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29.06.2005

Die Signale des Körpers wahrnehmen - Natürliche Familienplanung: Referat „Ehe und Familie“ bietet Ausbildungskurs an

Eichstätt/Treuchtlingen. (pde) – Natürliche Verhütung – darum geht es unter anderem bei einem einjährigen Ausbildungskurs, den die Diözese Eichstätt in Zusammenarbeit mit sechs bayerischen Bistümern ab November anbietet. Ziel ist es, dass die Teilnehmerinnen am Ende des Kurses Frauen und Paare mit der Methode der natürlichen Familienplanung vertraut machen können. „Wir wollen die Thematik wieder stärker ins Bewusstsein bringen“, sagt Angelika Netter, NFP-Beauftragte der Diözese Eichstätt. NFP, dieses Kürzel steht für „Natürliche Familienplanung“. Doch das Thema müsse man weiter fassen, betont Angelika Netter: „Es geht um die Wahrnehmung des eigenen Körpers, um Wellness und Sinnlichkeit.“ Man lerne, die Symptome, die der Körper schickt, besser einzuordnen. „Mit dem Kurs wollen wir vor allem jüngere Frauen ansprechen, die Beraterinnen werden wollen“, so die Eichstätter NFP-Beauftragte.

Schon jetzt gibt es in der Diözese Eichstätt eine Regionalgruppe, die aus etwa einem Dutzend Frauen besteht. Sie bieten in ihren Wohnorten Kurse an, halten Vorträge, beraten Frauen und Paare. Dazu ist durchaus Werbung in eigener Sache notwendig: Über Frauenärzte oder Mutter-Kind-Gruppen bringen die NFP-Beraterinnen das Thema ins Gespräch. „Dabei ist Eigeninitiative gefragt“, so Angelika Netter. Natürlich gibt es Unterstützung von der Beratungsstelle – in Form von Literatur, Broschüren und regelmäßigen Fortbildungsveranstaltungen.

Hilfe bei unerfülltem Kinderwunsch

Für manche Beraterinnen entwickelt sich das Engagement durchaus zum Nebenjob. Denn die Paare bezahlen für die Beratung, die Diözese Eichstätt steuert ebenfalls ein Honorar bei. Der Kurs bietet noch eine weitere Chance: „Wer die Ausbildung zur NFP-Beraterin hat, hat die Möglichkeit, in andere Projekte reinzukommen.“ Denn längst bietet die Eichstätter Beratungsstelle ein breites Spektrum an Veranstaltungen an: Es gibt Kurse für Mädchen und Jungen in der Pubertät, es gibt Angebote für Frauen in den Wechseljahren und Beratung für

Paare mit unerfülltem Kinderwunsch. Denn „Natürliche Familienplanung“ hat zwei Seiten: Zum einen ist es eine gute Verhütungsmethode für Frauen, die auf Hormone verzichten wollen. Zum anderen ist es eine wichtige Hilfe für Paare, die sich – bisher vergebens - ein Kind wünschen. „Gerade von Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch erreichen uns in letzter Zeit verstärkt Anfragen,“ berichtet Angelika Netter. In diesem Fall arbeiten die Beraterinnen mit dem jeweiligem Frauenarzt zusammen.

Der neue Ausbildungskurs findet im Pfarrheim Mariä Himmelfahrt in Treuchtlingen statt und umfasst zwei Ausbildungsabschnitte. Der erste Abschnitt erstreckt sich über sechs Kurseinheiten, die ganztätig am Samstag stattfinden. Zum Kursprogramm gehören Zyklustraining, Einübung von Gesprächsverhalten, pädagogische und psychologische Aspekte der Beratungssituation. Im Mittelpunkt des zweiten Ausbildungsabschnitts steht ein Praktikum, bei dem die angehenden Beraterinnen drei Frauen oder Paare in die Methode der natürlichen Familienplanung einführen. Nach Bestehen der schriftlichen und mündlichen Prüfung erhalten die Teilnehmerinnen ein Zertifikat.

Der Kurs richtet sich nicht nur an Frauen, sondern ausdrücklich auch an Männer. „Das Thema ist längst nicht mehr nur noch weiblich besetzt“, betont Angelika Netter. Ein männlicher Teilnehmer pro Kurs sei durchaus die Regel. Wenn beispielsweise ein Paar gemeinsam die Ausbildung absolviere und anschließend gemeinsam Paare berate, sei dies optimal. „Bei der Beratung geht schließlich immer um die Wertschätzung des eigenen Körpers und den des Partners.“ Beide Perspektiven seien notwendig.

Kurse für Schülerinnen und Schüler

Männer werden vom Referat „Ehe und Familie“ vor allem für die Kurse für Jungen in der Pubertät gesucht. „Wir haben zu wenig Männer, die das machen.“ Drei Männer stehen derzeit als Kursleiter zur Verfügung, doch sie seien vormittags viel zu wenig verfügbar. Deswegen gebe es lange Wartezeiten, die vielen Nachfragen der Schulen könne man gar nicht erfüllen, so Angelika Netter.

Die Kurse wurden für Buben und Mädchen in der 5. oder 6. Klasse entwickelt. Normalerweise sollen die beiden Kurse parallel laufen: Einen ganzen Schulvormittag lang beschäftigt sich ein Kursleiter mit den Jungs, eine Kursleiterin mit den Mädchen. Im Vorfeld der Kurse wird immer ein Elternvortrag angeboten. Unter dem Motto „Agenten auf der Spur“ lernen die Buben die Veränderungen ihres Körpers während der Pubertät kennen. Bei den Mädchen heißt das Motto „Die Zyklus-Show“. Weil jedoch zu wenig Männer als Kursleiter zur Verfügung stehen, haben die Jungen oft das Nachsehen: Ihr Kurs wird erst mit Verzögerung oder gar nicht angeboten.

Wer Interesse an einer Ausbildung als Kursleiter hat, kann sich an die Eichstätter Beratungsstelle wenden. Dort gibt es auch weitere Information zum NFP-Ausbildungskurs. Die Adresse: Bischöfliches Seelsorgeamt, Referat für NFP, Luitpoldstraße 2, 85072 Eichstätt, Tel. (08421) 50-611, Fax (08421) 50-628, E-Mail: susanne.schoen@bistum-eichstaett.de.

 

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