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06.10.2011

40 Freiwilligendienstleistende bei der Caritas im Bistum engagiert

Genau 40 Freiwilligendienstleistende sind in verschiedenen sozialen Einsatzfeldern der Diözese Eichstätt mittlerweile beschäftigt.

Eichstätt. (pde) - Genau 40 Freiwilligendienstleistende sind in verschiedenen sozialen Einsatzfeldern der Diözese Eichstätt mittlerweile beschäftigt. 32 tun dies nach Mitteilung des Diözesan-Caritasverbandes im Bundesfreiwilligendienst (BFD), der im Juli begonnen hat. Acht junge Menschen engagieren sich im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) in verschiedenen Einrichtungen des Caritasverbandes und des Klosters Plankstetten. Drei weitere BFDler sind bei der Caritas bereits unter Vertrag, um in den kommenden Monaten diesen Dienst zu starten. Caritasdirektor Rainer Brummer zeigt sich insbesondere mit dem bisherigen Interesse an Stellen im BFD zufrieden: „Hier sind es etwa doppelt so viele Engagierte, wie wir bis zu diesem Zeitpunkt erwartet hatten. Und insgesamt haben wir bereits ungefähr die Hälfte der Zivildienstleistenden ersetzt, die vorher in einem Jahr in sozialen Bereichen der Diözese tätig waren. Wenn man bedenkt, dass nun freiwillig geleistet wird, was vorher ein Pflichtdienst war, können wir uns wirklich freuen.“

Nach Angaben von Jakob Streller, Ansprechpartner für Freiwilligendienste bei der Eichstätter Caritas, sind die meisten Freiwilligen im Caritas-Zentrum St. Vinzenz in Ingolstadt für Menschen mit Behinderung engagiert: neun im BFD, drei im FSJ. Fünf leisten ihren BFD im Caritas-Kinderdorf Marienstein, sieben in insgesamt drei Caritas-Sozialstationen, drei in den Caritas-Kreisstellen Ingolstadt und Eichstätt sowie ebenfalls drei in drei verschiedenen Caritas-Altenheimen. „So schön das Gesamtergebnis ist, so schade ist es, dass es in den Altenheimen nicht mehr sind“, bedauert Streller. „Dabei stellen diese über 70 Stellen zur Verfügung. Doch offenbar gibt es leider eine Hemmschwelle, mit alten Menschen zu arbeiten.“ Einer der wenigen, die sich in einem Altenheim engagieren, ist Michael Schröter (48) in Weißenburg. „Da die Gesellschaft für einen Gutes tut, sollte man ihr auch etwas selbst zurückgeben, wenn man die Zeit dafür hat“, meint Schröter, der seinen BFD in Teilzeit neben einer hauptberuflichen Arbeit als Selbständiger leistet. Die Arbeit mit alten Menschen empfindet er nicht zuletzt als interessant, weil diese über „einen Fundus an Lebenserfahrungen verfügen“. Heimleiter Josef Zimmermann ist froh darüber, dass er zusätzliche Dienste tut, für welche die hauptberuflichen Fachkräfte wenig Zeit hätten: zum Beispiel einfach mal eine halbe Stunde mit den Heimbewohnern plaudern, kleinere Reparaturen übernehmen, in der Küche helfen und Fahrdienste leisten.

Herausforderung, mit Kindern mit Behinderung zu arbeiten

Dass im Caritas-Zentrum St. Vinzenz mit Abstand die meisten Freiwilligendienstleistenden tätig sind, führt deren stellvertretender Leiter Gerhard Doleschal zum einen auf den Ruf dieser Einrichtung zurück und darauf, dass Ingolstadt eine Großstadt ist. „Zum anderen arbeiten viele gerne mit Kindern zusammen und sehen es auch als Herausforderung, mit Kindern mit Behinderung zu arbeiten.“ Die meisten Freiwilligen sind Doleschal zufolge in der Schule und Tagesstätte der Einrichtung unterstützend in Förderung, Pflege und Betreuung tätig. „Das Spektrum reicht vom Wickeln über Hilfestellung bei der Nahrungsaufnahme bis zur Unterstützung beim Lesen, Schreiben und Rechnen.“ Die 19-jährige Berit Telaar, die seit 1. September ihr FSJ in St. Vinzenz leistet, fühlt sich „wohl im Team“ und ist froh, nach der Schule erst einmal etwas zu tun, „was sinnvoll ist und auch einen anderen Rahmen hat“.

So sehr sich die Caritas über jeden Freiwilligendienstleistenden freut, so sehr wünscht sie sich, dass jeder Engagierte sich zuvor genau überlegt, welchen Dienst er leisten will. Zwei Personen haben Streller zufolge ihren Dienst wieder aufgehört, eine davon im Bereich Behindertenhilfe, weil sie ihrer Aufgabe psychisch nicht gewachsen war. Manche Caritaseinrichtungen bieten Interessierten daher zunächst einige Probetage an: Dadurch sollen sowohl der Freiwillige als auch die Einrichtung „ein Gefühl bekommen, ob es das Richtige ist“. Es sei auch schon vorgekommen, dass Bewerber abgewiesen wurden, weil der Dienst für sie nicht passte.

Großteil zwischen 16 und 27 Jahren alt

Etwa zwei Drittel der Freiwilligendienstleistenden sind laut der Caritasstatistik in diesem Bereich Männer. „Möglicherweise ist das eine Nachwirkung des Zivildienstes, den bekanntlich nur Männer geleistet haben“, so Streller. Der Großteil ist zwischen 16 und 27 Jahren alt. „Im FSJ und FÖJ dürfen die Bewerber ohnehin nicht älter sein, aber auch im BFD ist das bisher so.“ Viele junge Freiwillige suchen nach Erfahrung Strellers aus Gesprächen mit ihnen vor allem Berufsorientierung oder eine Möglichkeit, die Zeit bis zum Start eines Studiums zu überbrücken. Ältere Menschen suchen eine Chance, wieder beruflich einsteigen zu können oder sie wollen auch einfach etwas Gutes tun. „Und manche sehen darin auch eine Möglichkeit, dass ihnen zu Hause nicht die Decke auf den Kopf fällt“, nennt Jakob Streller verschiedenste Gründe, sich zu engagieren. Ältere Menschen seien zudem oft daran interessiert, neben sozialen Aufgaben auch andere Tätigkeiten zu übernehmen: zum Beispiel Gartenarbeiten, Unterstützungen des Hausmeisters und handwerkliche Tätigkeiten. Doch es gibt auch jüngere, die dies tun, etwa der 18-jährige Martin Hauk. Er hat gerade sein G-8-Abitur abgelegt, weiß noch nicht genau, was er studieren möchte, wollte zuerst einmal die Arbeitswelt etwas kennenlernen und etwas Handwerkliches machen. Im Radio erfuhr er, dass Bundesfreiwilligendienstleistende gesucht werden. Im Internet wurde er dann auf eine Stelle im Garten- und Landschaftsbau der Caritas-Wohnheime und Werkstätten aufmerksam, wo er Anfang Oktober begonnen hat. „Wie er finden unsere Stellen die meisten über die Medien, nur wenige durch Mundpropaganda“, erfährt Jakob Streller.

Rund 80 Prozent der Freiwilligen haben bei der Caritas Verträge für ein Jahr, zwei für 18 Monate und einige auch für eine kürzere Zeit als ein Jahr. Neben der Chance, etwas Sinnvolles zu tun, sowie einem Taschengeld von 195 Euro, Unterkunft und Verpflegung oder Kostenerstattungen sowie der Übernahme der Sozialversicherung durch die Einsatzstelle können Streller zufolge auch Seminare eine Motivation sein, einen Freiwilligendienst zu leisten. „In Kürze beginnen erste Seminarwochen in Geretsried über Persönlichkeitsbildung“, informiert der Ansprechpartner für Freiwilligendienste bei der Caritas.  Dieser steht für Auskünfte gerne zur Verfügung: Tel. (08421) 50-975, E-Mail: jakob.streller(at)caritas-eichstaett(dot)de. Interessierte können sich auch direkt an unter „www.caritas-eichstaett.de/freiwillige“ genannte Einrichtungen wenden.

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