Caritasverband richtet Entschuldungsfonds ein - Existenz sichern und „dem Leben wieder eine Zukunft geben“

Eichstätt. (pde) - Ein Zeichen gegen Armut durch Überschuldung möchte der Caritasverband für die Diözese Eichstätt durch einen Entschuldungsfonds setzen, der derzeit eingerichtet wird. Der Fonds soll dazu dienen, dass sich Einzelne oder Familien in absehbarer Zeit von ihren Schulden befreien können. Aus dem Fonds sollen zinslose Darlehen gewährt werden, die der Schuldner in bezahlbaren Raten wieder tilgen kann. Um eine finanzielle Grundausstattung zu bekommen, haben Caritasdirektor Willibald Harrer und die jeweiligen Kreisstellenleiter vor allem Institutionen wie Pfarreien, Kreditinstitute und Wirtschaftsunternehmen sowie verschiedene Verbände um Unstützungen gebeten. In Briefen an potenzielle Spender machen sie darauf aufmerksam, dass „im vergangenen Jahr im Bistum Eichstätt rund 1.000 Personen Hilfe in den Schuldnerberatungsstellen des Caritasverbandes“ gesucht haben. Betroffene werden an den Kreisstellen in Eichstätt, Ingolstadt, Neumarkt, Roth und Weißenburg beraten.

Hans Wiesner, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung und selbst Schuldnerberater der Caritas-Kreisstelle in Eichstätt betont: „Leistungen werden nur in Zusammenarbeit des Schuldners mit den sieben Caritas-Kreisstellen im Bistum gewährt, nachdem alle anderen rechtlichen und finanziellen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.“ Voraussetzung sei zudem, dass Schuldner und Gläubiger im Entschuldungsprozess konstruktiv zusammenarbeiten: „Es muss zunächst ein Vergleich mit den Gläubigern geschlossen werden. Die dabei vereinbarten Summen werden dann bis zu einem bestimmten Zeitpunkt an die Gläubiger ausbezahlt“, beschreibt Wiesner die Arbeitsweise. Der Fonds diene so dazu, „die materielle Existenz von Menschen zu sichern und dadurch deren Leben wieder eine Zukunft zu geben“.