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12.05.2014

50 Jahre Caritas-Wohnheime und Werkstätten in Ingolstadt

Das Caritas-Wohnheim in der Hugo-Wolf-Straße in den Anfangsjahren. Foto: Caritas-Wohnheime und Werkstätten

Das Caritas-Wohnheim in der Hugo-Wolf-Straße in den Anfangsjahren. Foto: Caritas-Wohnheime und Werkstätten

Eichstätt/Ingolstadt. (pde) –Ein halbes Jahrhundert Gefährdetenhilfe: Das feiern die Caritas-Wohnheime und Werkstätten Ingolstadt in diesem Jahr mit einem Tag der offenen Tür am Freitag, 16. Mai. Ab 12 Uhr präsentieren Mitarbeiter der Werkstätten und des Sozialpädagogischen Dienstes ihre Arbeit an zahlreichen Ständen im Haus St. Alfons in der Telemannstraße 8 in Ingolstadt.

Einen weiteren Einblick in die Einrichtung geben Exkursionen zum Wohnheim und den Werkstätten in der Hugo-Wolf-Straße und zu den Beschäftigungsbetrieben einschließlich des Caritas-Markts mit Sperrmüllsammelstelle und Wertstoffhof in Gaimersheim. Um 18 Uhr findet im Garten des Hauses St. Alfons ein Konzert mit der Musikband cultural.disaster statt.

Vor 50 Jahren startete die Gefährdetenhilfe in Ingolstadt, als am 4. Mai 1964 ein Wohnheim für alleinstehende heimatlose Ausländer eröffnet wurde. Der Hintergrund: Im zweiten Weltkrieg waren vom Deutschen Reich Menschen aus den eroberten osteuropäischen Gebieten angeworben oder auch verschleppt worden. Nach dem Krieg konnten sie nicht zurück, weil sie in ihren Herkunftsländern als Verräter eingestuft wurden und schwere Strafen bis hin zum Tod fürchten mussten. Einige kamen nicht mehr mit ihrem Leben zurecht – hauptsächlich aufgrund von psychischen Erkrankungen und Alkoholproblemen. Diese heimatlosen Ausländer lebten vorerst in Lagern. In Ingolstadt kümmerte sich Caritas-Betreuer Walter Lukas um sie. Mit Unterstützung der Vereinten Nationen errichtete man schließlich Heime, zu denen auch das Wohnheim für alleinstehende heimatlose Ausländer gehörte. Lukas wurde der erste Heimleiter, Träger der Diözesan-Caritasverband.

Bereits 1965 nahm die Einrichtung auch nicht sesshafte und aus der Haft entlassene Menschen auf. Der Name der Einrichtung wurde 1969 in Eingliederungsheim geändert. 1975 entstanden mit der Schreinerei, der Malerei und der Schlosserei die ersten Werkstätten, 1980 kam die Kfz-Werkstatt hinzu. 1985 begannen erste  Qualifizierungs- und Beschäftigungsinitiativen in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt.

Seit Mitte der Siebzigerjahre erhalten Menschen mit unterschiedlichsten sozialen Problemen neben stationärer auch teilstationäre Hilfe zur Selbsthilfe tagsüber in Beschäftigungsbetrieben. Mit der weiterentwickelten sozialen Zielrichtung änderte sich 1988 noch einmal der Einrichtungsname in die heutigen Caritas-Wohnheime und Werkstätten. Michael Rinnagl, der seit 2005 die Einrichtung leitet, sagt: „Der Klient ist nicht mehr der klassische Obdachlose, doch er hat grundsätzlich dieselben Problemlagen wie früher.“ Er sei vorübergehend oder längerfristig nicht in der Lage, ein eigenständiges Leben zu führen und aufgrund von Wohnungslosigkeit, Strafentlassung, Suchterkrankung, psychischer Erkrankung oder Langzeitarbeitslosigkeit auf Hilfe angewiesen. Der Fokus liege heute auf tagesstrukturierenden Beschäftigungs- und Arbeitstherapieangeboten, „damit die Menschen Wertschätzung, Zugehörigkeit, Sicherheit und Selbstbestimmung erfahren“.

1995 übernahm die Einrichtung den Dienst „Essen auf Rädern“. 2005 erhielten zudem erstmals zwölf benachteiligte Jugendliche öffentlich geförderte Ausbildungsplätze in den Beschäftigungsbetrieben und sechs Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und Suchterkrankungen vom Bezirk Oberbayern finanzierte Zuverdienstarbeitsplätze. In den Jahren 2006 bis 2008 wurden eine Recyclingwerkstatt, ein Kleider- sowie Büchermarkt und eine Fahrrad- und Kreativwerkstatt ins Leben gerufen.

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