Zum Inhalt springen

Woche für das Leben 2015

"Unverfügbares Geschenk Gottes"

Die Woche für das Leben 2015 stand unten dem Motto "Sterben in Würde". Beim ökumenischen Eröffnungsgottesdienst mit Bischof Gregor Maria Hanke und der evangelischen Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern betonte der Eichstätter Bischof, dass das Leben als Geschenk Gottes unverfügbar sei. mehr...| Kolping-Unterschriftenaktion gegen Sterbehilfe | Caritas-Palliativdienst

Video: Bischof Hanke lehnt Sterbehilfe deutlich ab

„Dem Leben ein künstliches Ende zu bereiten, das widerspricht unserem christlichen Konzept von Leben“, sagt Bischof Gregor Maria Hanke. Er erteilt damit den Befürworten einer Legalisierung der aktiven Sterbehilfe eine klare Absage. „Am aktivsten hilft man einem Menschen beim Sterben, wenn man für ihn betet und begleitend bei diesem Prozess des Abschiedsnehmens dabei ist“, stellt Hanke klar. Wie der Umgang mit Sterbenden aus kirchlicher Sicht aussehen kann, zeigt Anita Hirschbeck am Beispiel des Caritas-Seniorenheims in Gerolfing/Ingolstadt. Video

Die Woche für das Leben findet im Jahr 2015 vom 18. bis zum 25. April statt. Im Rahmen des 3-Jahres-Zyklus "Herr, Dir in die Hände" wird in diesem Jahr die Schwerpunktthematik Sterben in Würde im Mittelpunkt der Woche für das Leben stehen. Menschsein und die damit untrennbar gegebene Menschenwürde stellen einen Grundwert dar, der in unserem jüdisch-christlichen Gottes- und Menschenbild verankert ist. Im Grundgesetz nimmt die Wahrung der Menschwürde obersten Rang ein, dennoch ist menschliches Leben einer vielfältigen Gefährdung und Entwertung ausgesetzt. Der Mensch droht schutzlos einer Fremdbestimmung ausgeliefert zu sein gerade in den Tagen seines größten Schutzbedarfes, in der Zeit von Hilflosigkeit und Handlungsunfähigkeit, Schmerz und Angst, Einsamkeit und Endlichkeit.

Mit dem Jahresthema "Sterben in Würde" wird der Mensch in seiner Endlichkeit, seinen existenziellen Bedürfnissen, den Gegebenheiten und Ansprüchen nun näher in den Blick genommen. Zentrale Fragen sind hierbei: Darf über das Leben eines Menschen gerichtet werden als lebens[un]wert? Welcher Gegebenheiten bedarf es, um der Würde und der Not des anderen gerecht zu werden? Welcher konkreter Hilfen und Dienste bedarf der Leidende in seiner Verletzung und Zerbrechlichkeit?

Die Diskussion um die gesetzliche Regelung der Sterbehilfe, des assistierten Suizids, ist aktuell ins Zentrum der Auseinandersetzungen gerückt. Neben der näheren Betrachtung der Gesetzesvorlagen, deren Hinterfragung bezüglich ihrer Motivation und Ausrichtung, gilt es dabei auch die prekäre Situation in der Pflege und Palliativversorgung aufzuzeigen und der Menschwürde gemäße Handlungsansätze zu finden und zu fördern. Die Woche für das Leben bietet einen geeigneten Anlass, sich gezielt mit der Thematik auseinander zu setzen, um meinungsbildend, handlungsfördernd und beispielgebend in die Gemeinde und Gesellschaft hinein wirken zu können.