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25.03.2022

Chrisammesse am 11. April mit Öl aus Palästina

Der neu ernannte Prior, Domkapitular Reinhard Kürzinger, und die Leitende Komturdame Marlies Müller, der Komturei Eichstätt des Ritterordens vom Heiligen Grab in Jerusalem übergeben das aus Palästina importierte Olivenöl an Mesner Denis Friedrich.

Der neu ernannte Prior, Domkapitular Reinhard Kürzinger, und die Leitende Komturdame Marlies Müller, der Komturei Eichstätt des Ritterordens vom Heiligen Grab in Jerusalem übergeben das aus Palästina importierte Olivenöl an Mesner Denis Friedrich. Foto: Norbert Staudt/pde

Eichstätt. (pde) – Am Montag in der Karwoche, 11. April, zelebriert Bischof Gregor Maria Hanke in der Eichstätter Schutzengelkirche die Chrisammesse. Ablauf und Rahmenbedingungen sind wie jedes Jahr und dennoch sticht die Chrisammesse in diesem Jahr durch eine Besonderheit heraus: Das für die Herstellung der heiligen Öle benötigte Olivenöl wurde in diesem Jahr durch die Komturei St. Willibald, Eichstätt, des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem direkt von Christen im Heiligen Land gekauft.

Das Pontifikalamt mit Bischof Gregor Maria Hanke beginnt um 17.30 Uhr und wird live auf der Internetseite des Bistums Eichstätt, sowie auf dem YouTube-Kanal und der Facebookseite der Diözese übertragen. Die musikalische Gestaltung erfolgt durch eine Schola mit Alumnen des Priesterseminars Eichstätt unter der Leitung von Michael Routschka. An der Orgel spielt Domorganist Martin Bernreuther. Zu hören ist unter anderem das „Festvorspiel“, op 46/7 von Moritz Brosig.

Ihren Namen verdankt die Chrisammesse dem Chrisam, einem der drei heiligen Öle, die im Verlauf des Gottesdienstes geweiht werden. Chrisam wird unter anderem bei der Taufe, Firmung, Priester- und Bischofsweihe verwendet. Außerdem werden das Öl für die Krankensalbung und das Öl für die Salbung der Taufbewerber (Katechumenen) geweiht. Wegen seiner wohltuenden Wirkungen ist das Öl in der Heiligen Schrift Sinnbild für Gesundheit, Freude, Kraft des Geistes und Glück des Friedens. Gesalbt wurden vor allem die Könige und die Priester. Das lateinische Wort „Christus“ ist eine Übersetzung für „der Gesalbte“. Die neugeweihten Öle werden im Anschluss an das Pontifikalamt über die Dekanate an die Pfarreien des Bistums verteilt.

Die Bestellung des Öls durch die Eichstätter Komturei ist dabei weit mehr als eine gewöhnliche Sachspende, sie hat mit dem Selbstverständnis und der Spiritualität des Ritterordens zu tun. Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem ist ein päpstlicher Orden. Er wurde vor etwa 150 Jahren von Papst Pius IX. gegründet. Der Gründungszweck war der Aufbau kirchlicher Strukturen, vor allem die Finanzierung des 1848 neu gegründeten Lateinischen Patriarchats von Jerusalem. Die Deutsche Statthalterei ist in sechs Ordensprovinzen eingeteilt, zu ihnen gehören 38 Komtureien, davon acht in Bayern. Weltweit hat der Orden etwa 30.000 Mitglieder, in Bayern sind es etwa 400.

Marlies Müller,  Leitende Komturdame der Eichstätter Komturei des Ordens, beschreibt die Motivation für die Spende des Öls:  „Wie notwendig die Unterstützung des Lateinischen Patriarchats und vor allem der Christen im Heiligen Land ist, und ganz besonders heute, können wir anhand der kriegerischen und religiösen Auseinandersetzungen im Nahen Osten und den damit verbunden Fluchtbewegungen nur erahnen.“ Die Situation hat sich in der Pandemie für die Christen dort dramatisch zugespitzt, da viele von Ihnen vom Tourismus leben. 66 Prozent der Palästinenser sind derzeit ohne Arbeit, im Gaza-Streifen sogar 75 Prozent der Bevölkerung. Der Orden unterstützt die Betroffenen auf vielfältige Weise, etwa humanitäre Hilfe oder Förderung von Schulen. Das gespendete Olivenöl kommt aus Palästina, aus der Region um Tay-Beh. Das Dorf liegt etwa zehn Kilometer östlich von Ramallah und gilt als das biblische Ephraim. Es ist heute der einzige fast komplett christliche Ort im Heiligen Land. Die Gemeinde dort profitiert enorm vom Kauf der 21 Liter Olivenöl und kann sich dadurch ein unabhängigeres Leben ermöglichen.

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