Angebot hat Tradition
Tagespflege hat im Caritas-Seniorenzentrum St. Josef bereits Tradition. Sie wurde dort schon vor über 20 Jahren ins Leben gerufen. „Es ist das Entlastungsangebot für Angehörige, die ihre Lieben zu Hause pflegen, aber auch einmal einen Tag für sich brauchen, um zu entspannen, Behördengänge zu machen oder einzukaufen. Es ist ein ganz wichtiges Angebot, bevor man an eine Kurzzeitpflege oder vollstationäre Pflege denkt“, erläutert der Leiter des Caritas-Seniorenzentrums, Jan Vogel. In diesem Zentrum ist es auch zum Großteil der nächste Schritt für Seniorinnen und Senioren, die zuvor das Angebot „Wohnen mit Service“ in Anspruch nehmen: also für jene, die dort in den 45 Ein- und Zweizimmerappartements leben und Leistungen wie Essen, Zimmerreinigung, Waschen der Wäsche sowie Dienste im Bereich Hauswirtschaft und Technik in Anspruch nehmen können. Wenn auch der Besuch der Tagespflege nicht mehr ausreicht, damit Pflegebedürftige und pflegende Angehörige das Leben noch gemeinsam gut miteinander meistern können, wechseln viele in den stationären Pflegebereich des Seniorenzentrums – wenn gerade ein Platz frei ist. Insofern öffnet die Caritas hier von einem Angebot immer wieder die Tür zu einem anderen, damit jeder etwas Passendes für sich findet – und somit jeder kommen kann, wie es das Motto der Caritas-Jahreskampagne zum Ausdruck bringt.
Seit rund fünf Jahren, seit dem Abschluss des großen Umbaus des Seniorenzentrums, existiert die Tagespflege in einer eigenen Wohnung als sogenannte solitäre Tagespflege: also abgetrennt vom stationären Pflegebereich. Für Leiter Vogel ist am wichtigsten: „Die Leute kommen gerne. Man sieht an der Freude des Austausches untereinander, an der Freude, wie sie auf Angebote reagieren, wie wichtig es für sie ist, noch an gesellschaftlichen Themen teilzunehmen, zum Beispiel durch das Angebot Zeitungslektüre.“ Dies sei für ihr Selbstwertgefühl ungemein wichtig, so der Leiter. „Sie sind noch wer, sie werden gefragt. Sie wissen noch was, und das ist wunderbar. Man merkt diese Freude den Gästen vor allem auch an, wenn sie beim Abschied bekunden, dass sie gerne das nächste Mal wiederkommen wollen, da es ein schöner Tag war.“
Text: Peter Esser/Caritas