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03.05.2002

50. Todestag von Dompropst Georg Wohlmuth - Gedenkgottesdienst am Sonntag in der Kapuzinerkirche

Eichstätt. (pde) ? Vor 50 Jahren, am 5. Mai 1952 starb in Eichstätt Dr. Georg Wohlmuth. Als Hochschullehrer, Dompropst und Landtagsabgeordneter prägte er das kirchliche und politische Leben. Die Stadt Eichstätt ernannte ihn 1930 zum Ehrenbürger, die Wohlmuthgasse erinnert an ihn. An seinem Todestag an diesem Sonntag wird um 10 Uhr in der Eichstätter Kapuzinerkirche ein Gottesdienst zu seinem Gedenken gefeiert. Zelebrant ist Generalvikar Dompropst Johann Limbacher. Pfarrer Georg Wohlmuth, Nassenfels, ein Verwandter des Verstorbenen, ist einer der Konzelebranten.

Georg Wohlmuth wurde 1865 in Schloßberg bei Heideck geboren. Die meiste Zeit seines Lebens und Wirkens verbrachte er in Eichstätt: Hier verlebte er seine Studienjahre am Gymnasium und an der Hochschule. Hier wurde er 1890 zum Priester geweiht. Hierher kehrte er nach mehreren Jahren als Kaplan und einem weiterführenden Studium in Rom zurück und wirkte dann als Professor der Philosophie an der Bischöflichen Hochschule vom Jahre 1895 an. 1913 wurde er Mitglied des Domkapitels, im Jahr 1924 Dompropst und Apostolischen Protonotar.

Mehr als zwei Jahrzehnte lang wirkte Georg Wohlmuth im politischen Leben: Ab 1912 vertrat er den Stimmkreis Eichstätt-Hilpoltstein als Abgeordneter im Bayerischen Landtag. Als Kultusreferent des Landtags war er am Zustandekommen des Bayerischen Konkordats maßgeblich beteiligt. 1924 wurde er Fraktionsvorsitzender der Bayerischen Volkspartei.

Entschieden wandte sich Wohlmuth bereits in den 20-er Jahren gegen die Ideologie des Nationalsozialismus. Nach der Machtergreifung Hitlers wurde in Eichstätt seine Wohnung durchsucht und Wohlmuth selbst für einige Tage im Landgerichtsgefängnis inhaftiert.

Bei seinem Ausscheiden 1933 aus dem Landtag würdigte die damalige Lokalpresse, die ?Eichstätter Volkszeitung/Eichstätter Kurier? die großen Errungenschaften, die unter seinem maßgebenden Einfluss zustande kamen: Der Wiederaufbau der Lehrerbildungsanstalt in schwerster Zeit, die Errichtung der Landespolizeivorschule in Eichstätt, die großen Unternehmungen der Juraerschließung, der Altmühlkorrektion und der neuen Spitalbrücke, der Bahnbau bzw. Bahnumbau Kinding ? Beilngries bzw. Eichstätt/Bahnhof ? Kinding und die Autoumgehungsstraße.

Zu seinem 40. Priesterjubiläum im März 1930 widmete die Eichstätter Volkszeitung/Eichstätter Kurier Georg Wohlmuth die Titelseite der Ausgabe. Sie würdigt den Jubelpriester als einen, ?der in der Arena des politischen Kampfes in vorderster Linie steht und geradezu der Rufer im Streite geworden ist?. Zugleich habe sich der Priester Georg Wohlmuth ein Denkmal in den dankbaren Herzen derer gesetzt, denen er in seiner steten Hilfsbereitschaft in Not und Sorge durch Rat und Tat geholfen hat.

Bei allem politischen und gesellschaftlichen Einsatz blieb Wohlmuth stets auch Seelsorger. Dies hob auch Eichstätts Bischof und späterer Kardinal Dr. Joseph Schröffer bei der Leichenrede am 8. Mai 1952 in Eichstätt hervor: Als ?ein Mann, der mitten im politischen Geschehen stand, als langjähriger Fraktionsführer der größten Partei unseres Landes, als ungekrönter König von Bayern, wie der Volksmund es auszudrücken pflegte, auch angefeindet und dem Widerstreit der Meinungen ausgesetzt?, sei er stets ?von echt kirchlicher Gesinnung, Christus und seiner Kirche treu ergeben? gewesen.

 

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