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23.10.2022

Zentrale Weltmissionssonntagsfeier in Ingolstadt

Messe im Liebfrauenmünster in Ingolstadt

Die Messe im Liebfrauenmünster in Ingolstadt feierten unter anderem (vordere Reihe, von links) Msgr. Wolfgang Huber, Präsident von missio München, der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke, Dominic Kimengich, Bischof der kenianischen Diözese Eldoret, und Frater James Kimani Kairu, Priester der Diözese Eldoret. Foto: Anika Taiber-Groh/pde

Bischof Kimengich entzündet die Kerze zum Weltmissionssonntag

Dominic Kimengich, Bischof der kenianischen Diözese Eldoret, entzündet die Kerze zum diesjährigen Weltmissionssonntag. Foto: Anika Taiber-Groh/pde

Beim anschließenden Empfang der Stadt Ingolstadt sorgte der St. Benedict’s Choir aus Nairobi für kenianische Klänge. Foto: Anika Taiber-Groh/pde

Eichstätt. (pde) – Gesang, gemeinsames Gebet und Austausch miteinander: Kenianische Gäste, missio München und das Bistum Eichstätt haben in Ingolstadt den Weltmissionssonntag als Höhepunkt des Monats der Weltmission gefeiert. Beim Pontifikalamt im Liebfrauenmünster sprach der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke die weltweiten Folgen des Klimawandels an. Armut und Verelendung, die aus dem Verlust der Lebensgrundlage durch klimatische Veränderungen resultierten sowie eine vage Hoffnung auf ein besseres Leben würden die Menschen zum Verlassen ihrer Heimat bewegen.  „Armutsbekämpfung ohne Einsatz für das Klima ist nicht mehr denkbar“, so Hanke.

Problematisch sei außerdem das Wohlstandsgefälle – sowohl zwischen dem globalen Norden und Süden als auch innerhalb der jeweiligen Gesellschaften. In Ländern Afrikas müsse das Evangelium unter ungerechten wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen gelebt werden, die in nicht unerheblichem Maße Folgen eines Wohlstands jener Gesellschaften seien, von denen einst die Missionsbewegung ausgegangen sei. „Müssen wir Christinnen und Christen in der sogenannten westlichen Welt uns nicht der Frage stellen, was unsere Redeweise von Schwestern und Brüdern im Herrn, von der weltkirchlichen Geschwisterlichkeit im Namen Jesu zu bedeuten hat angesichts dieses Ungleichgewichts? Stellt der Anspruch auf stetiges Wachstum nicht eine Maske dar, hinter der sich menschliche Gier verbergen kann, die Mensch und Umwelt schädigt, die Geschwisterlichkeit untereinander und mit der Schöpfung stört, ja verhindert?“ Hanke forderte eine neue Haltung des Miteinanders, eine Geschwisterlichkeit im Geist des Evangeliums. Maßstäbe des Gottesreiches müssten unser Handeln und unsere Verantwortung als Christinnen und Christen für die Gesellschaft prägen. Die Orientierung daran liefere keine fertige Lösung unserer Probleme im globalen Miteinander. „Lösen kann sie uns jedoch von alten Verhaltensmustern, die das Glück des Menschen einseitig im Materiellen verorten, in der Gier zu besitzen und zu Handlungsweisen führen, deren Folgen Menschen und ihre Lebensräume schädigen.“

Msgr. Wolfgang Huber, Präsident von missio München, hatte den Gottesdienst zuvor unter dem diesjährigen Motto des Monats der Weltmission eröffnet: „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben.“ Am Ende konnte er zudem das erste Mal den Pauline-Jaricot-Preis vergeben – an Winnie Mutevu. „Ich freue mich, ihn einer jungen und tatkräftigen Frau zu geben, die sich mit Mut und Ausdauer gegen eines der größten Übel einsetzt: den Menschenhandel“, sagte Huber. Mit dem Preis, der Pauline Jaricot als Ideengeberin der päpstlichen Missionswerke gewidmet ist, werden Frauen ausgezeichnet, die durch ihren herausragenden Einsatz Hoffnungsträgerinnen für andere sind.

Musikalisch gestaltete ein Projektchor des Bistums Eichstätt zusammen mit dem St. Benedict’s Choir Nairobi unter Leitung von Domkantorin Deborah Hödtke und Regionalkantor Christoph Hämmerl die Messe. Gemeinsam mit Bischof Gregor Maria Hanke und Msgr. Wolfgang Huber feierten Bischof Dominic Kimengich aus der kenianischen Diözese Eldoret sowie weitere Geistliche und Gäste, die aus Kenia angereist waren, den Gottesdienst. Letztere waren in den vergangenen Wochen im Bistum Eichstätt unterwegs gewesen, um mit den Menschen in Workshops, Vorträgen und Begegnungen ins Gespräch zu kommen.
Sie hatten dabei Projekte vorgestellt, die in Kenia gegen Probleme wie Menschenhandel, Armut und fehlende Bildung kämpfen. Kenia steht im Mittelpunkt der diesjährigen Aktion von missio München und Aachen – insbesondere die Hauptstadt Nairobi. Dorthin flüchten täglich viele Menschen aus dem Umland vor Perspektivlosigkeit, Gewalt und Dürre. Sie hoffen auf Arbeit und eine bessere Zukunft – die meisten aber landen in den riesigen Slums der Mega-City. Die Kollekte am Weltmissionssonntag ist für die päpstlichen Missionswerke missio München und Aachen bestimmt. Sie unterstützen Projekte vor Ort, die sich den Herausforderungen stellen und beispielsweise gegen Menschenhandel kämpfen, Netzwerke unter Geflüchteten knüpfen und dabei helfen, den Lebensunterhalt zu verdienen.

Beim anschließenden Empfang der Stadt Ingolstadt bedankte sich Bischof Kimengich für die Unterstützung aus Deutschland. Mit der Hilfe von missio München und vielen Spenderinnen und Spendern sei es möglich, Flüchtlingen in Kenia zu helfen. Kimengich gilt als „Mann des Friedens“ und setzt sich für die Versöhnung verfeindeter Stämme ein. Schwester Modesther Wanjiru Karuri, stellvertretende Leiterin der Caritas Nairobi, bedankte sich für die offenen Türen in Schulen, Pfarreien und Familien, auf die sie in ihrer Zeit in Deutschland gestoßen sei. Sie nehme alle Menschen als Teil einer großen Familie wahr. „Durch eure Unterstützung ist es möglich, das Leben von vielen zum Guten zu verändern. Dazu können alle etwas beitragen.“

Weitere Informationen, Videos und mehr zu Projekten in Kenia und dem Weltmissionssonntag im Bistum Eichstätt gibt es hier.

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