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07.04.2020

Diözesanmuseum Eichstätt: Ostergruß mit Prachtmonstranz trotz Schließung

Ausschnitt der Prachtmonstranz im Eichstätter Domschatz- und Diözesanmuseum. pde-Foto: Dr. Emmanuel Braun

Eichstätt. (pde) – Einen Ostergruß sendet das Domschatz- und Diözesanmuseum Eichstätt. Damit macht es neben einem virtuellen Rundgang auf seiner Website ein österliches Kunstwerk der Öffentlichkeit zugänglich, obwohl es gerade wegen der Coronapandemie geschlossen bleiben muss.

Triumphal erhebt sich Christus als der Auferstandene, der den Tod am Kreuz überwunden hat. Die beiden in feinster Silberschmiedetechnik ausgeführten Darstellungen finden sich an einer prächtigen Monstranz im Domschatz- und Diözesanmuseum Eichstätt. Das nach spätmittelalterlichem Vorbild gefertigte Schaugefäß aus teils vergoldetem Silber zeigt in seinen Nischen und Baldachinen zahlreiche Figurengruppen, die um die zentralen christlichen Glaubenswahrheiten von Menschwerdung, Tod und Auferstehung Jesu Christi kreisen: das letzte Abendmahl sowie die Beweinung und die Grablegung Jesu. Da für den, der Muttergottes geweihten, Eichstätter Dom bestimmt, sind ins Bildprogramm der Monstranz auch die Verkündigung an Maria und die Krönung der Muttergottes einbezogen.

Eindrucksvoll und erzählfreudig zeigen die Bildszenen der Monstranz, wie sich an Ostern der im Weihnachtsfest angekündigte Heilsplan Gottes vollendet. Jesus Christus, der zu uns kam als das „Licht der Welt“ (Johannes 8,12), wird an Ostern zum Licht der Hoffnung. Ostern ist vor Pfingsten und Weihnachten der höchste Feiertag der Christen, an dem sie die Auferstehung Jesu und seinen Sieg über den Tod feiern. Christen wie Nicht-Christen verbinden mit Ostern die Freude auf den Frühling, auf Licht und Wärme. Für Christen bedeutet Ostern die Hoffnung auf eine Zukunft, die jenseits unserer Geschichte liegt und diese vollenden wird und die einen anderen Blick auf die Gegenwart und eine neue Perspektive für das eigene Leben ermöglicht.

Die über 90 cm hohe Monstranz beeindruckt durch ihre Größe und zugleich Feinheit, ihre hohe handwerkliche Qualität, ihren Detailreichtum und ihr ausgefeiltes Bildprogramm. Das Schaugefäß wurde 1896 für den Eichstätter Dom übergeben. Sie war eine Stiftung von Freiherr Otto von Stengel, Postmeister im pfälzischen Zweibrücken und Vetter des Eichstätter Bischofs Franz Leopold Freiherr von Leonrod. Stengel nahm seinen 70. Geburtstag und sein 50-jähriges Dienstjubiläum als Anlass für die Stiftung. Die Monstranz aus vergoldetem Silber wurde nach den Vorgaben Stengels und Leonrods beim „Königlich Bayerischen Hofjuwelier“ Jacob Leser in Straubing gefertigt, wobei sich die Herstellung über eineinhalb Jahre hinzog. Vor ihrer Übergabe in Eichstätt wurde die künstlerisch wie handwerklich sensationelle Monstranz in München dem Prinzregenten Luitpold und anderen Persönlichkeiten vorgeführt und zudem bei der Landesausstellung in Nürnberg präsentiert.

Mit dem Bild des Auferstandenen Jesus Christus möchte das augenblicklich wegen der Coronapandemie geschlossene Domschatz- und Diözesanmuseum seinen Ostergruß mit dem Wunsch für Kraft und Zusammenhalt in der schweren Zeit nach außen tragen – dass das Licht und die Hoffnung der Osternacht zu allen kommen möge.

Den virtuellen Rundgang sowie weitere Informationen zum Museum finden sich unter www.dioezesanmuseum-eichstaett.de.

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