Der Pfarrverband Deining geht mit der Veranstaltungsreihe „Kirche mobil“ neue Wege
Familiengottesdienst zum Thema Frieden. Am Mikrofon Gemeindereferent Stephan Götz. Foto: Daniel Frank
Deining - Ein Clown-Zauberer, der auf einem Spielplatz im Neubaugebiet auftrat, ein Open-Air-Abend zum Thema „Frieden“, eine Eselwanderung für Jung und Alt. Dass diese drei außergewöhnlichen Angebote unter dem Motto „Kirche mobil“ heuer in und um Deining stattfanden, hängt auch mit dem Pastoralkonzept zusammen, das alle Pfarrverbände im Auftrag des Bistums zu erstellen hatten und in dem das Deininger Team auch die soziale Struktur in seiner Umgebung unter die Lupe nahm. Angesichts eines neu entstandenen großen Siedlungsgebiets entstand die Idee, „mit einem niederschwelligen Angebot zu den Menschen zu kommen“ und als Kirche vor Ort Präsenz zu zeigen.
Durch die Ausweisung neuer Baugebiete oberhalb von Deining habe sich im Kernort „eine Milieuveränderung ergeben“, heißt es im Pastoralkonzept. Vorwiegend junge Familien mit städtischem Hintergrund hätten sich in der Neubausiedlung niedergelassen. Es entstünden zwar Kontakte zur Kirche im Rahmen der Erstkommunion- und Firmvorbereitung, doch „der Anreiz, in den Kernort zu kommen, um beispielsweise die Liturgie mitzufeiern, ist sehr gering“. Es brauche deshalb eine einladende, aufsuchende Pastoral.
„Wir sind da, wir möchten bei euch sein und euch etwas anbieten, wo ihr andocken könnt“, dieses Signal habe man aussenden wollen, erläutert Gemeindereferent Stephan Götz. Mit Pfarrer Michael Konecny und einigen Pfarrgemeinderäten, die bereits am Pastoralkonzept mitgewirkt hatten, setzte er sich zusammen, um Ideen zu sammeln. Den Anfang machte Anfang Januar der Sternsingergottesdienst, der nicht in der Pfarrkirche stattfand, sondern mitten auf einem Spielplatz in der neuen Siedlung die Blicke auf sich zog. Im Juni kündigte der Pfarrverband dann die Freiluft-Veranstaltungsreihe „Kirche mobil“ an drei Sonntagabenden an. Mittlerweile waren mit Unterstützung der Kirchenverwaltung zwei große Pavillons angeschafft worden, um für schlechtes Wetter vorzusorgen. Die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) Deining kam als Mitveranstalter ins Spiel und auch einige Frauen, die sich ehrenamtlich in der Kinder- und Familienarbeit des Pfarrverbands engagieren, stießen zum Team.
Unter dem Motto "Hereinspaziert!" drehte sich zum Auftakt alles um Zirkus und Zauberei. Nach einem Familiengottesdienst auf dem Spielplatz trat danach der zaubernde Franziskaner Bruder Georg Schmaußer aus dem Kloster Dietfurt auf und begeisterte mit seinen Clownereien als „Brother Tschortsch“ die kleinen und großen Anwesenden. Viele besuchten noch das extra angereiste Eismobil.
Bunt, laut, lustig: der zaubernde Dietfurter Franziskaner Bruder Georg Schmaußer alias „Brother Tschortsch“ in Aktion. Foto: Daniel Frank
„Friede, Freude, Eier(likör)kuchen - ein Abend in Frieden“, lautete das Motto beim zweiten Treffen, das erneut auf einem Spielplatz im Deininger Siedlungsgebiet stattfand. Kurzgeschichten, Gedichte und Gebete luden zusammen mit Musik der Gruppe „Pax an!“zum Nachdenken über den Frieden ein. Die Kinder konnten parallel dazu spielen und Puzzleteile bemalen, die zu einem Bild für die Pfarrkirche zusammengefügt wurden. Als kulinarischen Abschluss gab es – natürlich – Eierlikörkuchen.
Bei der jüngsten Aktion im September wurde das Motto „Kirche mobil“ wörtlich genommen: Mit den drei Eseln Akira, Rosl und Lotte ging es eine Stunde lang auf Wanderschaft. Pfarrer Konecny und das Team hatten für unterwegs mehrere Stationen vorbereitet. Während die Kinder stolz die Esel führten, kamen die Erwachsenen miteinander ins Gespräch.
Bei der Eselwanderung war auch Pfarrer Michael Konecny dabei. Foto: Daniel Frank
Die Resonanz sei mit bis zu 60 Teilnehmenden gut gewesen, bilanziert Götz, auch wenn man nur wenige ganz neue Gesichter gesehen habe. Das Team sei motiviert, auch im nächsten Jahr weiterzumachen und zunächst wieder einen Sternsingergottesdienst im Feien zu organisieren. Auch für den Sommer 2026 gibt es schon erste Ideen. Götz schwebt ein Liedermacher-Abend ebenso vor wie ein Besuch bei einem Schäfer. Auch wenn „Kirche mobil“ nicht mit der Erwartung verbunden sei, reihenweise Leute für den Sonntagsgottesdienst zu rekrutieren, so sei es doch eine Möglichkeit, den Guten Hirten und seine frohe Botschaft in den Blick zu rücken.
Text: Gabi Gess
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