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26.05.2017

„Eine Frau des Vertrauens“

Über 1.000 Gläubige nahmen in mehreren Stationen Bezug zu den Ereignissen vor 75 Jahren

Über 1.000 Gläubige nahmen in mehreren Stationen Bezug zu den Ereignissen vor 75 Jahren, als Bischof Michael Rackl das Bistum unter den besonderen Schutz Mariens stellte. Die Dekanatswallfahrt endete mit einer Statio vor der Mariensäule an der Ingolstädter Franziskanerbasilika. Foto: Fobes

Bischof Gregor Maria Hanke erneuerte die Weihe des Bistums an die Gottesmutter Maria.

Die traditionelle Dekanatswallfahrt und Stadtmaiandacht in Ingolstadt stand in diesem Jahr unter dem Zeichen des 75. Jahrestages der Marienweihe der Stadt durch Bischof Michael Rackl im Kriegsjahr 1942.

Rackl stellte durch diese Weihe die Stadt und auch das gesamte Bistum in den Wirren und Nöten des Krieges unter den besonderen Schutz der Dreimal Wunderbaren Gottesmutter, deren Bild im Liebfrauenmünster verehrt wird. 

Die Dreimal Wunderbare

Bei diesem Bild handelt es sich um eine Kopie der Mariendarstellung „Salus Populi Romani“ (= Heil des Römischen Volkes) aus der römischen Basilika Santa Maria  Maggiore, die die Jesuiten nach Ingolstadt gebracht hatten. Das Bild erlangte besondere Bedeutung, als der Jesuitenpater Jakob Rem im Jahr 1604 nach der Anrufung der Gottesmutter als „wunderbar“ in der Lauretanischen Litanei in Verzückung geriet und sie fortan als „dreimal wunderbar“ verehrte. Seit dem Jahr 1883 befindet sich das Bild, das ursprünglich seinen Platz im Ingolstädter Canisiuskonvikt hatte, im Münster.

Die Dekanatswallfahrt und Stadtmaiandacht 2017 lenkte in den Gebeten und Meditationen den Blick auf diese schwere Zeit, nahm aber auch das Thema Frieden in den Mittelpunkt. Sie begann traditionell im Klenzepark, anschließend ging es nach einem Halt am Rathaus weiter zum Münster. Dort erneuerte Bischof Gregor Maria Hanke in der Seitenkapelle mit dem Marienbild die Weihe.

Seine Predigt stellte Hanke unter das Leitwort „Jesus lebt“. Dieser Satz sei die Mitte des Christentums und alle anderen Aussagen des Glaubens seien aus ihm heraus zu verstehen. Jesus sei die Tür zum wahren Leben und lade die, die mit ihm in einer lebendigen Beziehung stehen, zu einer Zukunft mit Gott ein.

Maria stellte der Bischof als Person vor, die voller Vertrauen auf diesen Gott gesetzt habe. Sie helfe auch uns, dieses Vertrauen zu finden, wenn wir Zweifel haben. Der Raum des Vertrauens, der so entstehe, lasse auch Gemeinschaft wachsen. Den Abschluss fand die Maiandacht an der Mariensäule vor der Franziskanerbasilika.

Für viele Ingolstädter ist die Dekanatswallfahrt und Stadtmaiandacht ein fester Termin, an dem sie sich in der Stadt zur Ehre Gottes und seiner Mutter versammeln. Manfred Redler, der bereits seit den Anfängen der Stadtmaiandacht mit dabei ist, hält diese Andacht für ein „Erfolgsmodell, das die Menschen im Gebet zusammenfügt“.

Auch das Ehepaar Bauer ist bereits seit den Anfängen bei der Maiandacht dabei und freut sich, dass die Maiandacht offenbar im Lauf der Jahre mehr und mehr im Stadtbild etabliert wurde. Früher habe es immer wieder Passanten gegeben, die den Prozessionszug gestört hätten. 

Im Hinblick darauf rief auch Bischof Hanke zu Beginn der Maiandacht dazu auf, sich nicht über die, die mit Befremden auf die Prozession schauen, zu ärgern, sondern sie vielmehr innerlich in das Geschehen mit hineinzunehmen.

Raum der Gemeinschaft

Dabei waren auch viele kirchliche Gruppierungen und Vereine mit ihren Fahnenabordnungen. So ist es Theresia Geier, Vorsitzende der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) Ingolstadt, wichtig, dass die Verbände bei der Dekanatswallfahrt präsent sind. Dies drücke die gegenseitige Wertschätzung aus. Gerade das Thema Frieden, das in diesem Jahr bei der Andacht betont wurde, stehe auch bei der KAB im Zentrum.

 

Raymund Fobes/jh, Kirchenzeitung Nr. 22 vom 28. Juni 2017

 

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