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02.04.2019

Buch über Hofbaumeister Jakob Engel erschienen

Titelblatt des Buches über Jakob Engel. Grafik: EOS-Verlag

Eichstätt. (pde) – „Jacomo Angelini – Jakob Engel: Ein Graubündner als Hofbaumeister in Eichstätt“ heißt der erste Band der vom Eichstätter Diözesangeschichtsverein herausgegebenen Reihe „Beiträge zur Geschichte der Diözese Eichstätt“. Autorin Gabriele Schmid stellt darin Leben und Werk des Eichstätter Baumeisters in Form einer Monographie umfassend dar.

Wanderarbeiter unterschiedlicher Provenienz, vor allem aber aus den nördlichen und südlichen Randgebieten der Alpen, haben vom ausgehenden 15. bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts hinein das Bauwesen und die Architektur in weiten Teilen Europas mitgestaltet und geprägt. Dazu gehörte auch eine Gruppe italienischsprachiger Graubündner Meister aus dem Val Mesolcina (Misoxtal), das den San Bernadino-Pass mit Italien verbindet. Die Misoxer Wandermeister waren zum größten Teil Maurer, es gab unter ihnen aber auch Kistler (Tischler), Maler, Stukkatoren und Steinmetze. Einigen von ihnen gelang der Aufstieg vom ausführenden Handwerker zum entwerfenden Architekten wie zum Beispiel Jacomo Angelini, der sich Jakob Engel nannte.

Der fürstbischöfliche Hofbaumeister Jakob Engel (1632-1714) und seine Nachfolger aus dem Graubündner Misoxtal hatten nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges der Stadt Eichstätt und ihrem Umfeld „eine barocke Heiterkeit geschenkt, die bis in die Gegenwart das bauliche Bild der Region wesentlich prägt“, schreibt Gabriele Schmid. Sie skizziert in ihrem Buch zunächst die Arbeitsstation der Wanderhandwerker und die Zerstörung Eichstätts im Dreißigjährigen Krieg. Dann zeichnet sie das Leben des Hofbaumeisters – beruflich wie privat – nach und beschreibt seine Arbeitsweise bei Sakral- und Profanbauten. Beispiele für Engels Werke in Eichstätt und Umgebung sind unter anderem die ehemalige Fürstbischöflichen Residenz mit Residenzplatz, das zentrale Gebäude des Bischöflichen Ordinariats, das Fürstbischöfliche Schloss Greding, die Stiftskirche Mariä Himmelfahrt und St. Emmeram in Spalt sowie die ehemaligen Fürstbischöfliche Brauhäuser in Titting und Beilngries. Der Katalog der Bauwerke von Jakob Engel umfasst 77 Seiten des Buches. Ergänzt wird der Band durch Beiträge zu den Engel-Bauten aus heutiger denkmalpflegerischer Sicht.

Jakob Engel diente unter vier Fürstbischöfen: Marquard II. Schenk von Castell (1637-1685), Johann Euchar Schenk von Castell (1685-1697), Johann Martin von Eyb (1697-1704) und Johann Anton I. Knebel von Katzenellenbogen (1706-1725). Geprägt wurde er anscheinend von wichtigen Eichstätter Bauten wie der Willibaldsburg und der Schutzengelkirche sowie vom Stil des Elias Holl, einem Augsburger Baumeister der deutschen Renaissance.

Schmid, Gabriele: Jacomo Angelini – Jakob Engel - Ein Graubündner als Hofbaumeister in Eichstätt, EOS-Verlag, 2019, 336 Seiten, ISBN 978-3-8306-7926-4, Preis: 39,95 EUR

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