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23.04.2004

Caritas fürchtet Strafzahlungen bei geplanter Ausbildungsabgabe - Verband fordert, dass Ausbildung in Schulen berücksichtigt wird

Eichstätt. (pde) - Die Caritas muss möglicherweise in Zukunft Strafe zahlen, obwohl sie genügend junge Menschen ausbildet. Denn bei der geplanten Ausbildungsabgabe wird bisher die Ausbildung an Schulen nicht berücksichtigt. Nach Angaben des Caritasverbandes für die Diözese Eichstätt werden im Bistum an den verschiedenen Fachakademien und Berufsfachschulen in Eichstätt, Ingolstadt, Neumarkt und Lauterhofen knapp 1.200 junge Menschen für die Bereiche Sozialpädagogik sowie -pflege, Hauswirtschaft, Kinder- und Altenpflege ausgebildet. Rechnet man die Studentinnen und Studenten an der Fakultät für Soziale Arbeit an der Katholischen Universität Eichstätt dazu, sind es insgesamt sogar über 1.500 Personen, die sich für einen sozialen Beruf qualifizieren. Diese Anzahl der Auszubildenden übertreffe bei weitem die von der Politik im Rahmen der geplanten Abgabe geforderte Quote von 7 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Denn im Bistum Eichstätt sind rund 4.900 Frauen und Männer in katholischen sozialen Einrichtungen beschäftigt.

Bundesweit werden in 633 Ausbildungsstätten für soziale Berufe im Bereich des Deutschen Caritasverbandes und seiner angeschlossenen Verbände rund 100.000 junge Menschen in schulischen Ausbildungen mit Praktikum zu Kranken-, Alten-, Familien-, Heilerziehungspflegerinnen und –pflegern sowie Erzieherinnen und Erziehern oder für andere soziale Berufe ausgebildet. Bei etwa 500.000 hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist dies ebenfalls weit mehr als die geforderte Quote von 7 Prozent. Für die vorgesehene Abgabe werden die besonderen Strukturen und Bedingungen des Ausbildungswesens im sozialen Bereich bisher aber nicht beachtet. Diese sind anders gestaltet als in der gewerblichen Wirtschaft. Ohne Änderungen am geplanten Gesetz müssten viele Träger der Caritas daher mit Strafzahlungen rechnen.

Die Caritas mahnt deshalb eine differenzierte Vorgehensweise an, die auch ihre Ausbildungen in Schulen berücksichtigt. Ansonsten würden über die bundesweite Ausbildungsumlage Gelder aus dem Sozialsystem in die gewerbliche Wirtschaft abfließen. Der Caritasverband Eichstätt befürchtet, dass in einem solchen Fall bestehende Dienste in ihrem Leistungsumfang eingeschränkt werden müssten.

 

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