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02.09.2010

Deutlich mehr Besucher bei Sonderausstellung des Diözesanmuseums - Halbzeit bei Holzer-Ausstellung in Eichstätt

Die neun Engelschöre, Johann Evangelist Holzer

Eichstätt. (pde) – Deutlich mehr Besucherinnen und Besucher als bei Sonderausstellungen sonst üblich kommen derzeit ins Eichstätter Domschatz- und Diözesanmuseum. Anlass ist die Ausstellung „Johann Evangelist Holzer. Maler des Lichts“. Auch fällt nach den Worten von Dr. Claudia Grund, die zusammen mit Dr. Emmanuel Braun für die Sonderausstellung verantwortlich zeichnet, deutlich auf, dass die Gäste häufig von weit her kommen. Sie sieht es als Ansporn auch für die Eichstätter, möglichst zahlreich die Ausstellung zu besuchen: „Aber sie haben dazu noch viel Gelegenheit, jetzt ist ja erst Halbzeit“.

Die Ausstellung wird auch im September von einem reichhaltigen Programm begleitet. Am 22. September beschäftigt sich der „Geistige Mittagstisch“ mit Gemälden Holzers in den Räumen des Domschatz- und Diözesanmuseum, am 29. September widmet sich Dr. Josef Strasser von der Neuen Sammlung München der „Zeichenkunst Johann Evangelist Holzers“. Als musikalischer Höhepunkt wird unter dem Titel „Glanz des Barock“ am Sonntag, 26. September, mehrchörige geistliche Musik aus Venedig vor Holzers Hochaltargemälde in der Schutzengelkirche erklingen. Aber zunächst wird am 17. September die „Lange Holzer-Nacht“ eine intensive Begegnung mit Holzer und seiner Zeit ermöglichen. Das zwischen 18.00 und 23.00 Uhr an den verschiedenen Ausstellungsorten gebotene Programm wird durch Südtiroler Gaumengenüsse abgerundet.

Viele der Gäste kommen ins Schwärmen, vor allem wenn sie sich die Zeit nehmen und die Gemälde in Ruhe aus der Nähe betrachten. So wie vor dem Gemälde „Die neun Engelschöre“, welches im Kuppelraum der ehemaligen Kirche Notre Dame den Besucher fasziniert: „Richtig herzig und keck blicken sie uns entgegen, die Engelchen in Holzers Gemälde“. Neugierig, fasziniert, nachdenklich umringen die liebenswerten, von himmlischem Licht modellierten Studien von Kindergesichtern das Zeichen des dreieinigen Gottes: ein strahlendes Dreieck mit dem Namen Jahwe. Die Darstellung der neun Engelschöre schmückte einst den Auszug eines Altares in der Fuggerkapelle der Dominikanerkirche St. Magdalena zu Augsburg. Das Bild ist ein Werk des früh vollendeten Malers Johann Evangelist Holzer, der im Jahr 1736 auch das zugehörige Hauptgemälde schuf. Beide Gemälde, die im frühen 19. Jahrhundert im Zuge der Säkularisation getrennt wurden, sind erstmals wieder zusammengeführt, wodurch die wahre Raffinesse von Holzers Bilderfindung und Komposition wieder deutlich werden kann. Das große Altargemälde zeigt die Verkündigung an Joachim, den Ehemann Annas und Mutter Mariens. Das betagte Ehepaar hatte die Hoffnung auf Nachwuchs aufgegeben, als Engel die Geburt einer Tochter weissagen. Sichtlich erschrocken duckt sich Joachim unter den beiden mächtigen Engelsgestalten weg, und blickt doch fasziniert auf das Ziel der Weissagung, wo eine Lichterscheinung die Nacht erhellt: der strahlende Name Mariens, umfangen von Sonne, Mond und Sternen. Eindringlich weist ein Engel nach oben, hin zum Auszugsbild mit dem Namen Gottes: denn Maria wird den Sohn Gottes gebären, gemäß dem großen göttlichen Plan zum Wohle der Welt.

Die beiden Gemälde sind Teil der Ausstellung „Johann Evangelist Holzer. Maler des Lichts“, die augenblicklich in Eichstätt präsentiert wird. Sie finden sich in der ehemaligen Kirche Notre Dame, wo der Schwerpunkt auf den Altargemälden Holzers liegt.

Die Ausstellung im Domschatz- und Diözesanmuseum Eichstätt läuft noch bis 31. Oktober 2010. Öffnungszeiten des Museums: von 10 bis 17 Uhr, jeweils Dienstag bis Sonntag, Infotelefon (08421) 50-266, weitere Informationen unter „www.dioezesanmuseum-eichstaett.de“.

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