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20.11.2014

Caritas-Asylberatung in Maria Ward verstärkt

Eva Dengler, Mathias Schmitt, Christine Pietsch

Mathias Schmitt und seine beiden neuen Kolleginnen Eva Dengler (links) und Christine Pietsch gehen eine vielfältige Arbeit zum Wohl von Asylbewerbern in der Erstaufnahmeeinrichtung Maria Ward an. pde-Foto: Caritas/Esser

Eichstätt. (pde) – Ihre Asylberatung in der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in der früheren Realschule Maria Ward hat der Caritasverband Eichstätt verstärkt. „Seit einigen Tagen sind wir hier nun jeden Tag präsent“, freut sich Mathias Schmitt, der bereits seit der Öffnung des Gebäudes für Asylsuchende Anfang Oktober dort teilweise gearbeitet hat. Der Sozialpädagoge, der zuvor an verschiedenen Orten des Landkreises Eichstätt dezentrale Flüchtlingsberatung leistete, ist nun als Vollzeitkraft in Maria Ward eingesetzt. Er arbeitet dabei zusammen mit zwei neuen Mitarbeiterinnen mit jeweils halben Stellen: Eva Dengler aus Eichstätt und Christine Pietsch aus Ulm.

Eva Dengler studierte Sozialpädagogik und beendet demnächst ihr Jurastudium in Passau. „Es war mir ein persönliches Anliegen, dass in meiner Heimatstadt Eichstätt Einheimische und Flüchtlinge möglichst gut zusammenleben und gegenseitiges Verständnis aufgebaut wird“, begründet sie ihre Motivation für ihre neue Arbeit. Sie geht davon aus, dass sie sich durch ihr Jurastudium „in rechtliche und bürokratische Prozesse schnell reindenken kann“. Christine Pietsch studierte in Eichstätt Diplom-Pädagogik mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung sowie Politikwissenschaft. „Ich denke, das ist eine gute Mischung für den konkreten Umgang mit den Menschen hier einerseits, andererseits aber auch, um die Hintergründe in den Ländern ohne Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu verstehen, aus denen die Flüchtlinge in der Regel kommen“, erklärt sie. Christine Pietsch liegt an der „Verständigung zwischen Kulturen“. In den ersten Tagen habe sie zwar bereits gemerkt, dass sie sich mit vielen lediglich arabischsprechenden Asylbewerbern „nur mit Händen und Füßen verständigen kann, aber auch, dass sich alle für die Zusammenarbeit viel Mühe geben“.

Die Arbeit, die das Asylberaterteam nun angeht, ist vielfältig: Akten anlegen, Versorgen mit dem Nötigsten und praktische Hilfen im Asylverfahren geben sind einige wesentliche Aufgaben: „Dieser Tage haben wir zum Beispiel Flüchtlingen, die zur Anhörung nach München mussten, Fahrkarten, Fahrpläne sowie Essenspakete für den Weg organisiert“, nennt Schmitt ein einfaches Beispiel. Kompliziertere Herausforderungen sind tägliche Bemühungen um Familienzusammenführung: „Bei uns ist etwa die ältere Schwester eines minderjährigen Flüchtlings in Gießen. Hier klären wir Zuständigkeiten, reden mit Behörden in Bayern und in Hessen sowie dem derzeitigen Vormund des minderjährigen Flüchtlings in der Hoffnung, dass bald die Schwester die Vormundschaft übernehmen und zu ihm ziehen kann“, schildert der Caritasberater einen Fall. Ein anderer ist der eines afghanischen Ehepaares: „Die schwangere Frau ist in Passau, ihr Mann hier. Leider liegt kein Dokument für die muslimische Hochzeit vor. Da versuchen wir, Wege zu finden.“

Als ganz wichtige Aufgabe sieht Mathias Schmitt Netzwerkarbeit mit Ehrenamtlichen: Diese reicht von Dolmetschergruppen, für die Treffen organisiert werden, bis hin zu geplanten Informationsveranstaltungen in Schulen, in denen über Fluchtgründe und Flüchtlingswege sowie das Asylverfahren aufgeklärt wird. Schmitt zufolge gilt es, zahlreiche Helfergruppen zu koordinieren: Studenten, die Fahrräder mit Flüchtlingen reparieren wollen, Ehrenamtliche für gemeinsamen Sport mit den Asylsuchenden, Aktivitäten von Begleiterinnen schwangerer Flüchtlingsfrauen bis zu sogenannten flexiblen Helfern, die hier und dort anpacken: „zum Beispiel auch mal kurzfristig Koffer besorgen, die wir dringend brauchen, weil hier immer wieder Flüchtlinge ankommen und bald darauf wieder abreisen“, so Schmitt.

Kofferspenden in Kleiderkammer erbeten

Die Caritas-Kreisstelle Eichstätt bittet daher die Bevölkerung darum, Koffer für Flüchtlinge zu spenden. Diese können in ihrer Kleiderkammer in der Weißenburger Straße 17 zu den Öffnungszeiten dienstags und freitags von 9 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 17 Uhr abgegeben werden. Weitere Kleiderspenden sind nach Auskunft der Kreisstelle derzeit hingegen nicht nötig, „da noch genügend Kleider zur Ausgabe vorhanden sind“, versichert Kreisstellenleiter Gerhard Bauer.

Parallel zur personellen Verstärkung in der Erstaufnahmeeinrichtung in Maria Ward ist auch die dezentrale Flüchtlingsberatung der Caritas-Kreisstelle Eichstätt in Unterkünften verschiedener Orte neu organisiert worden. Die Stelle von Mathias Schmitt hat nun Simon Kolbe eingenommen. Darüber hinaus sind weiterhin Charlotte Markert und nun auch Angela Müller-Knapp jeweils in Teilzeit in diesem Bereich engagiert.   

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