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02.06.2020

100 Jahre DJK-Sportverband – Jubiläumsfeierlichkeiten sind ausgefallen

Von links: Vizepräsident Gerhard Bayerlein (Obererlbach/Haundorf), Vizepräsidentin Silvia Heu-berger (Schwabach) und Präsident Bernhard Martini (Ingolstadt) des DJK Diözesanverbandes Eichstätt feiern das 100jährige Gründungsjubiläum des DJK Sportverbandes im kleinen Rahmen. (Foto: Elfriede Regnet, DJK Diözesanverband Eichstätt)

Eichstätt. – Seit 100 Jahren gibt es den Katholischen Sport-Verband „Deutsche Jugendkraft – DJK“. Die für Mai 2020 geplante Jubiläumsveranstaltung wurde abgesagt. Noch hoffen die Verantwortlichen darauf, wenigstens den zweiten Teil der Feierlichkeiten, die bundesweite Sportlerwallfahrt nach Bamberg am 3. und 4. Oktober durchführen zu können.

Bereits zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts bildeten sich in der katholischen Jugendbewegung in Europa Gruppen, die gemeinsam Sport machten, spielten und wanderten. Der Sportverband auf Bundesebene „Deutsche Jugendkraft – Reichsverband für Leibesübungen in katholischen Vereinen“ wurde im Jahr 1920 in Würzburg gegründet. Erster Vorsitzender war Generalpräses Carl Mosterts. Heute zählt der Verband knapp 500.000 Mitglieder.

Die bei der Gründung vor 100 Jahre vom ersten Vorsitzenden geprägte Leitlinie „Sport um der Menschen willen“ steht noch heute im Mittelpunkt des DJK-Sportverbandes. Nachdem die DJK-Sportbewegung aus der katholischen Jünglingsvereinigung und den Burschenvereinen erwuchs, bestand der Sportverband damals nur aus männlichen Mitgliedern. Der organisierte Sportbetrieb lief konfessionsgebunden ab. Wettkämpfe wurden nur innerhalb der DJK und ihren katholischen Anschlussorganisationen ausgetragen. In dieser Zeit entstanden auch Sportgemeinschaften aus den CVJM-Verbünden der evangelischen Kirche, das „Eichenkreuz“ und schon 1903 „Makkabi“, eine jüdische Sportvereinigung.

Nach wie versteht sich die DJK als ein Verband mit einer ganz besonderen Aufgabenstellung. Die katholische Ausrichtung und die Botschaft Jesu mit ihren Wertvorstellungen und Maßstäben bilden dabei die Grundlage. Auf diesem Fundament leisten Bewegung, Spiel und Sport einen ganz entscheidenden Beitrag zur Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit. Dazu gehören nicht nur das körperliche Training zur Gesunderhaltung und Leistungssteigerung - sondern auch die sozialen Kontakte und der Fair-Play-Gedanke.

Der DJK-Sportverband ist auf Bundes-, Landes- und Diözesanebene organisiert. Dem DJK-Diözesanverband Eichstätt, der erst im November 1965 aus der „Kreisgemeinschaft Bam-berg/Eichstätt“ heraus neu gebildet wurde, gehören derzeit 52 DJK-Vereine mit insgesamt 30.874 Mitgliedern an. Der Gründung waren in den Jahren 1959 bis 1965 viele Vorgespräche treuer DJK´ler wie Gustl Drescher (Nürnberg-Eibach), Max Burggraf (Ingolstadt) und Ludwig Dörr (Pleinfeld) vorausgegangen. Sie drängten auf die Wiedergründung eines eigenen Verbandes, was in der Gründungsversammlung im Jugendhaus Pfünz mit dem „DJK Diözesanverband Eichstätt“ umgesetzt werden konnte.

 

Die ältesten Vereine des Diözesanverbandes sind die DJK Abenberg und die DJK Eichstätt, die beide gleichfalls 2020 ihr 100-jähriges Vereinsjubiläum feiern können. Schon 1921 wurden die DJK Neumarkt und Dollnstein gegründet. Im Jahr 1922 kam die DJK Schwabach hinzu, 1923 dann die DJK Nürnberg-Eibach.

Im Mittelpunkt der sportlichen Aktivitäten der DJK-Vereine standen in den Jahren bis 1933 vor allem Turnübungen, Leichtathletik und Waldläufe. Sportliche Events bildeten die Bezirks-Turn- und Sportfeste.

Für die religiös orientierten Sportvereine und Sportverbände gingen in den Jahren 1933/1934 die noch jungen sportlichen Aktivitäten zunächst einmal zu Ende. Die Nationalsozialisten übernahmen die Herrschaft in Deutschland. Die Reichsregierung versuchte zuerst mit Anordnungen und Regelungen die DJK-Vereine und den DJK-Sportverband unterzuordnen. Als dies nicht gelang, wurden 1934 die ersten Verbote auf örtlicher und regionaler Ebene ausgesprochen. Die Sport- und Turngeräte wurden beschlagnahmt und den Einrichtungen der NSDAP übereignet. Am 23. Juli 1935 wurde der DJK-Sportverband mit damals 254.000 Mitgliedern zwangsweise aufgelöst. Der Bundes-Vorsitzende Adalbert Probst wird auf der Fahrt ins Konzentrationslager ermordet.

Nach dem Krieg war bis weit ins Jahr 1946 hinein die Gründung eines DJK-Sportvereins oder eines anderen kirchlich orientierten Sportvereins nicht gestattet. In Düsseldorf wurde 1947 die „Deutsche Jugendkraft e.V.“ auf Bundesebene wiedergegründet. Um die Zweigleisigkeit im Deutschen Sport zu verhindern, schloss sich der DJK-Sportverband 1949 dem Deutschen Sportbund an.

Die am Gründungsort Würzburg geplante mehrtägige Jubiläumsfeier zum 100-jährigen Bestehen im Mai 2020 musste wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Der DJK-Sportverband hofft nun, dass der zweite Teil der Jubiläumsfeier – die bundesweite Sportlerwallfahrt am 3. und 4. Oktober in Bamberg stattfinden kann. Dieses besondere Event richtet sich nicht nur an die DJK-Vereinsmitglieder, sondern auch an die breite Öffentlichkeit. Alle gläubigen und sportinteressierten Kinder, Jugendliche, Erwachsenen, Familien können an dieser Veranstaltung teilnehmen. Die drei DJK-Säulen Sport – Gemeinschaft – Glaube werden die Feierlichkeiten des Jubiläums mit begleiten.

Im vergangenen Jahr wurde der DJK Diözesanverband Eichstätt vom Bundesverband mit der Organisation des DJK-Bundes-Sportfestes im Jahr 2022 beauftragt. Austragungsort dieses großen Sportereignisses, zu dem rund 5.000 Sportlerinnen und Sportler aus dem ganzen Bundesgebiet erwartet werden, wird die Stadt Schwabach sein.

Quelle: DJK

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