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28.07.2003

Auch der Herr Pfarrer braucht mal einen Tapetenwechsel - Urlaub zwischen Strand und Kuhstall - wie Geistliche aus der Diözese Eichstätt die schönsten Wochen des Jahres verbringen

Eichstätt. (pde) - Wenn das Thermometer über 30 Grad klettert, dann freut sich jeder auf den Urlaub. Auch Geistlichen geht es da nicht anders. Die meisten von ihnen haben sich für die „schönsten Wochen des Jahres“ etwas Besonderes vorgenommen. Der eine lernt Zaubertricks, der andere hilft in der Gastwirtschaft aus, der nächste entspannt sich im Appartment am Meer. Denn eines ist klar: Ein Tapetenwechsel tut auch dem Herrn Pfarrer gut.

Zwischen Strand und Kuhstall verbringt Pfarrer Alois Spies aus Schernfeld seinen Urlaub. „Ich möchte einfach mal ausspannen“, sagt der Pfarrer von St. Georg und hat deswegen eine Flugreise nach Teneriffa gebucht. Anschließend hilft er seinem Bruder in der Landwirtschaft - nach dem Motto „Ora et Labora“: „Da setze ich mich auf den Mähdrescher und gehe auch mal in den Kuhstall.“ Außerdem stehen Fahrradtouren mit seinem Hund „Lucky“ auf dem Programm: Die Länge der Strecke hängt allerdings von der Tagesform des englischen Jagdhundes ab.

Auch Pfarrer Johannes Trollmann aus Buxheim greift der Verwandtschaft unter die Arme: Seine Geschwister betreiben in Wemding die Gastwirtschaft „Zur Wallfahrt“, Trollmann wird im Urlaub hinter dem Tresen stehen und Bier zapfen: „Das ist mal ganz was anderes.“ Auch Mittagessen austeilen und Bedienen gehört zu seinem Ferienjob. Als Kontrastprogramm wird sich Trollmann zum Wandern ins Wendelsteingebirge zurückziehen. „In der Früh ist die Stimmung am Schönsten.“ So macht es auch Josef Albrecht von der Pfarrei Heilig Kreuz in Neumarkt. Er besteigt in diesem Jahr einige Gipfel im Zillertal: „Ich bin schon immer gern gewandert, ich mag die schöne Landschaft und die gute Luft.“

Leo Pröll, Stadtpfarrer von St. Moritz in Ingolstadt, liebt es ebenfalls sportlich. Nicht nur im Urlaub dreht der 70-jährige täglich mit dem Fahrrad eine Runde um den Baggersee. Zusätzlich wird er in diesem Jahr im Altmühltal rund um Dietfurt wandern - „um die Heimat besser kennenzulernen“, wie er selbst sagt. Pröll stammt aus Töging, seine Schwester wird ihn auf seinen Touren begleiten. Im Rucksack hat der Geistliche immer ein besinnliches Buch, beispielsweise Meditationen zum täglichen Leben. Gleichzeitig nutzt der Pfarrer die freie Zeit, um seine Kenntnisse in der Zauberei zu perfektionieren. Schon jetzt verblüfft er seine Schüler im Religionsunterricht mit Kunststücken. Die Tricks verät ihm ein professioneller Zauberer, geübt wird im Urlaub.

Mit seinen drei Brüdern macht sich Pfarrer Wolfgang Jäger aus Deining auf den Weg. „Ich werde zum ersten Mal Europa verlassen.“ Die drei unverheirateten Männer steigen ins Flugzeug nach Amerika. Und wen besuchen sie dort? Richtig, ihren vierten Bruder. „Dem werden wir bei der Arbeit zuschauen.“ Denn der vierte im Bunde arbeitet für einen großen Eletronikkonzern in Chicago. „Das wird eine reizvolle Sache.“ Übrigens sind die Brüder ein bewährtes Reiseteam: In den Jahren zuvor waren sie schon gemeinsam in Neapel, Dublin und Madrid.

Franjo Skok, der aus der Erzdiözese Sarajevo stammt und zur Zeit die Pfarrgemeinden in Hitzhofen und Hofstetten betreut, zieht es in seine Heimat nach Kroatien: „Auf der Insel Krk habe ich ein kleines Appartement. Ich werde viel Schwimmen gehen und mit dem Boot aufs Meer rausfahren.“ Wichtig ist ihm dabei, Distanz zum Alltag zu bekommen. Skok steht im Urlaub zwischen 5 Uhr und 5.30 Uhr auf und geht schon zeitig an den Strand. Abend gibt es gegrilltes Lammfleisch oder Fisch und Weißwein. „Im Urlaub lebe ich einen anderen Rhythmus, das genieße ich.“ Seine Ferienlektüre ist bunt gemischt: „Ich lese alle, von Krimis bis zum Ratzinger.“

Mit zwei Tagen Anreise rechnet Pfarrer Paul Schmidt aus Dollnstein: Er fährt mit dem Auto in die Ukraine. „Ich denke, das wird strapaziös.“ Dort wird er gemeinsam mit Studenten vom Collegium Orientale an einem Sommerkurs teilnehmen. „Ich habe keine offizielle Funktion, ich bin einfach nur da.“ Wie leben die Menschen dort? Wie läuft der kirchliche Alltag ab? Diese Fragen möchte Schmidt in seinem Urlaub beantworten.

Mit leichtem Gepäck macht sich Dompfarrer Franz Mattes aus Eichstätt auf. „Arbeit nehme ich mir keine mit, ich möchte wirklich nur ausspannen.“ Er besucht seine Geschwister in Köln, Deggendorf und Hepberg. Bei jeder Station bleibt er ein paar Tage. „Ich vernachlässige meine Geschwister das ganze Jahr über“, gesteht Mattes. „Jetzt haben wir Zeit, um zusammen Ausflüge zu machen. Da freue ich mich schon sehr darauf.“

 

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