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20.04.2005

"Autowaschen am Sonntag ist grober Unfug" - KAB fordert die Bayerische Staatsregierung auf, den Beschluss über die Genehmigung zum Betrieb von Autowaschanlagen an Sonn- und Feiertagen umgehend zurückzunehmen.

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) der Diözese Eichstätt lehnt jede unnötige Sonn- und Feiertagsarbeit zum Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sowie zum Schutz des Sonntags als Atempause im Leben ab. Sie fordert die Bayerische Staatsregierung auf, den Beschluss über die Genehmigung zum Betrieb von Autowaschanlagen am Sonntag umgehend zurückzunehmen. Die KAB sieht den grundgesetzlich geschützten Wert des Sonntags gefährdet.

„Wir fordern die Bayerische Staatsregierung auf, umgehend ihren Beschluss zur Genehmigung des Betriebes von Autowaschanlagen an Sonntagen zurückzunehmen. Das ist ein grober Unfug, der den grundgesetzlich geschützten Wert des Sonntags als Tag der Ruhe und seelischen Erhebung gefährdet“, fordert der KAB Diözesanvorsitzende Karlheinz Heumann.

KAB Diözesanvorsitzende Jutta Spille ergänzt: „Eine Partei, die das C für christlich im Namen führt, kann den Wert des Sonntags nicht beliebig zur Disposition stellen. Wenn wir immer mehr völlig unnötige Arbeit am Sonntag erlauben, dann wird der Sonntag zum gewöhnlichen Werktag. Der arbeitsfreie Sonntag ist aber ein kultureller Wert von unschätzbarer Bedeutung. Er ist die notwendige Atempause im Leben. Er ist für uns Christen der zentrale Tag der Woche, der Tag des Herrn, an dem wir nicht nur die Heilige Messe feiern, sondern auch als Pfarrgemeinden oder in den Verbänden zur Orientierung, zur Feier oder religiösen Bildung zusammenkommen. Man könnte auch sagen, dass der Sonntag in unserer heutigen Zeit der Hektik, Konsumorientierung und Ökonomisierung aller Lebensbereiche der Tag des Menschseins ist. Der letzte geschützte Zeitbereich, der vielen Menschen insbesondere den Familien verblieben ist.“

Die KAB findet es besonders beschämend, dass gerade von einer christlichen Partei derartige Initiativen gestartet werden; versteht sich doch die CSU häufig als die oberste Wächterin der Werte. Heumann dazu: „Wäre dieser Vorschlag von der FDP oder Arbeitgebervertretern gekommen, hätte man die dahinter stehende Motivation ja noch verstehen können. Eine auf der christlichen Wertebasis und damit auch der christlichen Soziallehre handelnde Landesregierung hat aber die Pflicht, nicht nur Geschäftsinteressen einiger Lobbyisten zu vertreten, sondern den Werterahmen für alle Bürgerinnen und Bürger, vor allem auch für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu erhalten.“

 

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