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06.07.2003

„Das Wort verkünden, sei es gelegen oder ungelegen“ - Predigt und Hirtenwort des Eichstätter Bischofs zum Willibaldsfest

Eichstätt, 6.7.03. (pde) – Jesus Christus und seine Botschaft ohne falsche Kompromisse verkünden, dazu hat Bischof Walter Mixa bei der Feier des Willibaldsfestes in Eichstätt aufgerufen. Christen sollten gerade in einer bis hinein in die eigene katholische Kirche verunsicherten Gesellschaft einander Hirten sein, sagte der Bischof von Eichstätt beim Pontifikalgottesdienst am Sonntag im Dom. In seiner Predigt verwies Bischof Mixa auf das Beispiel und Vorbild des ersten Eichstätter Bischofs St. Willibald. Der große Heilige und Bistumspatron richte an jeden seiner Nachfolger die Frage: „Kündest du das Wort, sei es gelegen oder ungelegen, gibst du der Wahrheit Zeugnis?“.

In seiner Predigt im dicht gefüllten Dom erinnerte Bischof Mixa daran, dass alle Christen durch Taufe und Firmung in die „königliche Priesterschaft Jesu Christ“ hinein genommen seien. Dennoch brauche es den Dienst des geweihten Priesters, der durch Jesus Christus begründet wurde und in dem Jesus Christus in besonderer Weise gegenwärtig sein wolle. Der Beruf des Priesters bedeute, sich von Jesus Christus bei der Verkündigung des Wortes und der Spendung der Sakramente in Dienst nehmen lassen. Priesterlicher Dienst dürfe darum niemals Selbstdarstellung oder Selbstbeweihräucherung sein. Das gelte besonders für die Feier der Eucharistie als dem zentralen Sakrament der Kirche. Im Namen Jesu Christi müsse der Priester gerade bei der Feier der Messe zu Ehrfurcht ermahnen und dafür sorgen, dass die Würde dieser Feier gewahrt bleibe. Zu den priesterlichen Aufgaben gehöre auch, Leiter der Gemeinde zu sein, Entscheidungen zu treffen, als „Hirte“ die Menschen vor Verunsicherung zu bewahren.

Dank an Domkapitular i.R. Ernst Rupprecht

Diesen Auftrag als Priester zu wirken habe Domkapitular i.R. Ernst Rupprecht vor fünfzig Jahren angenommen. Der Bischof dankte dem Jubilar für seinen Einsatz beim Aufbau einer neuen Gemeinde in Nürnberg-Langwasser, für seine Sorge um eine würdige Feier der Eucharistie und eine achtsamen Spendung der Sakramente, für seinen Einsatz als Dompfarrer und seit fünf Jahren als Seelsorger im Altenheim St. Elisabeth in Eichstätt. Mit einem „Vergelt´s Gott“ bedachte Bischof Mixa auch die Verdienste von Rupprechts Schwester Maria, die ihren Bruder über all die Jahre sorgend und liebend begleitet habe und sowohl in Nürnberg als auch in Eichstätt dazu beigetragen habe, dass das Pfarrhaus für jeden Rat und Hilfe Suchenden offen gewesen sei. Auch Generalvikar Dompropst Johann Limbacher würdigte das fünfzigjährige priesterliche Wirken von Ernst Rupprecht. Fast die Hälfte seines Dienstes habe er in Nürnberg verbracht und sei dort unvergessen. In Nürnberg wie in Eichstätt sei er in seiner liebenswürdigen und verbindlichen Art vielen Menschen ein Wegbegleiter geworden. Limbacher verwies besonders auch auf den Einsatz Rupprechts für die Ökumene und sein langjähriges Wirken als erster Vorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Eichstätt.

Zum Gottesdienst im Dom begrüßte der Bischof besonders auch Wallfahrergruppen aus Möckenlohe und Pietenfeld, aus Dollnstein, Buchenhüll, Preith, Rebdorf und Jahrsdorf. Nach dem Gottesdienst ließen sich nach altem Brauch viele Gläubige die Willibaldsreliquien auflegen.

Hirtenwort des Bischofs zum Eucharistieverständnis: „Defizite in der eigenen Kirche“

In einem Hirtenwort zum Willibaldsfest bekräftigt Bischof Mixa erneut, dass es ohne eine volle Kirchengemeinschaft auch keine Eucharistiegemeinschaft geben könne. „Man kann nicht Eucharistie miteinander feiern und in die Spaltung zurückkehren, wenn die Feier zu Ende ist.“ Kirchengemeinschaft könne nicht durch eucharistische Gemeinschaft herbeigezwungen werden. „Die Eucharistie darf nicht instrumentalisiert werden“, heißt es in dem Rundschreiben, das in den Sonntagsgottesdiensten im Bistum Eichstätt verlesen wurde. Für katholische Christen sei die Eucharistie nicht ohne das Weihesakrament zu denken. Zugleich verweist der Bischof auf die „zahllosen Beispiele guten ökumenischen Zusammenstehens“ in der Diözese Eichstätt, die er unterstütze und würdige. Gemeinsame Wort- und Gebetsgottesdienste, gemeinsame Bildungsarbeit, soziale Dienste und vieles andere mehr seien gute Tradition geworden, die niemand missen möchte.

In seinem Hirtenwort beklagt Bischof Mixa Defizite innerhalb der katholischen Kirche. So sei bei vielen katholischen Christen das Verständnis für die würdige Feier der Eucharistie und für das Messopfer verloren gegangen, weil in dieser Feier auf verschiedenen Seiten oftmals Andacht und Liebe fehle. Wenn unter katholischen Christen die Meinung vertreten werde, es sei im Grunde genommen egal wie das Abendmahl Jesu verstanden und gefeiert wird, sei das ein Defizit in der eigenen Gemeinschaft der Kirche – „ein Defizit, das auch einer ehrlichen und ernsthaften Ökumene nur schadet“.

 

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