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19.02.2008

Bildung im „Vierten Lebensalter“ - Katholische Altenarbeit des Bistums Eichstätt plant Aufbau eines Netzwerks von Seniorenbegleitern

Eichstätt. (pde) - In der Diözese Eichstätt soll ein Netz von ehrenamtlichen Seniorenbegleitern für Menschen im so genannten Vierten Lebensalter entstehen. Ihre Aufgabe wird es sein, pflege- und hilfebedürftigen Menschen Bildungsangebote zu machen. Michael Schmidpeter, Referent für Altenarbeit in der Diözese: „Auch Menschen im so genannten Vierten Lebensalter sind wissbegierig und haben das Recht, sich zu bilden. Sie verfügen bei allen körperlichen und geistigen Einschränkungen über Bedürfnisse, Kompetenzen und Entwicklungsmöglichkeiten.“ Häufig seien die alten Menschen aber wegen ihrer Immobilität am Besuch gängiger Bildungsveranstaltungen außer Haus gehindert. Pflegekräfte könnten sich angesichts des Kosten- und Zeitdrucks im Heim und der Belastungen zu Hause nicht auch noch um Bildung kümmern. Hier könnten Ehrenamtliche einspringen und die alten Menschen im Heim oder in der Wohnung aufsuchen und Unterstützung anbieten. Wie diese Unterstützung aussieht, hänge vom Einzelfall ab. Mancher Senior habe vielleicht Interesse, dass ihm jemand aus der Tageszeitung oder einem Buch vorliest. Andere möchten ein ganz bestimmtes Musikstück hören, über religiöse Fragen sprechen oder sich über eine Ausstellung informieren lassen. Man könne auch etwas in Gemeinschaft tun, etwa in einem Pflegeheim ein „Erzählcafe“ organisieren, bei dem die Bewohner über ihre Jugend, den Krieg, die Vertreibung, über Gott und die Welt sprechen können. „Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt”, betont Schmidpeter.   

Die Diözese Eichstätt beteiligt sich an einer Initiative des „Landesforums Katholische Seniorenarbeit Bayern“, die anlässlich einer gemeinsamen Fachtagung mit dem Landes-Caritasverband und der Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Erwachsenenbildung in Regensburg vorgestellt wurde. Mit Unterstützung der diözesanen Altenseelsorge sollen in einem ersten Schritt die Katholischen Kreisbildungswerke zusammen mit Sozialstationen und Pflegeheimen die regionale Schulung und Begleitung der Ehrenamtlichen übernehmen und die Pfarrgemeinden bei deren Einsatz vor Ort beraten. Ansprechpartner in den einzelnen Diözesen ist die jeweilige Fachstelle für Seniorenarbeit oder Altenpastoral im Ordinariat. Im zweiten Schritt sollen dann die Heime und die ambulanten Pflegedienste die geschulten Seniorenbegleiter an die alten Menschen vermitteln.

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