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25.02.2008

„Auf die heilende Kraft des Glaubens setzen“ - Große Resonanz beim Walburgitag in Eichstätt

Eichstätt, 25.02.2008. (pde) – Hunderte von Frauen aus der ganzen Diözese sind am Walburgitag nach Eichstätt ans Grab der Bistumsheiligen gepilgert. Sie versammelten sich zum Gebet und zum Gespräch, deckten sich im Kloster mit Walburgisöl ein, kauften Kerzen und Rosenkränze und besuchten im Pfarrheim St. Walburg eine Kunstausstellung. Höhepunkt war der Pontifikalgottesdienst, den Bischof Gregor Maria Hanke OSB in der Pfarr- und Abteikirche St. Walburg zelebrierte. Dabei wurde auch der Päpstliche Segen gespendet.

Auf die heilende Kraft des Glaubens zu setzen, dazu lud der Bischof von Eichstätt in seiner Festpredigt ein. Walburga, die in der Kunst oft mit einem Ölfläschchen in der Hand dargestellt wird, sei dazu Wegweiserin. „Wer glaubt, dem fließt Gottes Heilkraft zu.“ Im Kontrast zu dieser Botschaft stelle sich heute oft die Situation der Gesellschaft dar. „Heillosigkeit ist auf mannigfache Weise spürbar.“ Als Beispiele nannte der Bischof Kinder, die Tragödien durchleiden müssen, Jugendliche, besonders solche mit Migrationshintergrund, die gesellschaftlich stranden und eheliche Bindungen, die gelöst werden, wobei wenig über die Tragödien hinter den statistischen Werten erfahrbar sei. „Die Brüche in den Lebensläufen nehmen zu.“ Abseits der großen Verwundungen und Verletzungen mache jeder im Alltag „Erfahrungen der Heillosigkeit“.

Die Sehnsucht nach Heil und Heilung reduzierten viele Menschen jedoch auf die körperliche oder psychische Ebene. „Die Sorge um die eigene Gesundheit, das Verlangen nach Fitness und Sport nehmen dabei Züge einer Ersatzreligion an.“ Doch Heil und Heilung, für die Walburga mit dem Ölfläschchen stehe, dürfe man nicht primär auf körperliches oder psychisches Wohlergehen beziehen, so Bischof Hanke. Heil sei auch nicht das Ergebnis menschlicher Strategien und Selbstverwirklichung. Die heilige Walburga verweise darauf, dass die Heilkraft des Glaubens von Christus herkomme. „Wo Christus in einem Leben wirkt, wird er dem Menschen zum Heiland.“ Aus der Begegnung mit Christus werde der Mensch heil. Der von Gott Berührte werde selbst Quelle des Heils so wie Walburga, die auch heute noch die Menschen einlade: „Mache Dich auf den Weg des Heils, stelle dich in die Pilgergemeinschaft der Kirche.“

Nach dem Pontifikalgottesdienst strömten die Wallfahrerinnen in das Pfarrheim, wo der Frauenbund Kaffee und Kuchen anbot. „Der Walburgitag findet immer eine große Resonanz“, betonte die Diözesanreferentin des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) Melanie Reinbold. „Dabei soll auch das gesellige Miteinander nicht zu kurz kommen.“ Im Pfarrheim wurde die Ausstellung „Bilder der Seele“ gezeigt wurden. Das Besondere dabei: Alle Bilder sind mit Erde gemalt. „Ich sammle die Erde auf Baustellen, auf dem Acker oder Freunde bringen sie mir aus dem Urlaub mit“, erklärte die Künstlerin Christel Rewer aus Gnotzheim, die auch als Schriftführerin des KDFB-Diözesanverbandes tätig ist, den zahlreichen Besucherinnen. Die Erde wird zunächst getrocknet, dann mit Kleister oder Kunstharz gebunden und anschließend verarbeitet. Beim Walburgitag ist Christel Rewer vertreten, „weil mich christliche Themen stark bewegen“. Ihre Bilder tragen Titel wie „Engelführung“ oder „Der verlorene Sohn“. Auch im Klosterladen herrschte reger Betrieb. Die Schwestern boten Kerzen und Stickereien für das Osterfest an, man konnte Mess-Stipendien bestellen und Klosterlikör kaufen.

Die heilige Walburga wird weit über die Bistumsgrenzen verehrt. Hilfe bei schwerer Krankheit, bei Augenleiden, Säuglingskrankheiten und Schwangerschaftsproblemen werden ihr zugeschrieben. Bis heute wird jedes Jahr der Tag mit besonderer Spannung erwartet, an dem das Walburgisöl zu fließen beginnt. Dann rinnt aus der Gruft der Heiligen eine Flüssigkeit, die in kleine Ampullen abgefüllt wird. Die Fläschchen werden bis in die USA verschickt. Der 25. Februar 779 gilt als der Todestag der Heiligen. Für die Schüler der Grundschule St. Walburg war am Walburgitag übrigens schulfrei: Sie hatten stattdessen am Samstag zuvor Unterricht.

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