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09.02.2005

Bistum Eichstätt reduziert Etat um 3 Prozent - Weiterer Stellenabbau geplant – 5 Millionen werden aus Rücklagen entnommen

Eichstätt. (pde) - 83,2 Millionen Euro und damit 2,6 Millionen weniger als im Vorjahr umfasst der Haushalt 2005 des Bistums Eichstätt. Die Reduzierung ist im Wesentlichen durch weiter zurückgehende Einnahmen aus der Kirchensteuer bedingt, die vor allem auf die verschiedenen Stufen der Steuerreform zurückzuführen sind, so Finanzdirektor Domkapitular Leodegar Karg. Wie im Vorjahr muss die Diözese 5 Millionen Euro aus Rücklagen entnehmen, die in früheren Jahren gebildet und zweckgebunden zurückgelegt worden waren. 43,6 Prozent der Ausgaben sind für allgemeine und besondere Seelsorge bestimmt, 14,9 Prozent für Schule und Bildung, 12,6 Prozent für soziale Dienste.

Handlungsfähigkeit für die Zukunft sichern

Wie der Leiter der Personalabteilung des Bischöflichen Ordinariats, Domkapitular Manfred Winter, darlegte wurden 2004 bei den Laienmitarbeitern durch Streichung nicht besetzter oder frei werdender Planstellen 19,5 Stellen abgebaut; weitere 4,5 vakante Stellen wurden zumindest vorläufig nicht besetzt. Auf betriebsbedingte Kündigungen wurde bisher verzichtet. Bei den Priestern ging der Personalstand im vergangenen Jahr um 13 zurück.

Die absehbare finanzielle Entwicklung werde zu schmerzhaften Einschnitten führen, stellte Generalvikar Johann Limbacher fest. Ein weiterer Abbau von Stellen sei unabdingbar notwendig. Dazu seien im vergangenen Jahr zahlreiche Gespräche geführt worden. Für die Reduzierung im Sinn der vor einem Jahr festgelegten Vorgabe „120 + X Stellen weniger“ werde in Absprache mit der Mitarbeitervertretung ein Sozialplan erstellt. Ziel der eingeleiteten Maßnahmen sei es, mittel- und langfristig die wirtschaftliche und damit vor allem die pastorale Handlungsfähigkeit der Diözese zu sichern. Dazu müssten alle Aufgabenfelder und Einrichtungen einer kritischen Betrachtung unterzogen werden – von der Seelsorge bis zur Verwaltung.

Schwerpunkt der Ausgaben bei der Seelsorge

Zur Unterstützung der Pfarrseelsorge bewilligte der Diözesansteuerausschuss im neuen Haushalt mehr als 26 Millionen Euro. Mit knapp 10 Millionen Euro finanziert das Bistum Aufgaben der Jugend- und Erwachsenenseelsorge. Dazu gehören Erwachsenenbildung und berufsbezogene Seelsorge, die Arbeit der Verbände und Jugendsekretariate sowie der diözesanen Jugendhäuser und des Bistumshauses Schloss Hirschberg. Auch Bereiche der Sonderseelsorge wie Gefängnisseelsorge, Gehörlosenseelsorge, Krankenseelsorge, Altenseelsorge, Notfallseelsorge sowie die Telefonseelsorge und das Netzwerk Leben erhalten finanzielle Förderung.

Mit den 10,5 Millionen des Einzeletats Soziale Dienste unterstützt die Diözese caritative Einrichtungen und die Arbeit der Fachverbände - vor allem des Caritasverbandes, aber auch des Malteser Hilfsdienstes und des Sozialdienstes Katholischer Frauen. Die geförderten Aufgabenbereiche reichen von den Beratungsstellen und Kreisstellen der Caritas über Hospizarbeit und ambulante Krankenpflege bis zur Schwangerenberatung. Rund 2,9 Millionen Euro an Zuschüssen gehen an die 191 Kindergärten und –horte im Bistum zur Unterstützung der laufenden Ausgaben sowie bei Bau- und Renovierungsmaßnahmen. 495.000 Euro stellt die Diözese für den „Solidaritätsfonds Arbeitslose“ zur Verfügung, 440.000 Euro gehen an Projekte in Afrika, Lateinamerika und Osteuropa.

Der Einzelplan Schule und Bildung (12,4 Millionen Euro) enthält unter anderem Aufwendungen für die fünf Schulen und die Fachakademie für Sozialpädagogik, die in Trägerschaft der Diözese Eichstätt sind. Neben Ausgaben für Schulpastoral und Fortbildung umfasst der Etat auch den Bereich „Wissenschaft und Kunst“: Vor allem das Domschatz- und Diözesanmuseum erhält aus diesem Posten Zuschüsse. Mit den 14 Millionen Euro des Einzelplanes Diözesanleitung werden unter anderem die Priesterausbildung, die Dienstleistungen der Finanzabteilung und des Bauamtes, Öffentlichkeitsarbeit und die Arbeit der Laienräte sowie die gemeinsam mit dem Erzbistum Bamberg getragenen Einrichtungen der Stadtkirche Nürnberg finanziert.

Zahlreiche Baumaßnahmen werden zurückgestellt

Weiter reduziert wurde der Investitionshaushalt des Bistums und umfasst nun 11,5 Millionen Euro. Zahlreiche Projekte wurden zurückgestellt, um den vom Diözesansteuerausschuss vorgegebenen Rahmen für Investitionen nicht zu überschreiten. 1,2 Millionen Euro stehen als Zuschüsse für Baumaßnahmen an pfarrlichen Gebäuden zur Verfügung. Mit insgesamt 4,8 Millionen werden Renovierungsmaßnahmen unterstützt. Darunter fallen 278.000 Euro als dritte Rate für die Außeninstandsetzung der Pfarrkirche Großlellenfeld sowie jeweils 200.000 Euro für die Instandsetzung der Frauenkirche in Heideck und die Renovierung der Wallfahrtskirche in Trautmannshofen. Für den Um- und Neubau am Jugendhaus Schloss Pfünz werden in diesem Haushalt 728.000 Euro bereitgestellt; 4,6 Millionen wurden bereits in den Vorjahren für die auf insgesamt 6 Millionen veranschlagte Maßnahme genehmigt. Mit weiteren 480.000 wird abschließend der Bettentrakt II des Hauses saniert. Mit knapp 400.000 Euro unterstützt die Diözese Baumaßnahmen bei Altenheimen, darunter eine erste Rate von 200.000 Euro für den Anbau und die Sanierung des Caritas-Altenheims in Weißenburg (Gesamtkosten 4,4 Millionen).

Dem Diözesansteuerausschuss, der gemäß Satzung über den Haushalt der Diözese beschließt, gehören Bischof, Bischöflicher Finanzdirektor, drei gewählte geistliche und neun gewählte weltliche Vertreter sowie zwei weitere vom Bischof ernannte Mitglieder an.

 

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