Die Filialkirche St. Martin in Deinschwang (Pfarrei Traunfeld) stammt in ihren Grundzügen aus dem 14. Jahrhundert, was unschwer an ihrem mächtigen Turm zu erkennen ist. Das Langhaus dagegen wurde im 17. Jahrhundert verändert. Ursprünglich mit lediglich zwei Glocken bestückt, erklingen seit 1906 drei - für eine Filialkirche sogar ziemlich mächtige - Glocken vom Turm.
In der "Matrikel des Bisthums Eichstätt nach dem Stande des Jahres 1875" werden für Deinschwang zwei Glocken aufgeführt: ein 1667 gegossenes Instrument des (ergänze: Nürnberger) Gießers (ergänze: Wolfgang Hieronymus) Herold, sowie eine 1649 gefertigte Glocke des (ergänze: Nürnberger) Gießers (ergänze: Leonhard) Löw. Diese beiden Glocken werden auch im 1909 erschienenen Band XVII (Stadt und Bezirksamt Neumarkt) der Kunstdenkmäler Bayerns beschrieben. Zusätzlich zu den Giesserangaben ist in dieser Quelle auch die Inschrift der Löw-Glocke überliefert; sie lautet demnach: "DA PACEM DOMINE IN DIEBUS NOSTRIS ° MEFECIT LEONHARDT LÖW IN NIRMBERG 1649". Bedauerlicherweise sind in keiner dieser beiden Quellen Angaben zum Gewicht oder dem Durchmesser dieser Glocken zu finden.
In den Meldebögen des Jahres 1941 sind andere Glocken aufgeführt, und zwar drei durch den Heidingsfelder Gießer Anton Klaus hergestellte Instrumente mit der Disposition e' - g' - h', Durchmessern von ungefähr 1.220, 980, und 810 Millimetern, sowie Gewichten von etwa 1.012, 540, und 300 Kilogramm. Warum diese Glocken beschafft worden sind, bzw. was mit den bis zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Barockglocken geschehen ist, lässt sich aus den vorhandenen Quellen leider nicht erschließen. Sicher ist nur, dass alle drei Instrumente im ersten Weltkrieg von der Ablieferung befreit gewesen sind. Als Begrünung wird in den Meldebögen angegeben: "Vollkommen harmonisches (in e-moll) und auf der Kunstausstellung 1906 in Nürnberg prämiertes Geläute; darum war es im Weltkriege 1914/1918 von der Ablieferung befreit."
Anders erging es diesem Ensemble dagegen während des Weltkriegs: Die große und die kleine Glocke wurden in Gruppe A eingestuft, beide mussten daher recht bald abgeliefert werden; sie sind mit ziemlicher Sicherheit zerschlagen und eingeschmolzen worden.
1952 beschloss die Kirchenverwaltung Deinschwang beim Bamberger Glockengießer David Lotter (II) neue Bronzeglocken zu bestellen. Der zuständige Glockensachverständige Johannes Schlick war darüber nicht glücklich, er hätte einen anderen Gießer bevorzugt. Durchsetzen konnte er sich allerdings in Bezug auf die noch vorhandene Klaus-Glocke: dieses nach seiner Beurteilung unschöne und ungenügende Instrument kam vom Turm und wurde ebenfalls durch eine neue Lotter-Glocke ersetzt.