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25.02.2023

Bischof Hanke beim Walburgafest: „Häuser, die die Welt verändern“

Bischof Hanke

Bischof Gregor Maria Hanke bei seiner Predigt am Walburgafest. Foto: Norbert Staudt/pde

Gruft der heiligen Walburga

Die Gruft mit dem Grab der Heiligen ist bis heute ein Ort der Verehrung und des Gebets. Foto: Norbert Staudt/pde

Eichstätt. (pde) – Die Pfarreien und pastoralen Räume des Bistums Eichstätt brauchen Hauskirchen als Zellen des Gebetes und des geteilten Glaubens um lebendige Gemeinden zu sein. Diese Hauskirchen finden sich vor allem in den Familien - das sagte Bischof Gregor Maria Hanke in seiner Predigt beim Pontifikalgottesdienst zum Hochfest der Diözesanpatronin St. Walburga in der gleichnamigen Wallfahrts- und Abteikirche am Grab der Heiligen.

Walburga wurde im Jahr 710 in Wessex (Südengland) geboren und im christlichen Geist ihrer wohlhabenden Familie erzogen. Ihre beiden Brüder Willibald und Wunibald brachen schon früh auf und wurden wichtige Stützen des neu gegründeten Bistums Eichstätt. Der heilige Willibald als erster Bischof, der heilige Wunibald als Abt des Klosters Heidenheim. Walburga reiste den Brüdern um 750 nach und wurde 761 nach dem Tod Wunibalds dessen Nachfolgerin als Äbtissin des Doppelklosters Heidenheim. Sie starb am 25. Februar 779. Auch ihre Eltern Richard und Wuna werden als Heilige verehrt.

Wenn in früheren Jahrhunderten ganze Familien ein geistiges Leben geführt hätten, dann sei oft der Verdacht im Raum gestanden, dies würde aus Gründen der finanziellen Absicherung oder einem erhofften sozialen Aufstieg erfolgen. Das sei im Falle der Heiligen Walburga und ihrer Geschwister sicher nicht der Fall. Sie stammten aus einer wohlhabenden Familie. Die Hauskirche, die diese Familie bildete, sei schließlich zur Keimzelle einer größeren Hauskirche geworden, die sich im Kloster Heidenheim gebildet habe und zu einer wichtigen Stütze der Missionierung Frankens geworden sei.

Auch heute noch brauchen nach den Worten des Eichstätter Bischofs die Pfarreien und pastoralen Räume des Bistums Eichstätt Hauskirchen, die sich in den Familien bilden.

Die großen und offiziellen Kirchenstrukturen befinden sich nach den Worten des Eichstätter Bischofs in einem Umbruch und zum Teil in einer Krise. „Unsere Pfarreien und pastoralen Räume brauchen daher kleine Zellen des Gebetes und des geteilten Glaubens um lebendige Gemeinden zu sein“, so Bischof Hanke. „Lassen wir uns von der heiligen Walburga ermuntern, dort, wo wir leben, Hauskirchen zu errichten.“ Insbesondere die zahlreichen Frauen, die traditionell zum Hochfest der heiligen Walburga nach Eichstätt gekommen sind, rief Bischof Hanke auf, diese Hauskirchen aus Häusern, „die die Welt verändern“, aufzubauen. „Sie, liebe Schwestern und Brüder, vor allem Sie, liebe Frauen, Mütter, Großmütter und Tanten, die Sie heute zur heiligen Walburga gepilgert sind, können daheim bauen, Meisterinnen für Hauskirche werden.“

Zahlreiche Gläubige pilgern jedes Jahr am 25. Februar an ihre Grabstätte in der Benediktinerinnenabtei St. Walburg. Seit einiger Zeit sind die Verehrungspraktiken der heiligen Walburga in Eichstätt bayerisches Kulturerbe. Mit dem Landesverzeichnis will die bayerische Staatsregierung das reiche Erbe an immateriellen Ausdrucksformen im Freistaat sichtbar machen und die Bedeutung lebendiger Traditionen und Ausdrucksformen noch stärker in den öffentlichen Fokus rücken. Die Verehrung der Bistumspatronin ist bis heute an ihrem Grab im Kloster St. Walburg in Eichstätt lebendig. Hunderte Gläubige kamen zu den vier Eucharistiefeiern, der Andacht und der Vesper.

Fester Bestandteil der Verehrungspraktiken ist auch das Walburgisöl, eine klare Flüssigkeit, die sich von Oktober bis Februar am Grab der Heiligen sammelt und der in Verbindung mit Gebet eine heilende Wirkung zugeschrieben wird. Das ganze Jahr über können sich Pilgernde das Walburgisöl in kleinen Fläschchen zusammen mit einem Gebetszettel kostenlos an der Klosterpforte abholen oder per Post in die ganze Welt schicken lassen. Von den Wundertaten der heiligen Walburga erzählen auch die rund 600 Votivtafeln, die die Wände ihrer Gruft schmücken. Ob in Krankheit oder anderem Leid - „Walburga hat geholfen“ - ist oft darauf zu lesen. Die Darstellungen der Heiligen werden immer wieder durch neue Votivgaben ergänzt. Die Gruft mit dem Grab der Heiligen ist bis heute ein Ort der Verehrung und des Gebets.

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