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20.10.2013

„Aufbauen wo andere zerstören“: Bischof Hanke für einen selbstbewussten Umgang mit aggressiver Kirchenkritik

Eichstätt, 20.10.2013. (pde) – Aggressive Kirchenkritik und die Beschimpfung religiöser Bekenntnisse sollten nach Auffassung des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke ein Anlass sein, christliche Werte überzeugender in die Gesellschaft einzubringen. „Der Respekt vor Glaube und Religion muss durch Argumentation und Vorbild, durch Glaubwürdigkeit und bürgerschaftliches Engagement erstritten werden“. Aufgabe der Christen sei es „aufzubauen, wo andere nur selbstsüchtig zerstören“, sagte der Bischof beim Pontifikalamt zum Kirchweihfest im Eichstätter Dom.

Bei der Kritik an Religion und Glaube müsse man allerdings differenzieren, machte Bischof Hanke in seiner Predigt deutlich: Vielen Menschen gehe es mit ihrer Ablehnung des Glaubens darum, Fesseln von Konventionen, von Bevormundungen und Regularien abzuwerfen, die sich vor die Gottesbeziehung geschoben haben. Für viele bedeute das Schwinden des Glaubens auch einen Verlust an Wert und Wahrheit. Solche Kritik an Religion und Kirche fordere die Christen zur Selbstbesinnung heraus: „Wir sollten sie als Anfrage verstehen, ob wir wirklich beim Kern unseres Glaubens sind oder ob wir nicht selbst oberflächlich und unglaubwürdig geworden sind oder uns selbst aus den Auseinandersetzungen der modernen Welt zurückgezogen haben.“

In seiner Predigt verwies der Bischof zugleich auf einen Atheismus, der sich mit jener Form der Intoleranz und des Dogmatismus gegenüber Kirche und Religion betätige, die er der Kirche und ihrem Glauben zuschreibt. „Leichtfertige Formen des Unglaubens pflegen manchmal besonders laut und aggressiv daherzukommen. Sie argumentieren nicht, sondern wollen beleidigen“. Für Zoten und Lästereien verstecke man sich feige hinter Zitaten und berufe sich auf die Meinungsfreiheit oder die Freiheit der Kunst. „Werden dann nicht zusammen mit den Glaubenden auch die Kunst und ihr Bemühen beleidigt?“ Die Behörden und gewählten Volksvertreter seien im Rahmen der Gesetze zu echten Entscheidungen aufgefordert, die den Glauben und christliche Werte schützten, so der Bischof.

Für gläubige Christen sei die Kirchenkritik eine Herausforderung zu zeigen, was am Glauben wichtig ist: „Wir dürfen uns durchaus stolz bewusst sein, wie sehr die Orientierung an einem christlichen Menschenbild unsere Gesellschaft prägt, wie viel Engagement, wie viel Hilfsbereitschaft, wie große Rücksichtnahmen aus einem Glauben erwachsen, in dem sich der Einzelne nicht zum Maß aller Dinge erklärt“.

Die Predigt als Video

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