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21.10.2011

Bistum Eichstätt baut Behindertenseelsorge aus

Team für die Behindertenpastoral

Das künftige Team für die Behindertenpastoral (von links nach rechts): Erich Holland, Diakon Dragan Milos, Pfarrer Alfred Grimm, Angelika Gleiß, Theresia Heim

Die Seelsorge für Behinderte im Bistum Eichstätt soll weiter intensiviert und ausgebaut werden. Aus diesem Grund werden seit einigen Wochen vier regionale Stellen für Behindertenseelsorge aufgebaut.

Eichstätt. (pde) – Die Seelsorge für Behinderte im Bistum Eichstätt soll weiter intensiviert und ausgebaut werden. Aus diesem Grund werden seit einigen Wochen vier regionale Stellen für Behindertenseelsorge aufgebaut. Für Pfarrer Alfred Grimm, den Diözesanverantwortlichen für die Behindertenpastoral, ist dieser Schritt ein wichtiger Beitrag zur Integration von Menschen mit Behinderungen: „ Damit werden auch unsere Dekanate, Seelsorgeeinheiten, Schulen und Bildungseinrichtungen durch Menschen mit Behinderung bereichert“.

Das Bistum Eichstätt reagiert mit dem Aufbau von regionalen Strukturen in der Behindertenseelsorge auch auf die UN-Konvention um die Rechte der Menschen mit Behinderung aus dem Jahr 2009. Künftig werden Menschen mit Behinderung das Recht auf freie Wahl des Wohnortes und der Wohnform, sowie das Recht auf die Teilhabe an der Gesellschaft stärker in Anspruch nehmen können. Eine Veränderung der Gesellschaft, damit Menschen mit Behinderung ihre Teilhabe an Kirche und Gesellschaft besser leben können, ist jedoch nach den Worten von Pfarrer Grimm eine bleibende Aufgabe. Gerade in den kirchlichen Vereinen, Verbänden, Gremien und Pfarreien soll künftig noch stärker das Bewusstsein geschärft werden. Immerhin handelt es sich bei der Zahl der Betroffenen um keine kleine Gruppe: Etwa 8 Prozent der Bevölkerung haben einen anerkannten Behinderungsgrad von über 50 Prozent. Rechnet man Angehörige als  Mitbetroffene dazu, haben etwa 20 Prozent der Bevölkerung mit Behinderung zu tun. Über 80 Prozent der Menschen mit Behinderung leben dabei nicht in großen Einrichtungen, sondern in privaten Wohnformen.

Künftig wird der Diözesanverantwortliche für Behindertenpastoral, Pfarrer Alfred Grimm,  das Referat Behindertenpastoral leiten, Ausbildungen und Fortbildungen durchführen, die Seelsorge für Menschen mit Behinderung koordinieren und die Vernetzung mit anderen Diözesen übernehmen. In seiner Funktion als Diözesanbehindertenseelsorger übernimmt er die kategoriale Seelsorge  für Sehbehinderte und Blinde, Hörbehinderte und Gehörlose, neurologisch Behinderte und psychisch Behinderte. Ferner obliegt ihm der Kontakt mit Behindertenvereinen und –verbänden, Fachverbänden und den Mitarbeiter in der Behindertenarbeit. Er ist auch der geistliche Beirat im Sachausschuss Behindertenpastoral des Diözesanrates.

Die regionalen Stellen für Behindertenpastoral haben zwei wichtige Aufträge: Sie sollen sich als „Netzwerker“ verstehen, die Kontakte zwischen Menschen mit Behinderung und der örtlichen Seelsorge fördern, Berührungsängste abbauen und Teilhabe von Menschen mit Behinderung in Pastoralen Räumen ermöglichen. Sie sollen Begleiterinnen und Begleiter sein, die sich um die Menschen mit geistiger Behinderung, mit Lernbehinderung und mit körperlicher Behinderung annehmen. Wichtige Aufgaben der regionalen Stellen sind der Aufbau von Initiativgruppen in kirchlichen Vereinen und Verbänden und regionale Teams religiöser Begleitung. Initiativgruppen gestalten verschiedene Aktionen, die für Menschen mit und ohne Behinderung geeignet sind, Teams religiöser Begleitung kümmern sich um geeignete Formen der Liturgie und des Glaubenslebens, die Menschen mit Behinderung auch ansprechen und fördern.

„Für uns als Christen ist es selbstverständlich, dass Menschen mit Behinderung nicht von ihrer Behinderung her zu sehen sind, sondern ganzheitlich als von Gott geliebte Menschen mit wertvollen Gaben“, so Pfarrer Grimm. „Wir arbeiten aus diesem Grunde nicht über die Köpfe der Menschen mit Behinderung hinweg, machen also keine Seelsorge für Menschen mit Behinderung, sondern eine Seelsorge 'mit und für' Menschen mit Behinderung.“

Der Ausbau der Behindertenseelsorge im Bistum Eichstätt geht auf eine Initiative des Sachausschusses Behindertenpastoral im Diözesanrat der Katholiken des Bistums Eichstätt zurück. Aus gutem Grund gab sich der Ausschuss bei seiner Konstituierung im Jahr 2002 den Namen „Behindertenpastoral“ und nicht „Behindertenarbeit“. An sozialer Arbeit mit und für Behinderte werde im Bistum nämlich bereits sehr viel getan, so der Vorsitzende Günter Einsiedel, der religiöse Schwerpunkt komme aber oft noch zu kurz.

In den einzelnen Regionalstellen werden künftig folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sein:

Dragan Milos, Diakon: Regionalbeauftragter für die Region Ingolstadt (Amtseinführung am 12. November im Rahmen der Vorabendmesse um 18 Uhr in der Pfarrkirche „Herz-Jesu“, Ingolstadt.)

Angelika Gleiß, Religionslehrerin im Kirchendienst: Regionalbeauftragte für die Dekanate Neumarkt und Habsberg. (Die Amtseinführung fand bereits am 15. Oktober in Neumarkt statt)

Erich Holland, Gemeindereferent: Regionalbeauftragter für die Dekanate Weißenburg-Wemding und Eichstätt  (Amtseinführung am 22. Oktober um 19.00 Uhr in der Heilig-Kreuz-Kirche in Weißenburg.)

Theresia Heim, Religionslehrerin im Kirchendienst: Regionalbeauftragte für das Dekanat Roth-Schwabach (Amtseinführung am 19. November in der Pfarrkirche „Mariä Aufnahme in den Himmel“, Roth.)

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