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22.09.2017

Die Zukunft des nachhaltigen Tourismus: Welttourismustag am 27. September

Eichstätt. (pde) – „Nachhaltiger Tourismus bedeutet nicht, Wachstum zu stoppen, sondern vielmehr, einen Ausgleich zwischen unterschiedlichen Interessen von Unternehmen, Politik und Gesellschaft zu finden und obendrein ein gutes Verhältnis von Einheimischen und Gästen zu ermöglichen“, schreiben der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke  und Professor Harald Pechlaner, Inhaber des Lehrstuhls Tourismus an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, in einer gemeinsamen Erklärung zum Welttag des Tourismus am 27. September. Die Welttourismusorganisation stellt diesen Tag heuer unter das Oberthema „Nachhaltigkeit“, nachdem die Vereinten Nationen das Jahr 2017 zum „Internationalen Jahr des nachhaltigen Tourismus für Entwicklung“ erklärt haben.

Das Eichstätter Diözesanmuseum bietet zum Welttourismustag freien Eintritt. Von 10.30 bis 17 Uhr ist in den Ausstellungsräumen zugleich auch noch die Sonderausstellung mit Werken von Rudolf Koller zu sehen. Sie steht unter dem Titel „Lebenszyklen“ und läuft noch bis 31. Oktober.

Gemeinsame Erklärung von Bischof  Gregor Maria Hanke, Eichstätt, und Prof. Dr. Harald Pechlaner, Inhaber des Lehrstuhls Tourismus an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

Die Bedeutung des Tourismus nimmt nicht nur in den westlichen Industriegesellschaften massiv zu, sondern wird auch für Entwicklungs- und Schwellenländer weltweit zu einer attraktiven Form der Entwicklung. Ohne Zweifel stellt der Tourismus ein bedeutendes Instrument des Wachstums und damit auch des Kampfes gegen Armut dar. Nachhaltiges Wachstum erfordert allerdings, die Ressourcen so einzusetzen und mit der Umwelt so umzugehen, dass nachfolgende Generationen dabei nicht die Folgeschäden tragen müssen.

Nachhaltiger Tourismus bedeutet nicht, Wachstum zu stoppen, sondern vielmehr, einen Ausgleich zwischen unterschiedlichen Interessen von Unternehmen, Politik und Gesellschaft zu finden und obendrein ein gutes Verhältnis von Einheimischen und Gästen zu ermöglichen. Die Proteste gegen den Tourismus in einigen besonders beliebten Städten wie Venedig oder Palma de Mallorca haben in den letzten Wochen gezeigt, was es bedeutet, wenn dieser Ausgleich der Interessen aus dem Ruder läuft und das Geschäftsmodell des Tourismus von breiten Bevölkerungskreisen auf den Prüfstand gestellt wird. Ein Übermaß an Tourismus, der Quantität vor Qualität stellt, bedroht die Lebensqualität von Einheimischen und Gästen. Nachhaltiger Tourismus dagegen richtet den Fokus auf den Menschen – ob als Gast oder als Gastgeber. Dabei stehen nicht Infrastrukturen im Vordergrund, die insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern oft nur an der Investition in große Hotelkomplexe sichtbar werden. Nachhaltiger Tourismus zielt auf individuelle Grundeinstellungen und professionell geleistete Dienste, die Werte wie Gastfreundschaft erfahrbar werden lassen und für bleibende Eindrücke bei Gastgebern und Gästen sorgen.

Modelle wie „Slow Tourism“ als Gegenentwürfe zur Hektik mancher touristischer Programme signalisieren auch für Tourismusregionen wie den Naturpark Altmühltal eine Entwicklung, auf die man in den nächsten Jahren noch stärker bauen kann.

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