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10.12.2014

Caritas: Immer mehr zugewanderte Menschen suchen Hilfe

Eichstätt. (pde) - Immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund suchen die Allgemeine Sozialberatung der Caritas-Kreisstellen im Bistum Eichstätt auf. Dies ist das offensichtlichste Ergebnis einer neuen Caritas-Stichtagserhebung über diesen Kerndienst des Wohlfahrtsverbandes für alle Diözesen in Deutschland, die am 25. September 2014 durchgeführt wurde. Danach gab es an diesem Tag 118 Ratsuchende bei den verschiedenen Caritas-Sozialberatungsstellen in der Diözese Eichstätt – zehn mehr als bei derselben Untersuchung vor einem Jahr. „Das zeigt, dass es eine konstant hohe Anzahl an Klienten bei unseren Stellen gibt“, erklärt Bernhard Gruber, Sozialberater bei der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt und Sprecher für die Allgemeine Sozialberatung der Caritas im Bistum Eichstätt.

Anerkannte Flüchtlinge als neue Klienten

Der Anteil zugewanderter hilfesuchender Menschen in den Caritas-Sozialberatungen im Bistum ist im Vergleich zur letzten Studie im vergangenen Jahr um knapp zehn Prozent auf nunmehr 47 Prozent gestiegen. „Vor allem Sprach- und Verständigungsprobleme führen diese Menschen zu uns. Sie kommen mit den sehr komplizierten Anträgen und Bescheiden nicht zurecht“, so Gruber. Aufgrund der steigenden Anzahl an Asylbewerbern kämen nun auch immer mehr Flüchtlinge in die Beratungsstellen, die innerhalb kurzer Zeit einen gesicherten Aufenthaltstitel bekommen, zum Beispiel aus Syrien und Afghanistan. „Vielfach finden sie keine Wohnung und wenn doch, dann wissen sich nicht, wie sie Leistungen für die Kaution oder die Erstausstattung der Wohnung erhalten können – und kommen daher zu uns“, erzählt Gruber aus dem Beratungsalltag.

Bestätigt hat sich in der Studie die Tendenz, dass immer mehr alleinstehende Menschen die Sozialberatungsstellen aufsuchen – auch deren Anzahl ist im Vergleich zur letzten Untersuchung nochmals geringfügig auf jetzt 45 Prozent gestiegen. „Viele von diesen kommen mit einem konkreten Problem, zum Beispiel einer Trennungs- oder Scheidungsgeschichte, wollen sich vor allem aber auch einmal aussprechen, weil sie sonst niemanden haben“, so der Ingolstädter Caritas-Sozialarbeiter. Auffällig sei vor allem ein Anstieg alleinstehender älterer Männer. Oft seien diese krank und erwerbsunfähig. Ihre Rente reiche nicht zum Leben aus und sie seien so auf die Grundsicherung im Alter angewiesen. „Bei vielen merken wir im Gespräch, dass sie sich einsam fühlen. Dann bieten wir ihnen an, sich mit Nachbarschaftshilfen in Verbindung zu setzen.“

Weiterhin Wohnungsprobleme

Bezüglich der Problemlagen gaben die meisten Klienten in der Befragung „Umgang mit Behörden“, „sozialrechtliche Probleme“ und „finanzielle Schwierigkeiten“ an. „Um den Menschen zu helfen, heißt das für uns immer, erst einmal ihre Lebenssituation zu erfassen und so schnell wie möglich die Existenz zu sichern. Dazu gehören zum Beispiel die Miete und die Energiezufuhr“, so Gruber. „Und dann kommt es auch immer wieder einmal vor, dass wir Widersprüche schreiben müssen, wenn zum Beispiel Kindergeld auf Sozialleistungen angerechnet wird, obwohl  unser Klient dieses gar nicht mehr bekommt.“ Vor allem in Ingolstadt, aber auch an anderen Orten erfahren nach seiner Information die Caritasberater nach wie vor als gravierendes Problem, dass Ratsuchende keine finanziell erschwinglichen Wohnungen finden. In Ingolstadt müssten viele daher in Billigpensionen, bei Verwandten und Freunden oder in der städtischen Einrichtung für Wohnungslose unterkommen.

Im Bistum Eichstätt leisten den Caritas-Kerndienst Allgemeine Sozialberatung die Kreisstellen in Eichstätt, Herrieden, Ingolstadt, Neumarkt, Nürnberg-Süd, Roth und Weißenburg.

Weitere Informationen: "www.caritas-eichstaett.de"

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