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25.12.2024

Bischof Hanke ruft an Weihnachten zur Friedensarbeit auf

Bischof Hanke mit Kindern und Jesuskind im Eichstätter Dom. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Vor seiner Predigt am Weihnachtsfest zeigte Bischof Hanke Kindern das Christuskind in der Krippe am Altar des Eichstätter Doms. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Eichstätt. (pde) – „Die Welt, die von Hass und Aggression gezeichnet ist, in der Menschen in kriegerischen Auseinandersetzungen ihr Leben lassen müssen, in der Ukraine, im Heiligen Land, im Sudan, diese Welt braucht Frieden, der mehr als ein Kompromiss ist.“ Das sagte Bischof Gregor Maria Hanke in seiner Predigt am Weihnachtsfest, 25. Dezember, im Eichstätter Dom. Er rief die Gläubigen dazu auf, im Angesicht ihres Nächsten das Licht Gottes zu erkennen und selbst Lichtträger zu werden.

Frieden auf Erden sei untrennbar mit der Ehre Gottes verbunden, so die zentrale Botschaft des Bischofs im festlichen Weihnachtsgottesdienst, in dem auch der Opfer des Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gedacht wurde. „Kein Friede auf Erden ohne Gott die Ehre zu geben, lautet die Botschaft des Engelchors über den Fluren von Betlehem“, erklärte Hanke. Er führte aus, dass der Friede, den die Engel verheißen, mehr sei als das Ende von Aggression, mehr als ein Kompromiss, der einen Konflikt beendet. „Dieser Friede ist eine himmlische Kraft, die den Menschen von Angst befreit, die ihn über sich hinauswachsen lässt und sein Herz weitet für den anderen Menschen.“

Mit offenen Augen des Herzens sehen

Der Eichstätter Bischof machte deutlich, dass das Thema Ehre auch heute wirksamer sei, als es oberflächlich scheine. „Wie oft suchen Menschen die eigene Position groß zu machen durch Herabsetzung von Mitmenschen“, warnte er. Die kultivierte Angst um das eigene Ansehen werde zur „Triebfeder der Ehrsucht, zur Quelle von Hass und Zwietracht“. Gott die Ehre zu geben, bedeute, sein Licht in die Welt zu tragen. Die Geburt Christi habe zu einem neuen Verständnis von Gottes Licht und Ehre geführt. „Betlehem hat etwas ganz und gar Neues gebracht: Der Sohn Gottes als Baby in der Krippe ist Offenbarung des göttlichen Lichts in Menschengestalt.“

Seit der Geburt Christi sei es der Blick in das Antlitz des Nächsten, vor allem der Schwachen und Bedürftigen, der die Gegenwart des Lichtes Gottes in der Welt erkennen lasse. „Wir brauchen die Haltung der offenen Augen des Herzens, die ihn sehen und begegnen wollen, um selbst Lichtträger zu werden.“ Der Bischof betonte: „Es ist Friedensarbeit, nach Christus im Antlitz des Mitmenschen zu suchen, um ihn mit den Augen des Glaubens zu entdecken.“ Die Botschaft der Engel schenke Hoffnung: „Frieden auf Erden ist möglich“. Eindringlich appellierte Bischof Hanke an die versammelte Gemeinde: „Richten wir den Blick weg von uns selbst auf das Antlitz des Mitmenschen. Verschreiben wir uns dieser Friedensarbeit. Sie kann unter uns hier und heute beginnen.“

„Es muss jemand dahinterstehen“

Im Glanz des frisch renovierten Eichstätter Doms hatte Bischof Hanke bereits in seiner Predigt zu Heiligabend die zentrale Botschaft von Weihnachten in den Fokus gerückt: die Einladung, sich aktiv an der Erneuerung von Mensch und Welt durch Gott zu beteiligen. „In dieser Heiligen Nacht gedenken wir Christen des größten Restaurierungsvorhabens in der Geschichte der Menschheit“, erklärte der Bischof und nahm Bezug auf das Tagesgebet der Weihnachtsmesse: „Gott, du hast den Menschen in seiner Würde wunderbar erschaffen und noch wunderbarer wiederhergestellt.“

Im Menschen Jesus trete Gott in eine verwundete und zerrissene Welt ein. „Als unser Mitmensch, als unser Nächster vereint er sich mit der ganzen Menschheit, die durch die Brandherde der Kriege, der Aggression und die Wunden der Schuld im Großen wie im Kleinen beschädigt ist.“ Sein Plan für die Restaurierung laute: „In Jesu Kommen will er der Welt seine große Liebe schenken“. Die göttliche Restaurierung des Menschen brauchte ein „Ja“ der Menschen. „Es muss jemand dahinterstehen und wollen, damit der Plan der Restaurierung Wirklichkeit wird, auch heute. Gott will den Menschen erneuern“, betonte Bischof Hanke und verwies auf die entscheidende Rolle Marias, die mit ihrem Ja-Wort den Weg für Gottes Menschwerdung freimachte.

Auch heute richte sich Gottes Einladung an jeden Einzelnen, sagte Hanke. Gott sehne sich nach Menschen, die mit ihm in Beziehung treten und sein Wort ins Leben umsetzten. Mit einem ermutigenden Bild schloss der Bischof seine Predigt: „Das kleine und armselige Jesuskind in der Krippe will uns Mut machen, die Armseligkeiten des eigenen Lebens anzuschauen.“ Gerade dorthin möchte er eingeladen werden. „Der Restaurator, der Heiland der Welt, streckt heute mir aus der Krippe seine Hände entgegen, denn er sehnt sich danach, dass ich ihm meine Schwächen, meine Baustellen anvertraue, damit sein Plan der Erneuerung Wirklichkeit wird.“

Impressionen der Christmette in der Instagram-Story

 

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