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19.03.2020

Auch Caritas im Krisenmodus – Einrichtungen sind unterschiedlich betroffen

Eichstätt. (pde) – Die Coronakrise wirkt sich auch stark auf die Caritasarbeit im Bistum Eichstätt aus. Stationäre Einrichtungen sind davon ebenso betroffen wie Beratungsdienste, Gruppenangebote oder die Kleiderkammern. 

Seniorenheime

Für die 20 Caritas-Seniorenheime im Bistum Eichstätt gilt bereits seit Freitag letzter Woche ein Besuchsverbot. Dies war nötig, um die besonders gefährdete Gruppe der alten Menschen zu schützen, aber auch das für sie tätige Personal. Die Angehörigen der Bewohnerinnen und Bewohner haben mit großem Verständnis auf diese harte Maßnahme reagiert. In begründeten Ausnahmefällen ist das Betreten der Einrichtungen möglich, etwa um von sterbenden Bewohnern Abschied zu nehmen. In den Seniorenheimen kann aufgrund des Besuchsverbots auch der Offene Mittagstisch nicht mehr angeboten werden, zu dem täglich externe Gäste kamen.

Tagespflege

Die Tagespflegestätten in Trägerschaft der Caritas-Sozialstationen melden einen Besucherrückgang. Manche Tagespflegen, wie auch die des Caritas-Seniorenheims Herrieden, haben daher bereits geschlossen. Betreuungswillige Gäste können sich an die bislang noch offenen Einrichtungen wenden.

Ambulante Pflege

In der ambulanten Pflege werden die Patienten wie gewohnt zu Hause aufgesucht, auch wenn die Personaldecke teilweise sehr dünn ist. Der gesamte Pflegebereich wird in den nächsten Tagen über die Landratsämter/Stadtverwaltungen durch das Technische Hilfswerk mit Hygieneartikeln wie Mundschutz und Desinfektionsmitteln versorgt. 

Schließungen: Kleiderkammern, Gebrauchtwarenmarkt, Begegnungsstätte

Die Kleiderkammern der Caritas-Kreisstellen in Eichstätt, Herrieden, Ingolstadt, Neumarkt, Nürnberg-Süd und Weißenburg haben geschlossen, ebenso der Caritas-Markt im Gewerbegebiet Gaimersheim. Auch die Villa Johannes in Ingolstadt, die eine wertvolle Kontakt- und Begegnungsstätte für suchtkranke Menschen ist, kann nicht mehr besucht werden. Die ökumenische Bahnhofsmission Ingolstadt hat ihre Arbeit ebenfalls eingestellt. Die Besucher der Tagesstätte Lichtblick und des Zuverdienstprojektes für psychisch kranke Menschen in Eichstätt bleiben inzwischen ebenfalls zu Hause. Sie werden ab sofort von den Mitarbeitenden intensiv telefonisch begleitet. Die Schulen, Tagesstätten und Kindertageseinrichtungen im Kinderdorf Marienstein und im Caritas-Zentrum St. Vinzenz Ingolstadt fallen unter das bayerische Schul- und Betreuungsverbot. Dort ist ein Notbetrieb für die Kinderbetreuung eingerichtet.

Essen auf Rädern

Für den Mittagsdienst „Essen auf Rädern“ gilt ein verschärfter Hygieneschutz. Deshalb kann das Mittagessen auch weiterhin ausgeliefert werden. Die Fahrer sind angehalten, einen persönlichen Kontakt mit den meist älteren Essensbeziehern zu vermeiden. Das Seniorencafé und der Mittagstisch der Caritas-Kreisstelle Weißenburg sind eingestellt.

Erziehungsberatung – möglichst telefonisch

Die Arbeit in den fünf Caritas-Erziehungsberatungsstellen bleibt aufrechterhalten. Ab spätestens Montag, 23. März, erfolgen die Beratungen nur noch telefonisch. In Krisenfällen ist jedoch auch eine persönliche Beratung möglich. Ferner kann die Onlineberatung des Deutschen Caritasverbandes genutzt werden. Alle Kindergruppen in der Erziehungsberatung sind abgesagt.

Beratungsdienste der Kreisstellen

Die Fachdienste der Caritas-Kreisstellen, etwa die Suchtambulanz Ingolstadt, die sozialpsychiatrischen Dienste oder die Schuldnerberatung, haben grundsätzlich auf Telefonberatung umgestellt. Die ersten Erfahrungen sind durchweg positiv. In dringenden Fällen können auch andere Möglichkeiten des Kontaktes gesucht werden.

Altkleidersammlung und Veranstaltungen abgesagt

Die für Samstag, 28. März, geplante Kleidersammlung in Eichstätt und vielen Orten der Umgebung findet wegen der Coronakrise nicht statt. Die Pfarreien sind darüber informiert worden. Die Zentrale der Caritas in Eichstätt hat seit Wochenbeginn auch sämtliche Veranstaltungen, Konferenzen und Fortbildungen bistumsweit abgesagt. Für alle 23 stationären Einrichtungen liegen Notfallpläne vor, nach denen gegenwärtig vor Ort verfahren wird. Ein von der Verbandsleitung eingerichteter Krisenstab trifft sich täglich, um die aktuelle Lage in den Einrichtungen zu bewerten und nötige Maßnahmen zu besprechen und in die Wege zu leiten.

Beistand und Schutz

„Die Caritas will und muss hilfebedürftigen Menschen auch während der Pandemie nahe sein und sie möglichst umfassend versorgen und begleiten“, sagt Caritasdirektor Alfred Frank. Dabei gelte es, den größtmöglichen Schutz der anvertrauten Personen ebenso zu gewährleisten wie den der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die überwiegend in „systemrelevanten“ Einrichtungen tätig seien. Frank fordert, die Politik müsse neben der Wirtschaft auch das gesamte Sozialsystem unter den angekündigten Rettungsschirm nehmen. Nur dann kann aus seiner Sicht die soziale Infrastruktur auch für die Zukunft erhalten werden.

 

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