diözese Eichstätt dabei sind: Flüchtlingsreferentin Cordula Klenk und Stephanie Bernreuther, Diözesanreferentin des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Um Einblicke in Leitungsaufgaben zu bekommen, werden sie während eines Jahres jeweils von einer Führungskraft aus dem Bistum begleitet.

Cordula Klenk wird von der Leiterin der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen und Religionsunterricht, Barbara Staudigl, betreut. Bettina-Sophia Karwath, Leiterin der Abteilung Fort- und Weiterbildung pastorales Personal, ist Mentorin von Stephanie Bernreuther. Angeregt wurde die Eichstätter Beteiligung am Programm von Ordinariatsrätin Barbara Bagorski, Leiterin der Hauptabteilung Pastorale Dienste im Bischöflichen Ordinariat Eichstätt. Ziel ist es, junge Frauen auf eine Leitungsposition in der Kirche vorzubereiten und auf ihrem Entwicklungsweg zu fördern.

„Ich erwarte mir für meine derzeitige Tätigkeit, in der ich auch ein Team führe, Möglichkeiten der Reflexion und neue Impulse, die mich in meiner Rolle als Führungskraft weiterbringen“, sagt Klenk. Nach ihrer Auffassung geht es bei der Leitung eines Teams nicht nur darum, dies gerne zu tun, sondern „dass man durch gezielten Austausch, entsprechende Reflexion und fundiertes Wissen Führen und Leiten auch lernen kann“. Sie sei schon gespannt auf neue Erkenntnisse, die sie durch Seminareinheiten oder durch den Austausch mit den Kolleginnen gewinnen könne. „Insbesondere freue ich mich auch auf die Tandemtreffen mit meiner Mentorin, in denen wir verschiedene Themen bearbeiten und uns zum Beispiel mit beruflichen Entwicklungszielen befassen.“

Klenks Mentorin Barbara Staudigl wechselt im kommenden März zur Stiftung Katholische Bildungsstätten für Sozialberufe in Bayern, wird aber weiterhin ihre Mentee in Eichstätt begleiten. „Ich werde ja weiterhin als Führungskraft in einer kirchlichen Organisation arbeiten. Und da es sich um ein deutschlandweites Projekt handelt, ist man in gewisser Weise unabhängig von der Tätigkeit in einer konkreten Diözese“, sagt Staudigl.

Stephanie Bernreuther erhofft sich vom Mentoring-Programm einen neuen, reflektierten Blick auf ihre momentane Arbeit, „um herauszuarbeiten, wo meine Stärken und Schwächen liegen, daran zu arbeiten und für mich herauszufinden, in welche Richtung ich mich weiterentwickeln will“. Besonders freue sie sich auf den Austausch mit ihrer Mentorin und den anderen Kursteilnehmerinnen. „Vernetzung und andere Perspektiven sind mir sehr wichtig. Aber ich hoffe auch, fachlich noch den ein oder anderen Impuls zu bekommen.“

Für Bernreuthers Mentorin Bettina-Sophia Karwath geht es beim Mentoring vor allem darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Frauen für Leitungspositionen der Kirche eingesetzt werden können und müssen. Und es gehe darum, aufzuzeigen, dass es diese Frauen tatsächlich  gibt: Frauen, die kompetent und bestens ausgebildet sind für die höheren Etagen kirchlicher Führungsgremien. „Fraglich ist für mich allerdings momentan noch, inwiefern das Programm Spiritualität und Glaube als Maßstäbe für kirchliche Leitungsverantwortung sieht“, gibt Karwath zu bedenken. Ansonsten könnten Frauen Führungskompetenzen auch an außerkirchlichen Instituten schulen. Die Grenzen des Programms seien in jedem Fall durch die Voraussetzungen vor Ort gesetzt. Inwiefern Frauen als Führungskräfte eingesetzt werden, obliege der Entscheidung der einzelnen Diözesen. „Gut ist in jedem Fall ein Signal an die Personalverantwortlichen: Hier sind Frauen, die in den Startlöchern stehen“, sagt Karwath.

Kirche im Mentoring

Das Programm „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ wird seit 2015 vom Hildegards-Verein in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz für die (Erz-)Bistümer durchgeführt und verfolgt das Ziel, dass der Frauenanteil in den Führungspositionen zu erhöhen. Es will darüber hinaus zu einer geschlechtergerechten Personal- und Organisationsentwicklung beitragen, für den Arbeitsplatz Kirche werben und eine nachhaltige Nachwuchssicherung ermöglichen. Insgesamt 64 Frauen nehmen am dritten Durchgang (von 2020 bis 2022) teil, der zunächst für nur 40 Plätze ausgeschrieben war. Für 31 Frauen hat das Mentoring-Jahr im Oktober begonnen, 33 weitere Tandems starten im Sommer 2021. Weitere Informationen zum Programm gibt es unter www.kirche-im-mentoring.de.

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