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23.08.2002

Die Kirchenzeitung meldet: Antretter distanziert sich von Abtreibungspraxis - Reform des § 218 "ausgemachter Etikettenschwindel"

Die derzeitige Abtreibungspraxis hat der SPD-Politiker Robert Antretter

scharf kritisiert und sich damit von seiner eigenen Partei distanziert. "Ich

war und bin der Überzeugung, dass die so genannte Reform des § 218 einen

schlechteren Schutz für die ungeborenen Kinder bietet", sagte der Politiker

in einem Gespräch mit der Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt.

Eine zu erwartende Behinderung des Kindes erlaube es zwar nicht mehr

abzutreiben, doch werde diese Regelung durch die Möglichkeit einer

medizinischen Indikation unterlaufen.

Nach derzeitiger Rechtsprechung können Eltern, die ein behindertes Kind

erwarten, die Ärzte verklagen, weil sie nicht ausreichend über die

Behinderung informiert wurden. Deshalb stellen viele Ärzte aus Angst vor

einer Klage die Indikation aus, die eine Abtreibung rechtfertigt.

Besonders erzürnt Robert Antretter, dass bei der medizinischen Indikation

die sonst vorgeschriebene Beratung und Frist entfällt. Das

Gesetz sei deshalb ein "ausgemachter Etikettenschwindel". Ein Mensch sei

"kein Zufallsprodukt und enspringt nicht nur dem Willen der Eltern. Er hat

nicht nur einen Wert, sondern auch eine Würde, und diese Würde hat er von

Gott", sagte der Politiker.

Robert Antretter war von 1980 bis 1998 Mitglied des Deutschen Bundestags. Er

war Vizepräsident des Europarats und Mitglied im Zentralkomitee der

Katholiken. Der praktizierende Katholik ist Bundesvorsitzender

der "Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung

e.V.".

 

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