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19.07.2012

Caritas begrüßt höhere Geldleistungen für Flüchtlinge

Der Caritasverband für die Diözese Eichstätt begrüßt das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, nach dem Flüchtlinge höhere Geldleistungen bekommen.

Der Caritasverband für die Diözese Eichstätt begrüßt das Urteil des  Bundesverfassungsgerichtes, nach dem Flüchtlinge höhere Geldleistungen bekommen. „Die bisherigen Unterstützungen lagen weiter unter denen für sogenannte Hartz-IV-Empfänger und somit unter dem für Deutschland festgelegten Existenzminimum. Die Asylbewerber mussten sich so als Menschen zweiter Klasse fühlen“, erklärt Lisa Mödl, Sprecherin für Flüchtlingsberatung der Caritas im Bistum Eichstätt. Wie eingeschränkt Flüchtlinge mit bisher rund 40 Euro Taschengeld im Monat sind, erfährt die Beraterin der Caritas-Kreisstelle Eichstätt in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Denkendorf nahezu täglich. „Die müssen wirklich jeden Euro zweimal herumdrehen und überlegen, ob sie sich eine Busfahrt oder ein Getränk im Supermarkt leisten können oder nicht“, so Lisa Mödl. „Zukünftig können sie zumindest einige Bedürfnisse mehr befriedigen.“

Nötig ist sind nach Überzeugung der Caritasmitarbeiterin nun vor allem verstärkte Anstrengungen dagegen, dass Flüchtlinge ihre gesamte Lebenssituation als aussichtslos empfinden. Da nach wie vor nur wenige Asylbewerber anerkannt würden und Aufenthaltserlaubnisse bekämen, lebt nach ihrer Beobachtung der Großteil der von ihr Betreuten in Ungewissheit über die eigene Zukunft und „ohne Arbeit und überhaupt Tagesstrukturierung“ vor sich hin. „Auch an vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geförderten Sprachkursen dürfen Asylbewerber nicht teilnehmen“, bedauert Lisa Mödl. Sie ist froh darüber, dass einige Flüchtlinge in der Gemeinschaftsunterkunft Denkendorf so zumindest einen niedrigschwelligen von der Caritasstiftung Eichstätt finanzierten Sprachkurs besuchen können, der vor allem für die Alltagsverständigung helfe. „Doch dieser bietet natürlich nicht die Perspektiven wie ein offizieller Kurs.“ Ein weiteres Problem ist nach Erfahrung der Caritasmitarbeiterin: „Ärztliche Hilfe für einen Flüchtling wird sicher nur bei akuter Erkrankung und bei Schmerzzuständen gewährt.“ Psychotherapeutische Hilfen, Facharztbehandlungen und andere langfristige Interventionen müssten meistens aufwändig abgeklärt werden und würden in vielen Fällen auch nicht genehmigt. „Es sind insofern nach der Verbesserung der Geldleistungen noch weitere Hürden zu überwinden, damit sich die Flüchtlinge nicht als Menschen zweiter Klasse fühlen müssen“, so Lisa Mödl.

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