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30.09.2009

Caritas besorgt über mehr abgelehnte Kuren - Beratungsstellen bieten betroffenen Müttern Hilfe an

Eichstätt. (pde) - Anträge auf Mütter- und Mutter-Kind-Kuren werden von Krankenkassen vermehrt abgelehnt. Das beobachten die zuständigen Beraterinnen der Caritas-Kreisstellen im Bistum Eichstätt. „Wir haben ernsthafte Zweifel daran, dass dies der gesundheitlichen Förderung von kranken und erschöpften Müttern gerecht wird“, erklärt Caritasdirektor Rainer Brummer mit Sorge. Nach Angaben von Tanja Brandmüller, die für diesen Bereich im Eichstätter Diözesan-Caritasverband zuständig ist, sind im ersten Halbjahr 2009 knapp 40 Prozent der gestellten Anträge bei Caritasstellen im Bistum abgelehnt worden: über fünf Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2008. Zwar hätten über die Hälfte der von Ablehnungen Betroffenen erfolgreich Widerspruch eingelegt. Doch seien auch diese erfolgreichen Widersprüche von über 63 Prozent im ersten Halbjahr 2008 auf nun knapp 56 Prozent gesunken.

Die Tendenz im Bistum Eichstätt entspricht der bundesweiten Entwicklung: Laut der Statistik des Deutschen Müttergenesungswerkes (MGW) sind in ganz Deutschland die Ablehnungen von Kuren um 4 Prozent auf 29 Prozent gestiegen.

Tanja Brandmüller zufolge haben Kassen in vielen Fällen Anträge abgelehnt, weil ambulante Maßnahmen nicht ausgeschöpft seien: also zum Beispiel Massagen, Krankengymnastik oder Entspannungs-, Sport- oder Physiotherapien am eigenen Ort. „Für Eltern-Kindkuren ist der Grundsatz ambulant vor stationär rechtlich aber nicht gültig“, stellt die Caritasberaterin klar. „Wenn ein medizinischer Grund vorliegt und vom Arzt attestiert wird, muss die Kasse die Kur genehmigen.“ Allerdings hätten viele Frauen nicht die Kraft, gegebenenfalls auch zu klagen.

Dass Anträge auf eine stationäre Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahme in nahezu aller Fälle berechtigt sind, daran hat Tanja Brandmüller keinen Zweifel: „Wenn Frauen in unsere Beratungsstellen kommen, bei denen dies nicht zwingend erforderlich scheint, werden sie auf alternative Angebote aufmerksam gemacht wie zum Beispiel Familienerholungen oder für ihre Situationen angemessene Beratungen.“ Bei Müttern, die sich mithilfe von Caritasberaterinnen um eine Kur bemüht haben, sei es hingegen so, „dass sich die mit bewilligten Anträgen in ihrer gesundheitlichen Lage nicht entscheidend von Müttern mit abgelehnten Anträgen unterscheiden“, so die Caritas-Fachfrau. Viele litten vor allem unter psychovegetativer Erschöpfung und Überlastung, die wiederum mit unter anderem Neurodermitis, Rücken- oder Nackenproblemen einhergingen.

Frau Brandmüller empfiehlt betroffenen Frauen, die eine Kur in Erwägung ziehen, sich an die zuständigen Caritas-Kreisstellen in Eichstätt, Herrieden, Ingolstadt, Neumarkt, Nürnberg-Süd, Roth und Weißenburg zu wenden. „Unsere Caritasberaterinnen stehen ihnen zur Seite. Bei Bedarf werden auch Anwälte, die mit der Caritas zusammenarbeiten, hinzugezogen.“ Für Auskünfte steht auch Tanja Brandmüller unter (08421) 50-966 oder per Mail unter tanja.brandmueller(at)caritas-eichstaett(dot)de zur Verfügung.

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