Zum Inhalt springen
27.05.2004

Caritas bittet erneut um Spenden für sudanesische Flüchtlinge - Die kommenden Wochen gelten laut Experten als entscheidend für Hilfsmaßnahmen

Eichstätt. (pde) - Der Caritasverband für die Diözese Eichstätt bittet angesichts der dramatischen Entwicklung im Sudan und Tschad nochmals um Spenden für die dortigen Flüchtlinge. Nach Angaben der Auslandsabteilung des Deutschen Caritasverbandes „Caritas international“ kämpfen in dieser Region derzeit rund eine Million Flüchtlinge um ihr Leben. Die UNO spricht von der weltweit größten humanitären Katastrophe seit zehn Jahren.

Nach Einschätzung internationaler Beobachter wird die westsudanesische Region Darfur seit langem systematisch von der Zentralregierung vernachlässigt. Eine angemessene politische Mitwirkung werde den fünf Millionen Menschen dort ebenso verweigert wie eine regionale Autonomie. Proteste und Aufstände der schwarzafrikanischen Bevölkerung in Darfur gegen diese Vernachlässigung würden von der arabisch dominierten Militärregierung des Sudan blutig niedergeschlagen. Bereits seit 2003 bombardiere die Regierungsarmee Städte und Dörfer aus der Luft. Dann falle die arabische Reitermiliz Janjawid gemeinsam mit sudanesischen Soldaten in die Orte ein. „Es handelt sich um einen Vertreibungs- und Vernichtungsfeldzug“, schreiben der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Dr. Peter Neher, und der Leiter von Caritas international, Dr. Martin Salm, in einem Brief an den Caritasverband Eichstätt. Aus Angst vor diesen Massakern irrten mehr als 800.000 Flüchtlinge im Sudan umher, weitere 180.000 hätten sich aus Darfur in den benachbarten Tschad gerettet – wesentlich mehr als bislang angenommen. Ein Ende des Flüchtlingsstroms sei nicht abzusehen.

Mehr als die Hälfte der bisher in Lagern im Tschad untergebrachten Menschen versorgt Caritas Tschad, der lokale Partner von Caritas international. Für rund 36.000 Flüchtlinge sind in drei Lagern über 80 Helfer rund um die Uhr im Einsatz. Für diese Hilfe hat die deutsche Caritas-Auslandsabteilung bislang 200.000 Euro zur Verfügung gestellt. Weltweit sind von Caritasseite für Soforthilfen 1,35 Millionen Euro bereitgestellt worden. Allerdings sind laut Experten vor Ort alleine 1,7 Millionen Euro für benötigte 2.700 Tonnen Lebensmittel erforderlich. Gerade die nächsten vier Wochen gelten als entscheidend für Hilfsmaßnahmen, da anschließend die Regenzeit beginnt. Dann werde es extrem schwierig, auf den verschlammten Pisten und durch reißende Flüsse mit Hilfstransporten in die Lager zu gelangen, warnen die Helfer.

Daher werden dringend Spenden unter dem Stichwort „Sudan“ erbeten auf eines der Konten des Caritasverbandes Eichstätt: Liga (Konto-Nr. 107 617 313, BLZ 750 903 00), Raiffeisenbank (Konto-Nr. 1 008 668, BLZ 721 608 18), Sparkasse (Konto-Nr. 10 033, BLZ 721 513 40), Volksbank (Konto-Nr. 1 007, BLZ 721 913 00).

 

Weitere Meldungen

Die Stabsstelle Medien und Öffentlichkeitsarbeit veröffentlicht kontinuierlich aktuelle Nachrichten aus dem Bistum. Zur Übersicht.

Videos

Videos zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.

Audios

Audios zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.